Synchronisation von Torwarttrainern
Es ist immer wieder eine Sache.
Ein großer Verein hat mehrere Torwarttrainer und die Diskussion im Verein geht los.
Welchen Stil schlägt man ein, welche Richtung geht man in welcher Altersstufe.
Da wird sich drum gestritten, ob der Torwart Bogenflug macht, ob Torwartschaukel oder spanisches Wenden, ob Rollen oder sonst etwas. Man streitet sich zu oft um Details, was den einem Torwart gelegen kommt und diesen besser macht (weil es seinen körperlichen und koordinativen Fertigkeiten) entgegen kommt, dem anderen eher schlechter macht, weil das Torwarttrainerdasein seine individuelle Entwicklung eher hemmt und blockiert.
Totaler Blödsinn.
Den auch im DFB besteht diese Uneinigkeit. Somit: Welche Vorgabe habe ich?
Beispiel Bogenflug: Tim Wiese ist Anhänger dieser Technik und kann diese richtig gut... René Adler und Manuel Neuer hingegen eher weniger... Ist das der Grund, das Tim Wiese nur Nummer 3 ist? Ich denke nicht.
Sonst wäre Tim nicht auf vielen Videos von Andreas Köpke als Beispiel zu sehen.
Also, welche Technik ist richtig?
Gar keine! Sie sind beide in Ordnung. Denn das Ziel, den Ball zu halten, es wird von beiden Technikformen erreicht.
Warum sich also dann Torwarttrainer darum streiten, welche Technik richtig ist, es ist mir persönlich schleierhaft.
Doch viele Vereine geben sich der Sache hin, und streiten darum, was richtig und was falsch ist.
Richtig ist, was für den Torwart, individuell gesehen, förderlich ist und was nicht. Das kann man nicht an einem Punkt Technik fertig machen.
Woraus sollten sich dann die Torwarttrainer einigen und festlegen?
Ich denke, wir treffen uns hier wieder bei Hans Leitert.
Sein Herangehen an das Torwarttrainer hält sich nicht mit der Technik auf, läßt dem Torwart die Individualität, ermöglichst aber, daß jeder Torwarttrainer eine Linie hat, die für ALLE gilt.
Dann kann man Techniken umreißen und darüber Erfahrungen austauschen, nur sollte man nicht versuchen ein Regelwerk aufzustellen, welche Techniken gemacht werden und welche strikt verboten sind.
Dies führt z.B. auch auf TorwarttrainerSchulungen immer wieder zu lustigen Momenten, denn: Der eine kann und macht es, der andere nicht.
Hier muss man vielleicht, anstelle die Techniken zu erklären und damit vorzugeben, diese als Beispiel vorstellen, vielleicht sollte man auch ein paar mehr vorstellen.
Wichtig ist, daß man nie vergisst, daß Leiterts Gedanken vielleicht helfen, Torwarttraining zu synchronisieren und zu harmonisieren, anstelle den Torwart individuell besser oder schlechter zu fördern.
Und über die unterschiedlichen Techniken kann man sich dann in Trainersitzungen austauschen und sehen, ob diese den Torwart verschlechtern und Nachteile für diesen darstellen.
Aber die Muster, die Leitert vorgibt, sie sind individuell und somit eigentlich, von oben nach unten umsetzbar und helfen so, verschiedene Formen des Trainings miteinander zu harmonisieren und damit die Ausbildung in eine Richtung zu führen.
Vielleicht muss man die Ideen von Hans Leitert nicht 1:1 übernehmen, aber es ist zumindest der richtige Ansatz für den Versuch, 3 oder mehr Torwarttrainer zu zu synchronisieren, daß der Torwart nicht darunter leidet, sondern immer irgendwo für sich Verbesserungen erhält.
