Produkttest: Puma PowerCat 1.10 Protect
Torwarthandschuhe von Puma sind traditionell hochwertig und dennoch vergleichsweise günstig. Auch die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Schnittvarianten ist Jahr für Jahr beeindruckend. Also alles wie immer? Nein! Neu in der aktuellen Kollektion ist die Modellreihe PowerCat. Der Puma PowerCat 1.10 Protect ist der Nachfolger des sehr beliebten Puma V-Konstrukt. torwart.de hat für euch den Praxistest gemacht und herausgefunden, welche Veränderungen an diesem Modell vorgenommen worden und ob es sich dabei um einen würdigen Nachfolger handelt.
Die Oberhand wird vom neuen PowerCat-Design geziert. Auf dem schwarzen Handrücken befindet sich Pumas Markenzeichen, die Raubkatze. Die Fingerpartie und auch der Daumen sind in Schwarz gehalten. Von diesem insgesamt eher schlichten Gesamtbild weichen lediglich die neongrünen Elemente auf den Fingern des Handschuhs ab. Diese Farbe taucht hier nicht von ungefähr auf, denn Neongrün ist die Farbe, die sich als Farbtupfer durch die gesamte Puma-Kollektion des Jahres 2010 zieht. Ein kleines Sichtfenster auf dem Handrücken erlaubt einen Blick in das Innere des Puma PowerCat 1.10 Protect – die Fingerschutzelemente. Apropos Fingerschutzelemente: Diese lassen sich mithilfe eines Reißverschlusses, der sich am unteren Ende des Handrückens, am Übergang zwischen Oberhand und Bandage, befindet, bequem entfernen. Zwei gummiartige Verstrebungen verbinden die Oberhand direkt mit dem Verschluss. Mehr zu dieser Technologie, die auf den Namen Power Wrist hört, erfahrt ihr später. Die Oberhand besteht komplett aus Latex über verfügt im Bereich der Fingerknöchel außerdem über den so genannten Grip Gill Haftschaum, der sich dadurch auszeichnet, dass er mit Lamellen versehen ist, die den Grip und die Aufpralldämpfung erhöhen sollen. Der Praxistest zeigte, dass sich die Oberhand gut für Faustabwehren eignet und über eine sehr gute Aufpralldämpfung verfügt. Die Fingerschutzelemente üben dabei keinen unangenehmen Druck aus.
Der Schnitt des Puma PowerCat 1.10 Protect ist quasi identisch mit dem des Puma V-Konstrukt. Der klassische Außennaht-Schnitt sorgt für eine große Fangfläche und viel Haftschaum am Ball. Der Handschuh sitzt nicht so eng wie es beim Innennaht-Schnitt und lässt Platz für ein wenig Luft im Inneren. Dadurch erhöht sich die Aufpralldämpfung. An der Außenseite ist der Haftschaum der Innenhand direkt mit der Oberhand verbunden. Die Wrap Over Technologie erhöht den Tragekomfort, da auf eine Naht verzichtet wird und der Handschuh direkt an der Hand liegt. Am Daumen ist der Haftschaum gleich von beiden Seiten umlaufend, daher auch der Name Twin Wrap. Dadurch wird erneut auf Nähte verzichtet und der Tragekomfort erhöht. Hinzu kommt, dass der Ball durch diese Technologie in jeder Situation vollen Kontakt zum Haftschaum hat. Der Handschuh ist sehr klassisch geschnitten und fällt weder besonders weit noch besonders eng aus. Auch in diesem Bereich ist er voll mit seinem Vorgänger vergleichbar. Im Inneren ist der Handschuh weich und komfortabel. Zwischen Zeigefinger und Daumen befindet sich ein kleiner Einschnitt im Haftschaum, sodass dieser an dort nicht reißen kann.
Einschluss und Verschluss des Puma PowerCat 1.10 Protect sind – abgesehen von einer Ausnahme – klassisch gewählt. Der Handschuh lässt sich durch den umlaufenden Klettverschluss, der in Körperrichtung geschlossen wird, sehr gut und individuell fixieren. Eine Vollbandage stabilisiert außerdem das Handgelenk. Die angesprochene Ausnahme stellt die bereits erwähnte Verbindung zwischen der Oberhand und dem Verschluss dar. Bei dieser Power Wrist genannten Technologie handelt es sich um zwei diagonal über den Handrücken verlaufende, gummiartige Verstrebungen, die mit der Verschlusstechnologie des Puma V1.08 vergleichbar sind. Je fester man den Verschluss fixiert, desto höher ist die Spannung auf diese Verstrebungen. Dadurch wird der Handschuh im Bereich des Handrückens enger und passt sich individuell der Breite der Hand an. Im Praxistests zeigte sich, dass der Tragekomfort dadurch spürbar verbessert wird. Wer jedoch auf sehr breite Handschuhe steht, der sollte den Finger vom Puma PowerCat 1.10 Protect lassen.
Die Puma Finger Protection Technologie, kurz PFP, bietet einen guten Schutz vor dem Umknicken der Finger. Die einzelnen Schutzelemente stabilisieren die Fingergelenke und verhindern das Überstrecken. Es muss jedoch klar gesagt werden, dass Fingerschutzsysteme kein Allheilmittel sind. Sollte der Ball von oben auf die Fingerkuppe auftreffen, ist eine Verletzung dennoch vorprogrammiert. Auch muss darauf hingewiesen werden, dass die Fingermuskulatur beim Tragen von Schutzelementen so sehr entlastet wird, dass sich die Muskulatur zurückbilden kann und damit der Eigenschutz der Finger abgebaut wird. Vom Tragekomfort her ist die Puma Finger Protection mit der Ortho-Tec Technologie aus dem Hause Reusch vergleichbar. Zu Beginn wirken die Schutzelemente ein wenig steif, dieser Eindruck verfliegt jedoch relativ schnell, da die Flexibilität schnell zunimmt und sich an die Bewegung der Finger anpasst. Über einen Reißverschluss auf der Oberhand lassen sich die Schutzelemente leicht entnehmen, sodass der Schutz individuell an verletzte oder verletzungsanfällige Finger angepasst werden kann. Im Inneren des Handschuhs sind die Schutzelemente mit einem Reißverschluss fixiert, sodass sie nicht verrutschen können. Zur Puma Finger Protection gehört auch ein Schutzelement für den Daumen. Dieses ist an der Oberseite zweigeteilt, sodass sich die Belastung des Daumens gut verteilen kann und von der gesamten Hand abgefangen wird.
Als Haftschaum kommt beim Puma PowerCat 1.10 Protect der vier Millimeter dicke Ultimate Grip zum Einsatz. Dieser gehört ohne Frage zu den besten Haftschäumen auf dem Markt und kann sich problemlos mit dem Uhlsport Absolutgrip oder dem Kontaktschaum von Nike messen. Vor allem bei Trockenheit hat dieser Haftschaum seine Stärke und erreicht eine sehr gute Griffigkeit. Bei Nässe lässt diese Griffigkeit verständlicherweise leicht nach, was den Handschuh jedoch nicht stark abwartet. Auch bei diesen schwierigen Wetterbedingungen ist der Haftschaum gut zu tragen. Die Aufpralldämpfung ist ebenfalls mit dem Kontaktschaum vergleichbar, schlägt dafür allerdings den dünneren Absolutgrip. Das Nachsehen hat der Ultimate Grip jedoch in der Abriebfestigkeit. Hier muss er sich dem robusteren Absolutgrip und auch seinem Bruder, dem Speed Response Latex, geschlagen geben. Für Hartplätze ist dieser Haftschaum also nur bedingt zu empfehlen.
Man nehme einen gut verarbeiteten Torwarthandschuh mit einem tollen Tragekomfort und kombiniere dies mit einem gelungenen Fingerschutzsystem und einem hochqualitativen Haftschaum. Das Ergebnis heißt Puma PowerCat 1.10 Protect. Puma hat ein durchweg überzeugendes Topmodell abgeliefert. Zu einem vergleichsweise fairen Preis.
Für 69,90 Euro im torwart.de-Shop.
Oberhand: http://www.torwart.de/rating/fourhalfstars.jpg
Verschluss und Einstieg: http://www.torwart.de/rating/fourhalfstars.jpg
Haftschaum: http://www.torwart.de/rating/fourstars.jpg (Grip bei Trockenheit: http://www.torwart.de/rating/fourhalfstars.jpg; Grip bei Nässe: http://www.torwart.de/rating/fourstars.jpg; Abrieb: http://www.torwart.de/rating/threehalfstars.jpg)
Verarbeitung: http://www.torwart.de/rating/fourhalfstars.jpg
Tragekomfort: http://www.torwart.de/rating/fourhalfstars.jpg
Fingerschutz: http://www.torwart.de/rating/fourhalfstars.jpg
Gesamt: http://www.torwart.de/rating/fourhalfstars.jpg
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