Bakterielle Infektion

Hallo zusammen,

hatte vor ca. drei Wochen einen grippalen Infekt. War beim Allgemeinarzt, der mich krank geschrieben hat. Nach einer Woche konnte ich wieder in die Arbeit, habe mit Sport langsam angefangen.
Da ich mich die Woche immer noch nicht 100% fit gefühlt hab, bin ich am Montag zum HNO, der mir Cortisonspray gegeben hat und nen Abstrich gemacht hat.

Heute Ergebnis, das ich Streptokoken oder Staphylokoken hab. Diese sind zwar nicht sehr zahlreich gewesen, aber vorhanden. Doktor meinte, normalerweise sollte der Körper damit zurecht kommen, aber evtl. muss man noch Antibiotika nehmen. Ich weiß nicht, ob ich Antibiotika nehmen soll, weil ich es normal nie nimm. Allerdings sind die Beschwerden echt lange vorhanden und ich hab zum einen Angst, dass da was am Herzen bleiben kann. Wenn ich noch ne Woche warte um dann evtl. doch Antibiotika nehmen zu müssen, wird es "knapp" bis zum Trainingsstart, weil man glaub ne Woche mit Sport warten soll, nachdem man die letzte Tablette genommen hat.

Könnt ihr mir vielleicht einen Tip geben, was ich machen soll? Bin hin und her gerissen.

Auf jeden Fall keinen Sport solange das nicht ausgeheilt ist. Hatte zwei Mannschaftskollegen, die sich schon wegen sowas eine Herzmuskelentzündung eingehandelt haben. Ob du jetzt Antibiotika nehmen sollst oder nicht, kann man von hier, wie du dir denken kannst, schlecht beurteilen. Wir sind keine Ärzte.

Hallo neuling,
also in jedem Fall hast Du eine Infektion der oberen Atemwege. Wenn Du diese stresst, also mit Sport im Winter sehr stark belastest, kann der Körper nicht gegen diese Infektion angehen. Damit wird die Infektion und Besiedelung der Schleimhäute stärker, die Reizung nimmt zu und irgendwann ist der Körper damit überfordert - die Bakterien durchbrechen die Barriere und befallen das Körperinnere, hier dann eher die Lunge, als das Herz. Herzbeutelentzündungen werden von Viren hervorgerufen, nicht von Bakterien. Gegen Viren kann man nur im Vorfeld impfen, aber es gibt keine Medikamente dagegen - das muss sozusagen von allein heilen.
Gegen Bakterien kann man im Vorfeld auch tun, indem man sich Ruhe gönnt und die Schutzbarrieren von Haut und Schleimhäuten schont.
Heilen kann man mit Phagenpräparaten und Antibiotika.

Da dein Arzt Dir keine Antibiotika verschreibt, halte ich diesen für durchaus kompetent. Also... halte Ruhe, denn dein Arzt kann gut absehen, ob es der Körper allein schafft, oder nicht. Hier tippt er darauf, daß es dein Körper allein schafft, ABER Du musst deinem Körper Ruhe gönnen.
Das heißt, kein Sport, viel Trinken, Atemwege gut feucht halten...

Danke erstmal für eure Posts! Vorallem Steffen für seine sehr ausführliche Darsellung, die ich prinzipiell sehr unterstütze :)

Mein Problem ist, dass ich jetzt schon die vierte Woche mit den Beschwerden rumzieh. Dazu kommt, dass die Nasennebenhöhle mein Kryptonit ist und ich mich eigentlich fast das ganze Jahr durchschleppe.
Deshalb war oder ist es meine Überlegung, ob ich jetzt zum ersten Mal seit Jahren mal Antibiotika probiere, um das endlich mal in den Griff zu bekommen.
Normalerweise weigere ich mich strickt gegen Antibiotika, aber in dem Fall...

Im Hinterkopf ist halt der Vorbereitungsstart in drei Wochen und wenn es mir in einer Woche trotz Schonung nicht wirklich besser geht, muss ich nochmal um eine Woche verschieben...

That's the problem...

Nein,
das Problem ist, daß Du den Sport vor deine Gesundheit stellst.
Wie du schreibst, schleppst Du es Wochen, ja vielleicht schon Jahre mit dir rum - und denkst scheinbar auch, daß wenn Du Antibiotika nimmst, es dann schneller geht.
Das Problem ist, daß Du deinem Körper einfach zu schnell wieder zuviel zumutest und keine Rücksicht auf bestimmte Dinge nimmst. Im Winter ist die Nase gereizt, daß ist einfach so.
Hält man hier nicht Ruhe, schont man sich nicht und nimmt sich nicht ganz bewußt und kontrolliert Auszeiten, wo der Körper mal wirklich, wirklich runter fahren kann - rächt es sich.
Deine Nasendauerinfektion macht es doch nur deutlich!
Du hast deinem Körper nie wirklich die Zeit gelassen, sich auch wirklich 100%ig zu erholen.

Auch jetzt denkst Du weniger an die Gesundheit, als an Vorbereitung, und an was Du vielleicht verpasst.
Sprich, es geht Dir besser und anstelle jetzt noch eine Woche Genesung anzuhängen, wo der Körper endlich Barrieren wieder aufbaut, sich um sich selbst kümmert - wo es einem schon wieder gut geht, aber der Körper trotzdem noch mit sich selbst beschäftigt ist - bist Du schon wieder dabei, und verlangst Vollgas.
Das ist wie, als wenn man als Feldherr Truppen gegen einen Angreifer zu Felde führt. In einer intensiven Schlacht wird der Angreifer bezwungen und schon am Tag nach dem Sieg kommt der Hr. Feldherr, freut sich über den Sieg und verlangt eine Truppenbewegung und setzt ein Manöver an.
Sorry, die Truppe ist ausgelaugt, es sind nicht mal die Toten und Verletzten versorgt, da geht es mit Drill und Dresche weiter.
Wie lange glaubst Du, hält die Truppe das durch?

Du sagst, du hast Angst vor einer gefährlichen Infketion, bis aber derjenige, der diese Schwächung der eigenen Abwehr immer und immer wieder hervorruft, weil Du SOFORT nach "es geht mir gut" wieder Vollgas verlangst.
Du läßt deinem Körper keine Zeit, die Schlacken abzubauen, verletztes Gewebe wieder aufzubauen und zu festigen. Für Dich fühlt es sich normal an - und damit geht es wieder in die Vollen.

Wie lange denkst Du, hält dein Körper es durch?

Schiebe daher den Gedanken an Fussball, Sport und Belastung in eine Ferne, wo Du Dir sicher sein kannst, daß dein Körper auch 100%ig wieder unter dem Stress der Bewegung in der Kälte gewachsen ist und auch diesem 100%ig widersteht...

Prinzipiell hast du nicht unrecht, dass ich eigentlich ein recht ungeduldiger Mensch bin. Aber mir geht es primär nicht darum, so schnell wie möglich auf dem Platz zu stehen oder mich eine Stunde im Intervalltraining kaputt zu machen, sondern darum, einfach diese Probleme in den Griff zu bekommen. Ich will nicht dass es schneller geht, sondern komplett weg geht.

Ich habe nach meinem letzten Infekt zwei Wochen Ruhe gegeben mit spazieren gehen und zum Schluss der zweiten Woche mit niedriger Belastung auf dem Stepper gemacht, um dann in der dritten Woche einfach mal wieder im freien zu Joggen. Wenn es sein soll, verschiebe ich auch die Vorbereitung um eine Woche, aber wenn es sich vermeiden lässt, dann ist mir das nicht unrecht. Früher habe ich mit Nebenhöhlenentzündungen gespielt und trainiert. Das das nicht positiv drauf auswirkt, ist mir bewusst und ich mache es mittlerweile anders. Ich geisle meinen Körper in solchen Situation nicht mehr unnötig.

Schau, erklären kann ich es nicht, wie nervig und ermüdend das ganze für mich ist. Im Winter habe ich erstmal drei Wochen nach der Winterpause Piano gemacht, um abzuschalten. Dann habe ich langsam wieder mit Belastung angefangen, um dann zu merken, dass auch „ausreichend“ Ruhe noch nicht geholfen hat, alles zu beseitigen. Deshalb ist eben meine Überlegung, in diesem Fall meinem Körper mit Antibiotika zu unterstützen und nicht, um schneller wieder Sport zu machen.

Damit du mich richtig verstehst:
Ich freue mich sehr, dass du mich drauf hinweist und mich mahnst. Und du hast mich zum Nachdenken angeregt und ich hab mich auch ein wenig „ertappt“, früher nach „geht schon wieder“ wieder 100% zu geben. Mir geht es jetzt darum, diesen Infekt komplett weg zu bekommen – und ich das Gefühl habe, den Körper unterstützen zu müssen. Auch u.U. mit Antibiotika.

Wenn du da Ruhe reinbekommen möchtest wirst du nicht Drumherum kommen an die Wurzel des Übels zu gehen, sprich was ist der Grund, dass du dich so lange damit rumärgerst. Was schwächt dein Immunsystem, respektive, warum bist du so Infekt anfällig? Was in dem Fall abzuwägen ist, großes Blutbild, Vitamin D überprüfen lassen, auf EBV untersuchen lassen und letzten Endes Unverträglichkeiten von Nahrungsmittel abklären wie Gluten, Histamin, etc. Die Ursachen können Vielfältig sein, auch ein Blick auf die Mandeln ist anzuraten, oftmals sind Mandeln auf Grund von Entzündungen vernarbt und somit evtl. ein Entzündungsherd. Falls du als Kind schon Antibiotika genommen hast, auf jeden Fall eine Darmsanierung durchführen, das wird sehr oft vernachlässigt und die Folgen sind eine gestörte Darmflora und daraus resultierend ein geschwächtes Immunsystem.

Du hast vollkommen recht und das habe ich auch schon probiert. Blutbild top, Vitamin D hab ich auch mal supplimentiert, war schon bei einem Heilpraktiker und nem Osteopathen und bei einem HNO sowieso.
Ich weiß da mittlerweile auch leider nicht, was ich noch machen kann. Ich will auch unbedingt was dagegen machen, aber ich weiß langsam nciht mehr, wo ich da noch anfangen soll.
Stichwort Darmsanierung kam mir auch in den Sinn, aber ich würde einfach gerne wissen wo ich anfangen soll...
Dieses "Try and Error" geht mir langsam auf den Keks...

Was auch gerne von Hausärzten übersehen wird weil die fachliche Qualifikation fehlt, Borreliose, Candida albicans, Eppstein Barr Virus. Auch das sollte man bei multiplen Symptomen untersuchen lassen.

Ich weiß ja auch nicht was du unter "Ruhe" verstehst, aber vielleicht ist deine Ruhe gar nicht die, die wirklich gemeint ist. Mein Arzt hat mit zum Beispiel, wo ich jetzt krank bin, komplett verboten raus zu gehen. Höchstens 20 Minuten spazieren, mehr nicht.
Eigentlich darf ich nur im Bett liegen.
Bei den Nasenneebenhöhlen kannst du noch eine Nasendusche probieren.

Übrigens wolt ich nochmal sagen, dass eine Herzmuskelentzündung auch ausgelöst werden kann, wenn man keinen Sport macht. Trotzdem gilt bei Krankheit: KEIN SPORT!!! Ein paar Wochen Pause sind besser als ein paar Monate