Zitat:
Man verlangt irgendwie, das man dann das Spiel an sich reißt, den Gegner einschnürt und Chancen kreiert. Aber geht das gegen Spanien und Italien? M.E. nicht, weil man denen damit Zeit gibt sich zu ordnen und diese dann eben nichts mehr zulassen. Da finde ich den Ansatz schon berechtigt, den Gegner zu locken, dann zuzupacken und Konter zu setzen. Das wird natürlich wegen des Rückstandes seltener passieren, aber es passiert. Man muss dann von der klassischen "Chance", bei der ein Abschluss erfolgt, weggehen und "Konterchancen" zählen. Dann ist ein Konter, der z.B. aufgrund eines Fehlpasses nicht funktioniert ähnlich viel wert wie ein Schuss am Tor vorbei. Das kann man jetzt "schönrechnen" nennen, wenn man will, aber wenn man drüber nachdenkt, macht es sogar Sinn.
Was soll das heißen: Ich finde nicht, dass die DFB-Elf chancenlos war. Man hatte "Konterchancen", diese aber nicht immer gut zu Ende gespielt.
Wie sollte ein Plan B bei Rückstand gegen ESP/ITA deiner Meinung nach aussehen? Spiele auf dem Niveau werden nunmal häufig durch das erste Tor entschieden. Was für uns gegen England und Argentinien zählte, gilt ebenso umgekehrt für das Spanien-Spiel. Man muss dann eben daran ansetzen, die Tore zu vermeiden (zumal sie ja sowohl gegen ESP '10 als auch gegen ITA '12 derbe unnötig waren). Und wenn man eins kassiert, kann es eben passieren (muss nicht), dass man ein Spiel verliert.
Ich erwarte, dass man sich vor dem Spiel Gedanken über den Gegner macht und sein Spiel entsprechend anpasst. D.h. nicht, dass ich mir jetzt ins Höschen mache und mit 11 Verteidigern auflaufe, wenn ich auf einen starken Gegner treffe, aber das ich im Rahmen meiner Möglichkeit eben reagiere. Sprich in der Nationalmannschaft muß man dann eben mal einen Özil und Khedira gegen defensiv stärker denkende Spieler opfern. Das geht ja sogar ohne Qualitätsverlust, wenn ich Özil gegen Kroos tausche und Bender gegen Khedira.