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Nachdem das Adrenalin sich gesetzt hat... hier die Video Analyse zum Knallertor von Toni Kroos in der Nachspielzeit des Spiels Gruppenphase, Deutschland - Schweden
Ich möchte nicht das Spiel der Mannschaften analysieren, denn das ist und war nie meine Aufgabe, aber ich möchte das Torwartspiel beleuchten. Und da nehme ich mir die Situation des 2:1 Siegtreffer von Toni Kroos - es ist bezeichnend dafür, was Video Analyse nach einem Spiel so aufdecken kann, denn - der Ball war absolut haltbar. Doch Robin Olsen von Malmö FF tut den Deutschen den Gefallen und ermöglichst Toni Kroos das "Traumtor" der WM, nachdem Julian Brand schon wieder nur das Aluminium des Pfostens auf seine Festigkeit geprüft hat...
Wir gehen also rein, in das Spiel:
https://www.youtube.com/watch?v=4e9a3KptfC0
Quelle: FIFATV auf Youtube
Wir stoppen bei 1 min 43 für ein Standbild. Es handelt sich um einen ruhenden Ball, eine Standard Situation.
Anhang 12456
Wir können hier gut über die Position des Torhüters streiten, doch Robin Olsen steht fast komplett hinter der Mauer. Eine Position, die man so einnehmen kann und auch darf, aber - man nimmt sich deutlich Sicht und Amit Reaktionszeit. Die Lücke in der Mauer ist daher wohl dafür da, damit der Torwart, der relativ zentral im Tor steht, irgendwo den Ball noch sehen kann.
Wir wechseln jetzt in Minute 1:44 Bild 8, der Moment wo Toni Kroos den Ball spielt.
Legt man die Bilder übereinander, so sieht man, daß sich Robin Olsen nicht aus seiner Position verändert hat, die Mauer hingegen sich auflöst und Richtung Ball läuft. Der Ball selbst hat seine Position verändert und liegt nun im Strafraum, nahezu genau auf der Linie.
Olsen hat die Hände hinter dem Körper auf der Seite, der typische Skispringer.
1:44 Bild 14: der Ball passiert die Mauer, Olsen hat sich aus seiner Position zentral im Tor mehr nach rechts ins Kurze Eck verschön, er ist mehr als Schulterbreit mit den Füssen. Das Verschieben von Olsen passiert in den Moment, wo der Ball gespielt und gestoppt wird.
1:44 Bild 18: der Ball ist knapp an der 5er Raumgrenze und Olsen taucht ein Stück in die breite Spreizstellung ein, hat aber das rechte Knie nach innen eingedreht.
1:44 Bild 21: Olsen hat das Gewicht jetzt auf dem linken Bein, die Rechte Hand hebt sich, sie ist auf Brusthöhe
1:44 Bild 23: Olsens rechte Hand ist jetzt neben seinem Kopf, der Abdruck ist eingeleitet
1:45 Bild 0: Olsens rechte Hand ist über dem Kopf, das rechte Bein ist entlastet, der letzte Abdruck mit dem linken Bein erfolgt
1:45 Bild 2: Olsens Hand streckt sich dem Ball entgegen, sein Körper ist in Vollstreckung
1:45 Bild 3: Olsens linkes Bein ist Vollstreckung, aber der Fuss hat immer noch Bodenkontakt.
1:45 Bild 4: Immer noch berührt die Fusspitze von Olsen den Rasen
1:45 Bild 5: Olsen zieht jetzt den linken Fuss an, erst jetzt verliert der linke Fuss Bodenkontakt
1:45 Bild 6: Olsen leitet das Fallen ein, der links Fuss wird an den Körper gezogen und so erscheint Olsen erstmals "Bodenlos" - er streckt sich dem Ball hinterher, unerreichbar
Aus dieser Perspektive wirkt es, als hätte Olsen eine Chance gehabt, den Ball zu erreichen.
Wir gehen in die Perspektive von hinter dem Schützen, wir stoppen wieder, wo der Schütze den Ball trifft:
1:50 Bild 2: Wir sehen die Lücke in der Mauer und erkennen das Olsen genau dort steht und lauert. Würden wir jetzt Linien ziehen, würden wir wie oben feststellen, daß Olsen sich aus der Zentralen Position im Schusswinkel noch mehr in die kurze Ecke verschoben hat, trotzdem ist aufgrund des Schusswinkels immer noch eine sehr gute Torabdeckung gegeben. dies kann man just in diesem Bild sehr sehr deutlich erkennen.
1:50 Bild 8: der Ball passiert die Mauer, Olsen können wir aus der Perspektive nicht mehr erkennen, er wird durch einen Mauerspieler 100%ig verdeckt.
1:50 Bild 16: jetzt erkennen wir wieder etwas, Olsens linker Fuss steht voll auf dem Rasen auf, der rechte Fuss ist entlastet - Olsen hat hier also schon zum Abdruck verschoben und diesen auch eingeleitet.
1:50 Bild 19: Immer noch ist Olsens linker Fuss voll am Boden, der rechte Fuss ist voll entlastet und vom Boden gelöst. Wir erkennen auch Olsens rechte Hand, die hier deutlich über dem Kopf erscheint und sich auf den Ball zubewegt.
1:50 Bild 20: Olsens linker Fuss immer noch am Boden, der Körper dürfte sich in Vollstreckung befinden, denn Olsens rechte Hand streckt sich dem Ball entgegen, deutlich zu erkennen
1:50 Bild 21: Olsens linke Ferse hebt sich vom Boden ab, die rechte Hand ist in Vollstreckung. der rechte Fuss ist deutlich vom Boden gelöst.
1:50 Bild 22: Olsens linke Fussspitze immer noch mit Bodenkontakt, rechte Hand angelt jetzt dem Ball schon hinterher, der rechte Fuss ist in der Anzugsbewegung
1:50 Bild 23: Olsens ist jetzt vom Boden weg, der rechte Fuss ist weiter angezogen, der linke Fuss wird gerade hochgezogen, Olsens rechte Hand kann den Ball nicht mehr erreichen
Erneut sieht es so aus, als könnte Olsen den Ball halten. Seine Hand wischt die Ballflugbahn zwischen 1:50 Bild 21 und Bild 23 einmal komplett, erreicht nur den Ball nicht. Seine Rechte Hand deckt also vollständig diesen Bereich ab.
1:52 Bild 15: Erneut tritt der Schütze den Ball. Den Torwart können wir dank der hohen Position der Galgenkamera nicht erkennen, wir gehen vor bis 1:53 Bild 18 wobei bei 1:52 Bild 24 der Ball die Mauer passiert.
1:53 Bild 18: Wie sehen Olsen, das Gewicht verschoben, die rechte Hand erhoben und fast neben dem Kopf
1:53 Bild 20: Die Hand ist jetzt schon über Kopf Höhe, Olsen scheint auch das Gewicht verschoben zu haben
1:53 Bild 23: Olsen hat das rechte Bein entlastet, alles liegt auf dem linken Bein, welches hier noch deutlich gebeugt ist, die rechte Hand ist noch gebeugt, aber bewegt sich Richtung Ball.
1:54 Bild 2: Olsen hat JETZT volle Streckung, die Hand reckt sich dem Ball entgegen, doch der Ball ist schon fast hinter der Hand.
1:54 Bild 4: Olsen jetzt im Abdruck, die Hand schneidet jetzt die Ballflugbahn, doch der Ball hat die Hand bereits passiert.
1:54 Bild 6: Olsens linker Fuss wird angezogen und verliert Bodenkontakt
Nachdem wir nun Bild für Bild die Situation beschrieben und angeschaut haben, müssen wir feststellen: Ein schönes Tor, ABER unhaltbar war dieser Ball nicht.
Was hätte Olsen besser machen können?
Der Torwinkel war schon sehr gering, wie wir im Bild sehen. Olsen hätte die Mauer ruhig ein wenig mehr nach kurz überdeckend stellen können, und sich mutiger ein wenig offensiver positionieren können. Letzteres ist vielleicht nicht immer optimal, aber ein wenig mehr in lange Ecke, wäre sinnvoller gewesen.
Das er sich dann, in dem Moment wo der Ball in Richtung Mitte gespielt wird, er sich entgegen der Ballspielrichtung nach kurz verschiebt, öffnet die lange Ecke.
Der Abschluss um die Mauer ins Lange Eck, zeigt wie sehr vielleicht dieses "nie einen Ball ins Kurze bekommen - kurzes Eck Torwarteck" in den Köpfen der Torleute umherspukt und daher diesen Treffer ermöglicht. Olsen steht nicht mehr Schusswinkelmittig und kann daher den Ball so nicht mehr erreichen, auch wenn er diesen Ball hätte erreichen können, ja fast schon müssen.
Doch der Stellungsfehler macht auch ein weiteres Problem offensichtlich, der mangelhafte Abdruck. Olsen bekommt kaum seine Hüfte in die Luft geschnellt, er gewinnt also kaum an Reichweite, trotz eines vermeintlichen Abdrucks. Doch die Video Analyse legt es schonungslos offen: Olsen streckt sich nu dem Ball entgegen, er springt aber nicht ab. Das Abheben vom oben passiert er, nachdem Olsen den linken Fuss vom Boden aktiv löst und der Ball schon längst seine Hand passiert hat.
Olsen hätte den Auftakt rascher vollziehen müssen, der Abdruck hätte kraftvoller und dynamischer sein müssen. Zeit dafür war da... und die Reichweite wäre es auch gewesen.
Zudem hätte Olsen mehr rückwärts agieren sollen, so seinen Zeitvorteil verlängert und zudem seine Reichweite verbessert....
Doch nichts der gleichen ist passiert, so daß Toni Kroos ein wunderbares und sehr wichtiges Tor für die deutsche Nationalmannschaft erzielen kann.
Video Analyse: Frankreich - Argentinien - Treffer von DiMaria
Video Analyse heißt ja nicht, daß wir Tore nicht schön finden.
Video Analyse bedeutet, daß wir uns Tore ansehen und dann befinden, was hätte der Torwart besser machen können... nicht alle Tore sind haltbar, insbesondere dann, wenn wir erkennen, daß Torleute Menschen sind, und Menschen machen Fehler...
so sind es ggf. Kleinigkeiten, die den Unterschid ausmachen...
Blicken wir daher diesmal auf zwei wunderbare Fernabschlüsse, die wir uns näher ansehen wollen.
1. Achtelfinale Frankreich gegen Argentinien
https://www.youtube.com/watch?v=SYVWytmXFSo
Quelle: Sportschau auf Youtube
https://www.youtube.com/watch?v=YOTvYidRh7Q
Quelle: ZDF Sport auf YouTube
Der Knaller von Di Maria.
Halten wir uns nicht weiter auf und gehen sofort rein.
im Ersten Video haben wir die allgemeine Perspektive, mit der wir beginnen möchten.
Wir starten daher bei Minute 0:40 Bild 19, dem Moment, wo Di Maria zum Abschluss kommt. Der Ball liegt nahezu in vollkommen zentraler Achse vor dem Tor, Distanz 27 Meter !!!
Lloris sehen wir noch nicht, aber vom Schatten steht er zentral rund einen Meter vor dem Tor, wies wird uns in 0:40 Bild 22 bestätigt, wo wir Lloris im Auftaktsprung erkennen.
0:41 Bild 0 -Lloris ist mit beiden Füssen wieder am Boden und beginnt sich bereits leicht nach links zu verschieben.
0:41 Bild 5 - Llouris hat den auftakt gesetzt, der Ball hat die 16er Grenze überschritten, die Arme von Llouris sind seitlich neben dem Körper, Llouris holt Schwung.
0:41 Bild 8 - Gut zu erkennen, ein kleiner Nachsteller, der zwischen Bild 0 und Bild 8 geschied, Llouris macht eine Distanz anpassung, hat eine gute tiefe Kniebeugung
0:41 Bild 9 - Llouris dreht sich leicht in Sprungrichtung, das Gewicht ist jetzt vollständig auf dem linken Bein
0:41 Bild 11 - Llouris streckt die linke Hand in Richtung Ball, das linke Bein hat immer noch Bodenkontakt und ist gebeugt, der abdruck ist nicht erfolgt.
0:41 Bild 12 - Abdruck wird eingeleitet, der linke Arm ist fast vollständig gestreckt. Der Rechte Fuss ist schon leicht vom Boden angelöst.
0:41 Bild 14 - der rechte Fuss von Llouris ist vollständig vom boden abgehoben, das linke Bein beginnt sich durchzudrücken. der linke Arm hebt und streckt sich zum Ball.
0:41 Bild 15 - Llouris ist in Vollstreckung, das linke Bein fast durchgedrückt.
0:41 Bild 16 - Llouris rechter Fuss als Schwungbein leicht angezogen, der linke Fuss hat sich vom Boden gelöst.
0:41 Bild 17 - Vollstreckung, der Moment in der Luft, wo der Ball in der Verlängerung der Hand den Torwart passiert. Deutlich ist zu sehen, dass Llouris die Reichweite nicht hat.
0:42 Bild 3 - Bodenkontakt. Llouris landet seitlich, aber der linke Unterarm macht den Bodenkontakt und die rechte Hand wirkt dämpfend.
0:42 Bild 8 - Llouris rollt nicht ab, schön ist in der bildfolge zu erkennen, wie der Torwart in sich einsinkt, von der Fallkraft förmlich in den Rasen 'gedrückt" wird... Schmerzhaft ist das nicht, aber es dauert ca. 8 Bilder bis Llouris in einer Position ankommt, wo er sich gegen die einwirktende Kraft wieder mobilisieren und bewegen kann.
Nochmals Newtons Gesetze gelten auch für Torleute.
0:48 Bild 7 - DiMaria trifft den Ball. Diesmal aus der Sicht vin hinter dem Schützen. Es ist fast die Achse des Spiels, denn am Bidlrand erkennen wir den Handschuh des Argentinischen Torwarts.
Llouris steht die Füsse etwas mehr als Schulterbreit, weit nach vorn gebaugt und in Bereitsschaftsstellung, die Arme vor dem Körper, die Hände auf Kniehöhe. Er hat freie Sicht auf den Ball.
0:48 Bild 10 - der Ball wird jetzt durch den französischen Defensivspieler und einen argentischnischen Offensivspeler etwas verdeckt, der Ball wird zwischen diesen Spieler hindurch auf das Tor von Llouris fliegen.
Llouris ist in diesem Bild in einer "Aufwärtsbewegung" mit den Beinen, die Fersen haben sich vom Boden
0:48 Bild 15 - Llouris rechter Fuss ist fast vom Boden abgehoben.
0:48 Bild 20 - Llouris ist ein eine sehr breite Beinstellung übergegangen. Rechter Fuss hat wieder Bodenkontakt, der linke Fuss stellt in Richtung Ball bereits nach. Die Füsse sind deutlich mehr als Schulterbreit.
0:49 Bild 0 - Viel hat sich nicht getan, ausser das eben der linke Fuss von Llouris wieder bodenkontakt hat und die Ferse des rechten Fusses sich stärker hebt.
0:49 Bild 5 - Llouris dreht sich leicht nach links in Richtung Beil, Gewichtsverlagerung auf das linke Bein hat begonnen
0:49 Bild 10 - Die Gewichtsverlagerung schreitet voran, das rechte Bein hat die Hüfte von Llouris deutlich nach links verschoben, aber Beugewinkel des linken Knies ist relativ gering und das Gewicht ist immer noch nicht über den linken Bein, sondern immer noch in der Mitte.
0:49 Bild 24 - Llouris hat das rechte Bein nachgestellt, aber immer noch kein Gewicht auf dem linken Bein
0:50 Bild 6 - das Gewicht ist jetzt auf dem linken Bein, Llouris kann den Abdruck einleiten
0:50 Bild 10 - jetzt erkennen wir die linke Hand, die etwas unter Schulterhöhe nach seitlich ausgefahren wird
0:50 Bild 18 - viel erkennen können wir nicht, da die argentinische offensive Llouris leider verdeckt, aber Llouris hat die Hand in Verlängerung der Körperachse gestreckt, die Füsse können wir leider in dieser Einstellung nicht mehr erkennen.
0:50 Bild 22 - Vollstreckung der diagonalen Körperachse, zwischen dne Fingerspitzen von Llouris und dem Bal klafft eine Distanzlücke von mehr als einer Unterarmlänge.
Dies macht in jedem Fall klar: Auch mit Übergreifen hätte Llouris den Ball nicht holen können.
Wir wechseln das Video und gehen in die gleiche Torszene, nur diesmal aus der Hintertorkamera von Llouris.
0:36 Bild 18 - leider gibt es kein Bildmaterial vorher, Llouris steht hier schon in der weiten Spreize, das ist wahrscheinlich ungefähr die Stelle, die wir oben im video bei 0:49 Bild 10 betrachtet hatten.
Llouris rechts Bein ist durchgedrückt, das linke Bein steht leicht angewinkelt auf, die Hüfte ist etwas nach links verschoben, aber immer noch zwischen den Füssen.
0:36 Bild 20 - Llouris holt mit den Armen Schwung, der rechte Fuss ist auf die Fusskante innen gekippt, die Hüfte aber immer noch zwischen den Füssen und das Gewicht ist nicht auf dem linken Fuss.
0:37 Bild 1 - Llouris zieht den rechten Fuss nach
0:37 Bild 8 - Llouris erreicht jetzt die Position, die wir in 0:49 Bild 24 und 0:50 Bild 6 des vorherigen Videos erreicht hatten.
Noch ist er nicht 100%ig für den Abdruck bereit, aber das Gewicht ist fast komplett verschoben, die Füsse sind enger, da der rechte Fuss eingestellt wurde.
0:37 Bild 13 - Llouris hat jetzt das Gewicht mithilde des rechten Fusses auf den linken Fuss verschoben, die hüfte ist erstmals über dem linken Sprungglenk
0:37 Bild 17 - Llouris drückt ab, eine deutliche Bewegung des linken Beines und ein Entlasten des rechten Beines sind zu bemerken, die linke Hand ist seitlich vor dem Körper, der Oberkörper neigt sich in Ballrichtung
0:37 Bild 21 - Immer noch Abdruckbewegung, wobei Llouris sind aber immer noch mit rechts über das linke Bein verschiebt, die linke Hand ist etwas über Hüfthöhe, der Oberkörper hat ca. 20° Neigung zur Aufrechten Achse.
0:38 Bild 1 - der rechte Fuss verliert den Bodenkontakt, Links ist der abdruck in vollem Gange, aber das Bein schon fast gestreckt, die linke Hand ca. Schulterhöhe, der Arm gestreckt.
0:38 Bild 13 - volle Streckung, der linke Fuss verliert den Bodenkontakt. Hier ist insbesondere gut die diagonale Vollstreckung des Körpers zu erkennen
0:38 Bild 17 - der Ball passiert die linke Hand, bzw. ist in genau der Verlängerung zu Llouris Hand. aus der Hintertorperspektive sieht die Distanz, die Llouris fehlt allerdings nur nach wenigen Centimetern aus, wir wissen aber, daß es deutlich mehr war.
0:40 Bild 13 - die Landung. seitlich ja, aber leicht vorgedreht kann Llouris mit der rechten Hand sich ein wenig abfangen. Der Oberkörper fall dann durch, wobei die Schultern entlastet sind, weil diese natürlich sich bewegen können.
Alles in allem ein schönes Tor. Trotzdem können wir attestieren: Der Ball ist nicht unhaltbar.
Llouris hat auf den ersten Blick ales richtig gemacht, und leider war DiMaria einfach besser...
Doch auf den zweiten Blick müssen wir feststellen, daß Llouris im Auftakt nicht gut agiert. Zwar macht er eine Art Nachstellbewegung in Ball richtign, diese ist aber für das Sprungbein viel zu klein. Er stelt daher nicht genügend aus, sondern bewegt den linken Fuss viel zu wenig in Ballrichtung, dafür arbeitet er stark mit dem rechten Bein, welches er weit ausstellt, dann nachstellt, im Gegenzug aber den linken Fuss nicht weiter oder weit genug dem Ball entgegen stellt.
Sein Auftakt ist daher breit, links ausstellen, verschieben, rechts anziehen, verschieben - Abdruck!
Der Auftakt müsse breit, links ausstellen, rechts anziehen und links ausstellen bei gleichzeitigem Verschieben erfolgen, damit er Stellungstechnisch und Beschleuningungstechnisch seine Reichweite steigern kann.
Er hätte einen stärkeren Abdruck, mehr Geschwindigkeit, und all dies generiert eine größere Reichweite.
Dann hätte er diesen Ball erreicht. So hebt er aus einer wenig dynamischen Grundbewegung mit einem geringen Beugewinkel ab, was nicht genügend Moment schafft, um diesen Ball zu erreichen. Hier fehlt es deutlich an Sprungdynamik und die reine Sprungkraft reicht nicht aus, diesen Ball zu erreichen.
Video Analyse: Uruguay - Portugal - Treffer von Cavani
Gehen wir zum nächsten schönen Trefer, hier ist es Gavani, der für Uruguay ein sehenswertes Tor aus der Bewegung erzielt und Rui Patricio von Portugal keine Chance läßt...
Doch ist es so?
Die 2. Videoanalyse durch virtuelles Torwarttraining bei Torwart.de
https://www.youtube.com/watch?v=I-kF7HrW2vw
Quelle: Sportschau bei YouTube
Wir gehen gleich ins Video, zu dem Punkt, wo Cavani den Ball trifft, dies ist Minute 1:32 Bild 8. Der Ball liegt nahzu genau auf der Strafraumlinie, ca. 11 Meter nach rechts von Rui Patricio aus gesehen versetzt.
Patricio können wir nicht 100%ig vom Stellungsspiel erkennen, aber sein Stellungsspielerscheint nach rechts verschoben.
1:32 Bild 11 - jetzt erkennen wir die Stellung von Rui Patricio und können diese festhalten: Er steht ca. 1 Meter vom rechten Pfosten, ca. 0,5 Meter vor der Torlinie
1:32 Bild 15 - Patricio hat sich bereits mit der Hüfte nach links verschoben, das rechte Bein ist fast durchgedrückt, das linke Bein in einem guten Kniewinkel, die Arme sind vor dem Körper etwa auf Hüfthöhe.
1:32 Bild 21 - der rechte Fuss hat sich fast vom Boden gelöst, der Abdruck über links ist im Gange, der Oberkörper ist sehr steil zum Ball geneigt.
1:32 Bild 24 - die linke Hand von Patricio streckt sich, der rechte Fuss wird leicht angezogen, daß linke Bein ist fast gestreckt, aber immer noch Bodenkontakt
1:33 Bild 2 - Patricio hat die Vollstreckung in der Luft erreicht, der Ball steht in Verlängerung seiner Hand.
Patricio landet im Nachgang ähnlich wie Llouris
1:38 Bild 19 - Cavani trifft den Ball, Patricio mitten im Auftakt Hopser. Deutlich ist die geringe Distanz zum rechten Pfosten zu erkennen
Leider schwenkt ide Kamera vom Tor weg, so daß wir Patricio erst bei 1:39 Bild 15 wider ins Bild bekommen, hier sehen wir, daß sein rechtes Bein nahezu durchgedrückt ist, das linke Bein gebeugt ist, die Hüfte ist daher schon nach links verschoben.
1:40 Bild 6 - zu oben hat sich nichts verändert, ein Nachstellen ist nicht zu erkennen, ausser das er wie Llouris das rechte Bein etwas näher an den linken Fuss heranstellt...
1:41 Bild 1 - die Vollstreckung, doch es reicht nicht
Nun aus der Hintertorkamera.
1:43 Bild 12 - der Moment wo Cavani abschließt, ganz klar ist das Stellungsspiel von Patricio zu erkennen.
1:44 Bild 21 - läßt man das Video vom Moment des Abschlusses bis zu diesem Bild durchlaufen erkennt man das Patricio sich verschiebt, den linken Fuss neu setzt, aber eben nicht zum Auftakt in Ballrichtung wegstellt, sondern fast auf den gleichen Punkt wieder aufsetzt. Er verschiebt alsi das Gewicht auf den linken Fuss, zieht den rechten Fuss in einer Art Nachstellbewegung an, setzt aber den Abdruckfuss fast haargenau auf die gleiche Stelle, wie das Standbild verrät.
Auch hier, ein sagenhaft schönes Tor, aber ermöglicht wird es, weil Patricio erstens nicht den linken Fuss wie Llouris nochmals zum Ball ausstellt, um Distanz zu machen, aber insbesondere durch ein etwas unglückliches Stellungsspiel. Patricio steht zu defensiv am rechten Pfosten, so daß die lange Ecke sehr weit offen steht. Der herrliche Ball von Cavani ist damit für Ihn unerreichbar. Hätte Patricio etwas mittiger gestanden, was optimal vom Schusswinkel gewesen wäre, diesen Ball hätte er gefischt.
So macht er im Auftakt nicht genügend Distanz weg, kann sich nur strecken, was nicht ausreichend ist. Ob er zeitlich hätte nochmals nachstellen können, entzieht sich ein wenig der Analyse wie aber die Hintertorpersepktive zeigt, ist die Zeit für eine Nachstellbewegung in Ballrichtung gegeben. Nur anstelle den Fuss des Sprungbeins weiter auszustellen, und die Dynamik der Bewegung mit zu nehmen, über das weite Sprungbein zu kommen und sich dann abzudrücken, wodurch, wie bei Llouris auch ein Reichweitenvorteil durch Verringerung der Distanz und eine Steigerung der Dynamik eingesetzt hätte, setzt Rui Patrício den Fuss des Sprungbeis an die gleiche Stelle wie zuvor, und erzielt sich keine Reichweitensteierung.
Gefühlt, ja - Parktisch, nein. Für Patrioco muss sich die Bewegung wie Nachstellen zum Ball angefühlt haben, aber praktisch wuede diese Bwegung nicht ausgeführt.
Der Hauptkritikpunkte ist hier das leicht imperfekte Stellungsspiel, womit die lange Ecke nicht ausreichend gedeckt wird, der Ball ist damit nicht erreichbar für Patricio. Wäre seine Ausgangsstellung besser gewesen auch ohne die Dynamik im Absprung wäre dieser Ball von Ihm erreicht worden.
Doch im Nachgang betrachtet, auch ein Ball, den Patricio durchaus hätte halten können...
Weltmeister Parade von Jordan Pickford - die Video Analyse
Pickford - the high dive
England geht zurecht steil, denn was der Jordan Pickford gegen Columbia abgerufen hat, war zum ersten Mal eine sehenwerte Torhüterleistung, insbesondere wenn wir in Betracht ziehen, daß die Engländer sowieso immer etwas an Torleuten auszusetzen haben.
Schauen wir uns daher in der Video Analyse einmal genauer an, was Pickford tut... natürlich finden wir wieder Haare in der Suppe, ABEr das soll und kann nicht schmälern, daß Jordan Pickford wohl die bisher tollste Parade das Turniers gezeigt hat.
Ja, man muss da schon ein wenig mehr hinschauen, dnen auch wenn die Engläder die Sache bejubeln, Video Material ist da wenig zu finden, jedenfalls nicht auf den üblichen Plattformen, aber gestreamte Inhalte, die sind da und damit kann man schon etwas anfangen.
Zunächst stellen wir fest, daß der Schuss aus nahezu völlig zentraler Position mit einer Distanz von 33 Metern abfeuert worden ist. Der Columbianer kommt aus vollem Lauf und legt in diesen mächtigen Schuss nicht bloß seine Beinkraft und Körpermasse, sondern auch noch seinen vollen Anlauf. Ein Vollerkracher, in dem sicherlich alles gelegen hat, was ein Spieler nur auf das Tor abgeben kann.
Das wissen wir jetzt, schauen wir daher zu Pickford, der in diesem Moment rund 3,5 Meter vor dem Tor steht.
https://www.youtube.com/watch?v=lnS7AELl25k
Quelle: Pickford Incredible Save vs. Columbia by Stony on YouTube
Die Qualität ist nicht besonders, es sind nur rund 10 Bilder die Sekunde, aber wie gesagt, um das anzusehen, sollte es reichen.
Gehen wir daher ohne Umsdchweife in die Hintertorperspektive und schauen uns einen Bewegungsbaluf an, wo wirklich alles gepasst hat.
Das Video startet bei 0:00 Bild 0, da ist der Ball bereits unterwegs, Pickford leitet nun folgend die erste Bewegung ein
0:00 Bild 10 Senken des Körperschwerpunktes mit Gewichtsverlagerung, Pickford dreht den linken Fuss auf
0:02 Bild 1: Pickford hat das Gewicht auf das linke Bein verlagert und die Fussspitze in den Boden gestemmt, sein Körper neigt sich zur Richtungsänderung deutlich nach links
0:02 Bild 9: Pickford drückt das linke Bein durch, zieht das rechte Bein nach
0:03 Bild 8: Jordan Pickford zieht das Bein nicht nach vorn, sondern er stellt nach rückwärts aus, er ändert damit die Laufrichtung von seitwärts nach schrägt rückwärts und passt damit seine eigene Distanz vor dem Tor an.
0:04 Bild 4: der rechte Fuss bekommt Bodenkontakt, da die Bewegung allerdings dynamisch ist, hat sich der linke Fuss schon fast vollständig vom Boden gelöst
0:04 Bild 9: der linke Fuss schwingt nun ebenfalls seitlich aus, getrieben mit einer Gewichtsverlagerung und geschoben durch das rechte Bein.
0:06 Bild 3: Pickford hat den Stemmschritt gesetzt, der linke Fuss hat Bodenkontakt und seine Fusstellung ist sehr breit, der linke Fuss steht dabei nochmals leicht seitlich hinter dem rechten Fuss. Jordan Pickford hat den Oberkörper in deutlicher Neigung, der rechte Arm ist erhoben, der ellenbogen ca. auf Ohrhöhe, der linke Arm noch tief, etwa auf Höhe der Rippen.
0:07 Bild 0: Der Moment des Abdrucks, das Gewicht liegt voll auf dem Sprungbein, der Kniewinkel beträgt fast ideale 90°, Pickford hat die rechte Hand in Richtung Ball erhoben, die linke Hand jetzt neben dem Ohr auf Kopfhöhe
0:07 Bild 6: Kräfter Abdruck mit dem linken Bein, der rechte Fuss hat seit Bild 2 den Bodenkontakt verloren, ging bisher die rechte Hand nach oben Richtung Ball, markiert dieses Bild den Moment, wo die rechte Hand nach rechts abdriftet und die Linke sich beginnt zum Ball zu strecken. Der Kniewinkel beträgt noch rund 30°
0:08 Bild 4: Voller Abdruck bis in die Zehen, der Fuss hat noch Bodenkontakt, die rechte Hand jetzt eher entspannt, leicht gestreckter arm seitlich vom Körper, die linke Hand voll geöffnet und fast neben dem Kopf ausgestreckt
0:08 Bild 6: der linke Fuss verliert Bodenkontakt, der linke Arm ist nehezu vollständig getreckt, die Hand weit geöffnet
0:08 Bild 9: Überstreckung. Pcikford ist in der Luft und streckt jetzt die linke Hand in Richtung Ball. Dies ist nicht leicht, weil die Hüfte durch den Absprung links arretiert ist, das heißt, die Hüfte kann nicht die linke Körperseite entlasten und "verlängern", Pickford spannt daher die rechte seitliche Stütz und Haltemuskulatur an, krümmt so leicht die Wirbelsäule nach rechts, was den Schultergürtel links anhebt - er überstreckt die linke Körperseite.
0:09 Bild 4: Die Überstreckung wird deutlich, diese schiebt jetzt in der Flugphase die linke Schulter nach oben und man kann deutlich die im Boden gekrümmte Wirbelsäule erkennen, der linke Arm ist vollständig gestreckt.
0:09 Bild 8: Ballberührung mit den Fingerspitzen, die Überstreckung wurde nochmals verbessert, weil Pickford das rechte Bein getreckt läßt und das linke Bein entspannt, dadurch löst sich die Hüftarretierung des Absprungs, die Hüfte kann entspannen und kippte von Bild 4 bis Bild 8 von links unten nach links oben, wodurch die Verkrümmung der Wirbelsäule nachläst, was den links erhobenen Schultergürtel nochmals einige Centimter höher kommen lässt.
Nachfolgend die Landung kurz und knapp: Durch die Überstreckte Haltung, die leicht verdrehte Hüftlage kann Pickford nicht seitengerecht landen, das linke Bein schwingt daher "strampelnd" nach vorn, das rechte Bein, tiefer als das Linke sucht den Bodenkontakt.
Pickford macht mit der rechten Fussspitze Bodenkontakt, dreht den Körper nach rückwärts ein um die Arme zu Boden zu bringen. Daher löst sich der rechte Fuss wieder vom Boden, der linke Fuss bekommt an der Schienbeinaussenkante Bodenkontakt. Dann folgen die Arme und der Oberkörper.
Vom Timing her, eine wirklich großartige Parade. Pickford macht nicht den Fehler, sich nur seitlich zu bewegen, sondern passt instinktiv seine Richtung von seitlich zu seitlich rückwärts an, und kann den Ball, der sich in einem Boden senkt, so noch erreichen. Mit den Fingerspitzen lenkt er denn Ball in einer Überstreckung ab und verhindert so einen Treffer, den man getreu als Snderklasse hätte einstufen können - so aber erleben wir eine Weltklasse Parade, die man sich immer und immer wieder ansehen kann, schnalzt anerkennend mit der Zunge.
Doch, da bin ich vollen Lobes, Pickford hat es großartig gemacht. Die Beinarbeit, der Abdruck... da stimmte alles.
Nur sind mit Dinge aufgefallen: Pickford hebt den rechten Arm, um diesen wieder zu senken. Als Schwungarm ist das innvoll, doch hätte er den Arm durchgerissen und damit über gegriffen, es wäre Ihm leichter gefallen.
Deutlich sieht man die Überstreckung und Krümmung der Wirbelsäule, hätte er den rechten Arm benutzt, die nach links unten arretierte Hüfte hätte stabil bleiben können, der rechte Schultergürtel wäre ohne Krümmung der Wirbelsäule voll zu erheben gewesen - eine Reichweitenverlängerung von mehr als eine Handlänger wären das Resultat gewesen. Pickford hätte den Ball dann nicht nur mit den Fingerspitzen erreicht, sondern sicher mit der kompletten Hand hinter den Ball gekommen.
Dies wird in 0:09 Bild 8 überdeutlich, wo man die gekrümmte, überstreckte Haltung sieht. würde man jetzt die rechte Schulter erhoben einzeichnen, die linke Hüfte nach links unten arretiert, das rechte Bein als Schwungbein angezogen und den rechten Arm voll neben dem Kopf gestreckt: Pickford hätte diesen Ball fast mit dem rechten Unterarm erreichen können. Er beraubt sich der Reichweite, die er hat, weil er die Leithand, anstelle die Übergreife nimmt.
Fluglage und Position des Balles lassen aber hier nicht nur ein Übergreifen zu, aus allein Bewegungsergonomischer Sicht ist es sicherer und mit einer deutlichen Steigerung der Reichweite verbunden. Pickford verschenkte hier also wertvolle Centimeter - doch das Glück ist mit den Tüchtigen: Seine Beinarbeit war so gut, daß er denn Ball, mit etwas Mühe zwar, erreicht und ablenken kann.
Wie gesagt, man kann vieleicht diese Sache besser machen, doch das soll nicht schmälern, daß es eine weltmeisterliche Parade gewesen war, zu der man Pickford gratulieren darf.