Zwecks Sonderanfertigung. Dies war vor allem früher (von den achtzigern bis Anfang der Neunziger) ein großes Thema bei den Handschuhherstellern und ist heute nicht mehr soooo aktuell, weil die Firmen jetzt unterschiedliche Konzepte verfolgen als früher! Vor allem die Firma Uhlsport hat sich in der Beziehung in den letzten Jahren sehr danach gerichtet: dem normalen Amateur die Möglichkeit geben sich identisch gleiche Handschuhe zu kaufen, die auch die Profis tragen. Wenn du dir alte Kataloge oder z.B. alte Fotos von Profis der achtziger Jahre ansiehst wird dir vor allem bei den Uhlsportträgern folgendes auffallen: es gab z.B. das gelbe/graue/weiße Modell (Modell und Artikelnummer müßte ich nachsehen, wäre aber kein Problem.. ich glaube auf dem Klettverschluß stand F1, aber ich schaue sicherheitshalber mal nach) von uhlsport mit dem damals Itarsieninnenhand (also schwarz/gelb) den es so im Handel zu kaufen gab. Ich habe aber keinen Bundesligaspieler mit solch einer Innenhand spielen sehen, alle hatten sie den weißen Belag. Außerdem war es bei Uhlsport Mode keinen ganz umfassenen Handschuheinschlupf zu haben sondern eben jenen mit einem Schlitz auf der Seite. Die Bundesligaspieler hingegen hatten alle einen ganzumfaßenden Einschlupf mit Gummizug, also so wie es damals alle Reuschmodelle besaßen. Für ähnliche Fälle(uhlsportHandschuhe) gibt es genug andere Beispiele. Das Umdenken fand dann Ende der Achtziger statt, weil man auch den Amateuren oder Jugendspielern die Möglichkeit geben wollte sich identisch aussehende Modelle zu kaufen (siehe Modell Walter Zenga...). Bei reusch war es ein wenig anders. In den achtzigern war es bei manchem Profi Mode neben dem Namen auf dem Klettverschluß (jetzt bei reusch das normalste auf der Welt) auch die Initialen des Namens auf der Handschuhoberfläche zu plazieren (siehe Eike Immel, ganz früher Zumdick, Jean Marie Pfaff...) und einige Herren hatten auch Modelle, die nur für sie gemacht wurden, nach deren Farb- und Materialauswahl. Es gab zwar auch von Reusch solche Modelle zu kaufen, aber waren die nur auf ein Standard(=Farbe) ausgelegt. Eike Immel ist so ein Paradebeispiel. Der hatte fast bei jedem Spiel andersfarbene Handschuhe die es so im Handel nicht zu kaufen gab. Gerry Ehrman von Kaiserslautern war auch so ein Fall. Der trug in jenen Jahren (sowohl bei Uhlsport als auch bei Reusch) immer Sonderanfertigungen, die es im Handel nie zu kaufen gab. Raimond Aumann hingegen trug eigentlich immer den gleichen Handschuh wie es in der jeweiligen Saison auch immer von reusch für den Kunden auf den Markt kam. Durch die schon oben erwähnte Firmenstrategie hingegen ist es so, daß nun sich auch der Amateur mittels der Handschuhe mit seinen Idolen identifizieren soll.
A B E R: Mein oben beschriebenes Posting betrifft nur die Farbauswahl. Wie steht es eigentlich mit dem Material? Ich habe mal vor über zehn Jahren beim italienischen Importeur von Uhlsport nachgefragt (zu der Zeit als diese gelbe/schwar/graue/weiße Modell von Uhlsport auf dem Markt war) wieso man dieses Modell nicht auch mit weißen Haftschaum kaufen könne, so wie ihn die jeweiligen Profikeeper tragen, wobei man bei Reusch damals schon ein wenig mehr auf der Höhe war, gleiche Handschuhe der Profis auch auf den Markt zu bringen. Als Antwort - und wirklich NICHT zu meiner Überraschung - bekam ich gesagt, daß man Profihandschuhe nie und nimmer auf den Markt bringen könne, da deren Haftschaum so extrem weich ist, daß man eigentlich nach jedem 2. Spiel den Handschuh wechseln müsse, weil sich der Haftschaum extrem abbrauchen würde, also könne man nicht solche Handschuhe auf den Markt bringen, da ja ein Amateur länger mit seinen Handschuhen haushalten müsse (oft auch eine ganze Saison). Ich glaube auch nicht (wirklich meine eigene Meinung und lasse mich auch gerne eines Besseren belehren) daß damals die Uhlsportträger wirklich die gleichen APGHandschuhe wie jene auf dem Markt käuflich trugen. Glaube, daß nur der APGaufdruck auf dem Klettverschluß gleich war ansonsten die Innenhand Griphandschuhe exklusiv für Profis. Wie es jetzt aussieht würde mich auch interessieren, bin der Meinung, daß die jetzigen Handschuhe, durch dies so immense Entwicklung in der Chemie, weicher und resistenter gemacht wurden und der Unterschied von Profi/Amateur nicht mehr so groß ist, wenn vielleicht auch ganz ausgeschlossen. Was sagt denn die offizielle Pressemitteilung von uhlsport, reusch, puma, nike... Da ich leider mit dem Torwartspiel selber nicht mehr so hingebe, habe ich in den letzten Jahren die Strategieen zu wenig verfolgt, aber wie kommt dir der Belag von Dirk Langerbeins Handschuh vor, ist der weicher oder wirklich identisch mit jenem, den es im Handel gibt???