...wobei man aber schon erwähnen muß, daß Toni Schumacher nur aufgrund seines Trainingsehrgeizes überhaupt mit seinen sogenannten "Wackelknien" spielen konnte, denn rein medizinisch gesehen hatte er - wenn er Profitorwart sein wollte - nur zwei Möglichkeiten:
a) entweder sich unters Messer legen, was - so wie ich es mitbekommen habe - mit einem nicht unerheblichen Risiko, daß er überhaupt kein Profi mehr werden konnte, verbunden war
b) seine Bänder/Muskeln in einer Art trainieren, damit alles irgendwie "zusammenhält" und er doch spielen kann, eine Art und Weise die biologischen Gesetze zu umwinden.

Obwohl es ist außer Frage, daß Toni Raubbau mit seinem Körper betrieben hat. Und es bleibt wirklich die Frage: darf man als Profi überhaupt soweit gehen? Wer aber seine Einstellung kennt, weiß daß Toni zu 100% (oder vielleicht sogar mehr) Profi war, sich mit etlichen Verletzungen ins Tor stellte wo jeder normale nur den Kopf schütteln konnte. Und es bleibt wirklich die Risikofrage: kann so ein Mensch Vorbild sein für die Jugend?
Dazu muß man auf der anderen Seite natürlich auch sehen, daß Toni - wird sowohl von ihm als auch von seinem ehemaligen Torwartrainer Herings bestätigt - kein richtiges Talent zum Torwart hatte, sondern seine Erfolge/Fortschritte einzig und allein seinem Trainingsfleiß zu verdanken hatte.

Mein ganz persönliches Fazit: vom Toni kann man sich sicherlich eine Scheibe abschneiden, trotzdem würde ich keinem raten, so mit seinem Körper umzugehen, denn zuviel Ehrgeiz kann einen sowohl physisch als auch psychisch auffressen, es sollte gewisse Grenzen geben und man kann nur hoffen, daß wenn ihm villeicht in 20 Jahren - wenn seine Suggestion, daß Schmerzen nur Einbildung sind sich ins Gegenteil umwandelt - sein Autoschlüssel auf dem großen Zeh landet und er dabei keine Riesenschmerzen empfindet (tolles Kapitel nachzulesen übrigens im Buch : "Toni - Sein Weg zur Weltspitze")