Ach Herzhüter,
es ist einfach so!
Weißte, ich schreib das nicht, weil es publizistisch gut ist, sondern weil ich einfach aus meiner Vergangenheit weiß, was mich angesprochen hat.
Sieh mal, ich schreibe nicht, weil ich nicht weiß wie der torwart fühlt und denkt, sondern weil ich doch lange im Tor gestanden habe. Ich war vielleicht kein guter, aber ich kenne zumindest Nervosität, Anspannung, Druck, das gigantische Gefühl einen Unhaltbaren gehalten zu haben.
Daher ist es mir heute ein Freude, diese Dinge an "meine" Torleute weiter geben zu können. Nicht weil ich damals gut war, sondern weil nüchtern betrachtet ich mir meiner Fehler von Damals, aber auch meiner Stärken von Damals mehr als bewußt bin. Somit sehe ich heute bei "meinen" Torleute auch Dinge und weiß einfach, was man nun besser machen kann und muß.
Das ist auch bei Dir der Fall.
Du bist neu, deine Erfahrung ist gering, aber dein Herz ist dabei. Jetzt gilt es, dieses Herz zu erhalten, das es nicht durch Selbstzweifel, Ängste und auch falsche Kritik zerstört wird. Es muß gestärkt und erhalten werden, damit das zarte Pflänzchen einen guten Stamm bekommt. Und dann, Herzhüter, wird es so sein:
Und die Sache mit dem Buch: Vielleicht habe ich hier ein unentdecktes Talent, doch Bücher schreiben nur Leute, die einen Namen haben, etwas bewegt haben.Was stört es die deutsche Eiche wenn sich die Wildsa. daran scheuert?
Sicher, wenn mich ein Verlag ansprechen würde, ich würde und könnte sofort loslegen, aber ich glaube ich bin vielleicht eine helle Laterne, doch weil ich so klein bin, sieht man mich in Verlagsaugen dann doch nicht.
Aber es wäre sicherlich ein tolles Torwartbuch. Titel hätte ich auch schon:
Torwarttraining - oder der Weg durch die Hölle
Selbst ein Vorwort würde mir sofort einfallen.....
Daher, Herzhüter, man muß nicht zum Tiger mutieren, auch nicht zum KingKong werden. Man muß als Torwart einfach zu seinen Entschlüssen stehen, auch wenn mal was schief läuft. Man kann kein Flankenkiller werden, wenn man sich, weil man einmal unter Flanke durchgesegelt ist, auf der Linie festhält. Man kann kein Stürmerschreck werden, wenn man 1gg1 Situationen versucht auszusitzen, nur weil man bisher immer ausgedribbelt wurde. Man kann kein Freistoßtöter werden, wenn man bisher immer das Ding ins Dreieck gesetzt bekommen hat und jetzt sich hinter der Mauer versteckt...
Es ist einfach so, daß einem Torwart Fehler passieren, und das immer und immer wieder. Das will der Trainer vielleicht nicht wahrhaben, ein Tw-Fehler gilt als unverzeihlich... doch sieh hin. Schlomka und Neuer... da wird es vorgelebt.
Man muß mit den Jungen oder sagen wir in deinem Fall, Neulingen einfach auskommen und mit Ihnen lernen.
Eine Mannschaft muß mit dem Torhüter harmonieren, und das geht nur, wenn sich beide eingespielt haben.
Wenn ein Torwart ein Flankenproblem hat, dann muss die Abwehr eben wissen, daß er nicht rauskommt und entsprechend spielen, sie darf nicht "Torwart" rufen und darauf warten, daß er klärt.
Dann kann der Trainer 100mal brüllen, daß es ein Torwartball ist... es nutzt nichts, der Torwart wird so nie diese Fähigkeit bekommen. Hier muß die Abwehr den Torhüter tragen. Er hat dafür andere Fähigkeiten, wo er seine Abwehr trägt und das muß man sehen.
Und glaub mir, mit der Zeit, da wird es schon, denn kein Torwart bleibt stehen, es gibt immer Entwicklungen. Schlimmer sind Torleute, die im Training nicht mitziehen, nicht mitziehen wollen. Torleute, die mit dem lapidaren Spruch "Was willst Du, Hauptsache gehalten!" jeden Technikfehler vom Tisch wischen und einfach nicht wollen.
Und somit, lerne Du für Dich, wie Du deine Abwehr beim Eckball stellst!
Lerne hohe Bälle auch im Getümmel abzufangen, und habe alles, nur keine Angst und Zweifel. Sei Dir bewußt, daß Du in Kauf nimmst, drei vier Leute deiner Mannschaft zur Not zu treffen, ja förmlich aus dem Weg räumen zu müssen. Schaffe Dir also eine entsprechende Bugwelle, schaffe Dir den Respekt. Wenn es nicht geht, tue es immer und immer wieder. Auch wenn es immer und immer wieder schief geht, bleib dran und gewöhne Dich an die Situation und die Technik, es wird veschmelzen und dann funktionieren.
Leider mußt Du, bis es funktioniert, durch die Hölle der Kritik. Auch hier darf man den Kopf nicht hängen lassen, die Kritik ist berechtig, denn es sind ja Fehler. Wissen muß man nur, und das tun viele Trainer nicht, daß man nur mit und aus diesen Fehlern lernen kann! Nur wenn Fehler immer und immer wieder passieren, entwickelt sich dieses Fein-Tuning, welches einem dann ermöglicht, die Situation zu meistern. Somit muß man trotz aller Kritik es immer und immer wieder tun, nur damit man es irgendwann erreicht. Und dieser Wille, unbändige Wille, der muß da sein und sich dabei entwickeln.
Und so ist es dann auch, wenn man sich in das Gestocher des 5ers wirft. Der ruf "Torwart" läßt alle für Sekundenbruchteile inne halten, verharren. Es ist Magie und schafft Dir das Zeitfenster für den Beutesprung. Das muß sitzen, es ist gefährlich, ja... doch nur über diese Gefahr kommt der Erfolg.
Für einen Leopard ist es ebenso gefährlich, ein Warzenschwein oder ein Gnu anzugreifen. Das Warzenschwein kann mit seinen Hauern die Knochen der Katze zermalmen und das Gnu mit seinen Hörnern den Körper durchbohren oder mit dne Hufen den Schädel zerschmettern, und trotzdem wird der junge Leopard nicht müde, es zu versuchen, bis er seine Chance erkennt und im richtigen Moment zuschlägt. Dann aber mit allen Konsequenzen und recht gnadenlos. Denn es gibt nur diese eine Chance, die er nutzen muß, will er die Beute schlagen.
Und so ist es dann auch für Dich, Du muß auch hier Erfahrung sammeln, eine Technik gibt es nicht, Du mußt Dich auf deine Inspiration und Instinkt verlassen.... und es immer und immer wieder tun.
Das mußt Du entscheiden, doch was bringt Dir eine Person am langen Pfosten?Zitat von heartkeeper
Der Torwart seht meist eh im langen Drittel des Tors, also nahe des langen Pfostens, denn sein Weg führt Ihn nicht aus dem Tor heraus seitlich, sondern aus dem Tor heraus nach vorn seitlich! Er rollt die Bande also von hinten auf, was Vorteile bringt, denn er hat das Spiel und die Bolzen weiterhin vor sich, anstelle im Rücken...
Denn sollte es deiner Gegnerin gelingen, denn Ball über den 11er hinaus lang zu bringen, was keine Kunst ist (schau mal, die Mädels vom 1. FFc machen das häufiger) dann ist es für Dich, wenn Du zu kurz bist zu spät.
Und ein Spieler am langen Pfosten kann, aufgrund der beschränkten Möglichkeiten, den Ball sicherlich nicht so gut von der Linie kratzen, als der Torhüter.
Daher sind die kurzen nicht dein Ding, sondern eher die zum Elfer kommen, die längeren!
Wenn es also deine Generinnen nicht schaffen, stellt sich der Torhüter meist kürzer, doch nie darfst Du dabei vergessen: Er kann auch lang kommen, und die langen sind deine!
Das ist daher Erfahrungssache... und lass dir sagen:
Es kann immer mal wieder passieren, daß lang sich einer reindreht, und mein Gott, es passiert eben.