torwart.de-Kolumne: BIS ZUM LETZTEN ATEMZUG

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Egal ob Profiliga oder Amateurliga. Momentan läuft in den Ligen nicht nur das Streben nach der Meisterschaft, sondern auch das Ringen um dem Klassenerhalt. Im Mittelpunkt dabei steht häufig der Torhüter.

Unser Kolumnist, Manfred Tschenett, hat sich in seinem Artikel "BIS ZUM LETZTEN ATEMZUG" mit diesem hochinteressanten Thema auseinandergesetzt (http://www.torwart.de/kolumne.php?NR=8) ?

Der Artikel von Manfred Tschenett bietet einige Diskussionspunkte und Denkanstösse. Wir sind schon auf Eure Beiträge gespannt.

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Der ständig permanente Druck, dem der Keeper auf Grund seiner eigentlichen Rolle ausgesetzt hat, wird natürlich noch höher. Jeder Fehler kann nicht nur eine Niederlage sondern den Abstieg bedeuten. Wer sich da durchbeißt, der ist wirklich ein Guter.

Aufgefallen ist mir, dass sich verschiedene Torhüter in diesen Situationen unterschiedlich entwickeln. Einem Schlussmann wie Butt hätte man auf Grund seiner unspektakulären Auftritte und seiner Ausgeglichenheit zu guten Bayer-Zeiten niemals zugetraut, dass er das Nervenflattern bekommen könnte. Jetzt ist er zu einem Schwachpunkt in der Mannschaft geworden.

Darius Kampa hat eigentlich auch sehr gut gespielt, solange der Club nicht in akuter Abstiegsgefahr ist; nun ist er (abgesehen von einer sehr starken Leistung am vergangenen Wochenende) aber auch nicht mehr derjenige, der aus der Riege der BL-Torhüter heraussticht.

Bei Andre Lenz hatte ich zumindest immer den Eindruck, dass er sich richtig gegen den vermeintlichen Abstieg wehrt, fast als einziger in einer doch sehr enttäuschenden Cottbuser Mannschaft.

In Kaiserslautern hat der Trainer einem jungen Tim Wiese das Vertrauen gegenüber dem erfahrenerem Georg Koch ausgesprochen und vermutlich auf's richtige Pferd gesetzt. Sehr mutig. Bei anderen Mannschaften, die noch nicht ganz gerettet sind, haben sich die Keeper auch zu echten Rückhalten entwickelt.

Der Gladbacher Stiehl fiel zu Anfang der Saison mehr durch sehr originelle Interviews mit Schweizer Akzent auf, mittlerweile hat er eine anständige Frisur, ist Kapitän und bringt wirklich gute Leistungen.

In Rostock wüsste man vermutlich gar nicht, was man ohne Schober machen sollte. Er war bereits in der vergangenen Saison Hansas großer Rückhalt.

Van Duijnhoven hat trotz seines für einen Keeper eher negativ auszulegenden Vornamens mit Klasseparaden dafür gesorgt, dass der VfL, den ich am Anfang der Saison als 18. getippt hatte, auch nächstes Jahr erstklassig bleiben dürfte.

Und selbst Tremmel hat für Hannover den einen oder anderen Punkt (z.B. bei 1860) gerettet. Auch er war zu Beginn der Saison hinter Sievers die Nummer 2.

Und noch ein Beispiel aus der zweiten Liga, da hat der 4. Torhüter des KSC in seinen 3 Einsätzen stets dem Kasten sauber gehalten und ermöglicht somit den Nordbadenern den Verbleib im Profifußball.

Aber es war auch schon anders. Die Älteren werden sich erinnern, dass Kickers Stuttgart einst Bundesligist war und im Abstiegsjahr Claus Reitmaier die Nummer eins trug. Trotz unglaublich vieler Gegentore und einem abgeschlagenen 18. Platz kann ich mich an Weltklasseleistungen des jetzigen Noch-Wolfsburgers erinnern. Ohne ihn hätten die Kickers garantiert über 100 Gegentore bekommen.

Mein Fazit: Erstaunlich, wie sich Keeper mit dem Tabellenplatz der Mannschaft verändern, wer in der Lage ist, der Mannschaft Sicherheit zu geben, wenn es darauf ankommt. Verstärkt die Theorie, dass der Keeper mehr ist als 1/11 der Mannschaft.

Gruß aus München