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Thema: Verletzung am Ellenbogen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Amateurtorwart
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    So, dann will ich euch mit meinem Ellenbogen auch noch erfreuen.

    Bin am Freitag beim ersten Hartplatztraining übel aufgeschlagen.
    Kann ihn uneingeschränkt bewegen. Schmerzen treten nur bei vollkommener Streckung auf oder bei Berührung. Dabei allerdings bei der Kleinsten ein starker Schmerz.

    Ich versuch den Herd mal zu beschreiben, hoffe das gelingt mir:
    Wenn man den Arm im 90 Grad Winkel vom Körper weghält und dann den Arm abwinkelt, kommt der Schmerz von dem Kochen der jetzt am weitesten vom Körper weg ist. Aber nicht nur zentral sondern vor allem etwas darunter.
    Da ich anatomisch ein rechter Trottel bin und mir auf die schnelle keine Internetseite einen Fachausdruck ausgespuckt hat, hoffe ich, dass ihr mit der Beschreibung was anfangen könnt.

    War heute beim Orthopäden meines Vertrauens, der meinte es käme vom Schleimbeutel. Geröngt hat er natürlich auch. Am Knochen ist nichts.
    Hab Rivanol verschrieben bekommen. Tabeletten, die man im Wasser auflöst, ein Handtuch vollsaugen lassen und drumwickeln.

    Wurde das bei euch auch so behandelt und wie lange muss ich für die Heilung einrechnen? Der Doc meinte, in ein paar Tagen würde es schon wieder gehen.

    Danke schon mal für Antworten

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    eine Schleimbeutel Entzündung hatte ich auch schon...das kommt schon mal vor.
    Mein Doc hat die Flüssigkeit punktiert und mir eine Cortisonsalbe verschrieben.
    War innerhalb von 10 Tagen wieder absolut in Ordnung.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Nochmals, für alle und wichtig, weil immer wieder das Gleiche:

    Habt Ihr Schmerzen, geht sofort zum Arzt!

    Ihr habt Schmertzen und sucht erneut hier nach Diagnose! Leute, daß geht nicht und wenn es einer tut, ist das sicherlich alles andere als verläßlich oder sollte von Euch als gegeben hingenommen werden.
    Nur ein Arzt kann und darf das und dann auch nur, wenn er das betroffene Körperteil entsprechend angesehen und ggf. mit technischer Hilfe (Röntgen, CT,MRT, Sonographie, Endoskopie, etc) entsprechend die Sachlage geklärt hat.
    Daher Leute, nochmals die bitte:
    Sucht hier keine Diagnose, sondern geht zu allererst zum Arzt!

    Zitat Zitat von eike immel
    .
    Hab Rivanol verschrieben bekommen. Tabeletten, die man im Wasser auflöst, ein Handtuch vollsaugen lassen und drumwickeln.
    Rivanol ist ein Wund-Antisptisches Mittel. Es ist also ein 'Desinfektionsmittel'... Was das bei einer Schleimbeutelentzündung helfen soll, daß möchte ich nun gern mal wissen.
    Damit stelle ich definitiv die Anwendung von Rivanol in Frage!
    Bei einer Schleimbeutelentzündung sollte man die betroffene Stelle kühlen, und dann auch regelmäßig vorsichtig und ausgiebig bewegen! Dies regt die Zirkulation der Lymphe und der Blutversorgung an, und hilft die Entzündung aktiv zu bekämpfen, durch körpereigene Mittel.
    Das Kühlen wirkt dann Entzündunghemmend und Schmerzlindernd....

    Nun könnte man noch zur Medikation greifen, die bei Arthrose angewandt wird, doch ich halte das für mit Kanonen auf Spatzen geschossen!
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Amateurtorwart
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    Zitat Zitat von Steffen
    Nochmals, für alle und wichtig, weil immer wieder das Gleiche:

    Habt Ihr Schmerzen, geht sofort zum Arzt!

    ...
    Äh ja Steffen, man kanns nicht oft genug sagen, aber damit war wohl nicht ich gemeint, oder? Bin am Montag ja brav zum Doc, obwohl ich mich eigentlich in der Uni zum Weiterschlafen hätte einfinden sollen.

    Zitat Zitat von Steffen
    Rivanol ist ein Wund-Antisptisches Mittel. Es ist also ein 'Desinfektionsmittel'... Was das bei einer Schleimbeutelentzündung helfen soll, daß möchte ich nun gern mal wissen.
    Damit stelle ich definitiv die Anwendung von Rivanol in Frage!
    Bei einer Schleimbeutelentzündung sollte man die betroffene Stelle kühlen, und dann auch regelmäßig vorsichtig und ausgiebig bewegen! Dies regt die Zirkulation der Lymphe und der Blutversorgung an, und hilft die Entzündung aktiv zu bekämpfen, durch körpereigene Mittel.
    Das Kühlen wirkt dann Entzündunghemmend und Schmerzlindernd....

    Nun könnte man noch zur Medikation greifen, die bei Arthrose angewandt wird, doch ich halte das für mit Kanonen auf Spatzen geschossen!
    Da die Entzündung aber auch von einer Infektion kommen kann, bin ich mir nicht sicher ob es gerade dafür bzw. dagegen verwendet wird und bei mir, mit Ursache Aufprall, nicht hilft.
    Geschwollen ist bei mir ja auch nichts. Folgt daraus, dass die Entzündung nichts mit Bakterien zu tun hat? Oder heißt Entzündung istgleich Bakterien?

    Hab jetzt mal etwas im Internet gestöbert und rausgefunden, dass Rivanol öfters bei Schleimbeutelentzündungen verwendet wird. Einige haben es zwar auch nicht verstanden, aber geholfen hat es wohl.

    Keine Ahnung was ich jetzt mach. Obwohl mir das Zeug die ganze Bude einsaut und ich schon gelbe Finger hab, werd ichs wohl weiterverwenden. Schaden wirds ja wohl kaum.
    Dazwischen werd ich dann kühlen und bewegen.

    Viel besser ist es im übrigen seit Montag nicht geworden.

  5. #5
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    OK, es gibt Entzündungen und Entzündungen. Da ist zum einen die eher mechanisch verursachte Entzündung, oft ausgelöst durch einen Schlag oder Überlastung, Fehlstellung, o.Ä. Da hilft natürlich kein Rivanol. Allerdings finden sich bei Schleimbeutelentzündungen, gerade am Ellenbogen, oft noch entsprechende Hautverletzungen. Also Schürf- oder Schnittwunden, und seien sie noch so klein. Denn die zweite Art der Entzündung wird durch eine Infektion verursacht, in unserem Fall meist durch erwähnte Hautverletzungen, durch die dann Erreger eindringen können. Und da ist eine Behandlung mit Rivanol natürlich sinnvoll. Beim Aufprall auf einem Hartplatz ist davon auszugehen, dass eine bakterielle Entzündung grundsätzlich möglich ist. Und so ein chronisch infektiöser Schleimbeutel ist ein Klotz am Bein und mach ne Menge Ärger. Also lieber kein Risiko eingehen!
    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
    sondern die Gewissheit,
    dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht (Vaclav Havel)

    in memoriam Robert Enke

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Sorry,
    ich halte nicht viel von Rivanol. Denn es ist ein sehr mildes Antiseptikum, und rangiert damit auch gleicher Stufe wie z.B. Ichtyolan...
    Und eine Entzündung solcher Stelle ist dann keine Schleimbeutelentzündung, sondern eine Wundsepsis.
    Infizierte Wunden sind dem Arzt vorzustellen und dort werden diese meist gereinigt. Das passiert dann meist mit 'richtiger' Wunddesinfektion. Geht meist mit Klinischen Mitteln recht flott. Kommt es dann, trotz Reinigung und Desinfektion erneut zur Sepsis, wir meist eine Kultur angelegt und dann ein lokales Antibiotikum aufgetragen.
    Rivanol gilt in der Schulmedizin seit 2003 schon als obsolent und wird daher nicht mehr benutzt.
    Die Schulmedizin ist daher auf Kodan oder Betaisodona geschwenkt, in vielen Päckchen der 'Erzieherinnen' für Kinder befindet sich auch Octenisept.

    Viele Mediziner raten aber gerade bei Kindern zu einer Polyvidon-Iod, da es weniger 'brennt' als die Desinfektionsmittel wie Kodan und zudem im Gegensatz z.B. zu Octenisept auch an Schleimhäuten angewendet werden kann, also in der Nähe von Auge, Nase und Lippen.

    Da Rivanol ein reines Desinfektionsmittel ist, und andere Stoffe, wie oben zu lesen, wesentlich besser wirken, ist die Frage zur Anwendung bei einer Schleimbeutelentzündung ohne offene Wunde fraglich und bei einer offnen Wunde ist es dann so eine Sache: Keine normale Wunde muß dauerhaft antiseptisch behandelt werden... Wunden, die solche Probleme bereiten, daß eine dauerhaft antiseptische Behandlung nötig ist, gehören in klinische Hände und nicht eine Art Selbstmedikation mit einem eigentlich überholten Medikament.
    Sollte keine offene Wunde vorhanden sein, ist Rivanol bei einer Schleimbeutelentzündung etwas, worüber ich nur den Kopf schütteln kann.
    Dann kann ich auch Alkoholumschläge machen, es hat den gleichen Effekt.

    Und eine Schleimbeutelentzündung ist eine Entzündung meist innerhalb der Gelenkkapsel, da die Schleimbeutel eigentlich Spalten im Knorpel sind, wo Gelenkflüssigkeit produziert wird. Und so ein Spalt kann sich entzünden, was sehr unangenehm ist, entweder bakteriell oder eben aufgrund einer stumpfen Verletzung und damit minimalen Verletzungen der Kapilaren, was dann die entzündliche Reaktion hervorruft.
    Und bei einer bakteriellen Schleimbeutelentzündung werden meist Antibiotika oral verabreicht, die dann über das Blut verteilt das Bakterienwachstum hemmen und damit der körpereigenen Abwehr den entscheidenden Vorteil verschaffen, selbst der Sache wieder Herr zu werden.

    Ich sehe halt immer noch keine direkte Verbindung zwischen Wundantisepsis und der Schleimbeutelentzündung. Tut mir leid.

    Aber wenn der Arzt es sagt, und Ihr dem Arzt vertraut: Rivanol ist nicht schädlich....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
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    OK, ich wollte einfach ned so ins Detail gehen...

    Jetzt wirds wohl doch bisserl ausführlicher:

    Steffens Beitrag zeigt aber sehr gut auf, dass das eigentliche Problem ganz woanders liegt. Ist zwar im Prinzip off topic, drum auch nur kurz: ich zweifel oft massiv an der Ausbildung des medizinischen Personals in diesem unseren Lande. Wenn ich mir auf einem Lehrgang für Sportmediziner (!) von einem ehrlichen Arzt das Kompliment anhören darf "Ihr Trainer seid für sowas besser ausgebildet als wir" (es ging dabei konkret um das Erkennen und Behandeln bestimmter Schulterprobleme, mit Trainer waren gemeint die A-Lizenzinhaber des DOSB im Fitnessbereich) dann gibt mir das doch sehr zu denken.
    Anderes Beispiel: Klinikum Grosshadern, ich warte seit ein paar Stunden, dass sich jemand um meinen ausgekugelten Finger kümmert. Dummerweise war das Gelenk "nur" nach hinten verstellt, so dass auf den ersten Blick nichts zu erkennen war. Zuerst hat mir keiner geglaubt. Dann wurde sich herabgelassen, doch mal eine Röntgenaufnahme zu machen. Als der Doktor die gesehen hat, ist ihm erstmal die Klappe runtergefallen, dann hat er mich ganz komisch angeschaut und gefragt "und was machen wir jetzt?" Da kommt dann wirklich Freude auf. Und als ich gemeint hab, er möge ihn doch bitte wieder einrenken, da sagt er doch glatt "sowas hab ich aber noch nie gemacht!"
    Wisst Ihr was ich meine? Ich hab fast jeden Tag mit den Opfern solcher Luschen zu tun. Es ist unglaublich. Da werden Muskelfaserrisse gnadenlos eingegipst, Sehnenrisse und Knochenbrüche(!) Monatelang nicht erkannt, lieber werden gleich mal irgendwelche chemischen Hämmer gespritzt (Cortison ist da sehr beliebt, scheint man wohl recht hoch abrechnen zu können) und was weiss ich was alles. Oft ist es mit einem vernünftigen Training, manchmal sogar nur ein paar einfachen Bewegungsüben, schon getan. Aber dafür müsste man als Orthopäde ja den Patienten anfassen und nicht nur wissen wie man Muskel schreibt. Und dass man mit Schonung und Ruhigstellung oft noch mehr kaputtmacht, hat sich scheinbar auch noch nicht rumgesprochen.
    Ich hör jetzt lieber auf, sonst werd ich noch echt boshaft.

    Das Fazit ist eigentlich ganz einfach: Es ist wichtig, dass man schaut wo man hingeht, wenn man verletzt ist. Denn soviel ist klar: ein paar wirklich gute gibt es auch, die Ahnung haben, sich Zeit nehmen, lieber einmal mehr hinschauen und die richtige Behandlung empfehlen. Man muss es nur wissen.
    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
    sondern die Gewissheit,
    dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht (Vaclav Havel)

    in memoriam Robert Enke

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