OK, ich wollte einfach ned so ins Detail gehen...

Jetzt wirds wohl doch bisserl ausführlicher:

Steffens Beitrag zeigt aber sehr gut auf, dass das eigentliche Problem ganz woanders liegt. Ist zwar im Prinzip off topic, drum auch nur kurz: ich zweifel oft massiv an der Ausbildung des medizinischen Personals in diesem unseren Lande. Wenn ich mir auf einem Lehrgang für Sportmediziner (!) von einem ehrlichen Arzt das Kompliment anhören darf "Ihr Trainer seid für sowas besser ausgebildet als wir" (es ging dabei konkret um das Erkennen und Behandeln bestimmter Schulterprobleme, mit Trainer waren gemeint die A-Lizenzinhaber des DOSB im Fitnessbereich) dann gibt mir das doch sehr zu denken.
Anderes Beispiel: Klinikum Grosshadern, ich warte seit ein paar Stunden, dass sich jemand um meinen ausgekugelten Finger kümmert. Dummerweise war das Gelenk "nur" nach hinten verstellt, so dass auf den ersten Blick nichts zu erkennen war. Zuerst hat mir keiner geglaubt. Dann wurde sich herabgelassen, doch mal eine Röntgenaufnahme zu machen. Als der Doktor die gesehen hat, ist ihm erstmal die Klappe runtergefallen, dann hat er mich ganz komisch angeschaut und gefragt "und was machen wir jetzt?" Da kommt dann wirklich Freude auf. Und als ich gemeint hab, er möge ihn doch bitte wieder einrenken, da sagt er doch glatt "sowas hab ich aber noch nie gemacht!"
Wisst Ihr was ich meine? Ich hab fast jeden Tag mit den Opfern solcher Luschen zu tun. Es ist unglaublich. Da werden Muskelfaserrisse gnadenlos eingegipst, Sehnenrisse und Knochenbrüche(!) Monatelang nicht erkannt, lieber werden gleich mal irgendwelche chemischen Hämmer gespritzt (Cortison ist da sehr beliebt, scheint man wohl recht hoch abrechnen zu können) und was weiss ich was alles. Oft ist es mit einem vernünftigen Training, manchmal sogar nur ein paar einfachen Bewegungsüben, schon getan. Aber dafür müsste man als Orthopäde ja den Patienten anfassen und nicht nur wissen wie man Muskel schreibt. Und dass man mit Schonung und Ruhigstellung oft noch mehr kaputtmacht, hat sich scheinbar auch noch nicht rumgesprochen.
Ich hör jetzt lieber auf, sonst werd ich noch echt boshaft.

Das Fazit ist eigentlich ganz einfach: Es ist wichtig, dass man schaut wo man hingeht, wenn man verletzt ist. Denn soviel ist klar: ein paar wirklich gute gibt es auch, die Ahnung haben, sich Zeit nehmen, lieber einmal mehr hinschauen und die richtige Behandlung empfehlen. Man muss es nur wissen.