Hier ist das Bild und der Bericht!!!
Wattenscheid. Die Spiele in dem Bochumer Vorort mit Erstligavergangenheit waren für den VfB Fichte immer etwas besonderes. Da war die Partie, die wegen wolkenbruchartiger Regenfälle abgebrochen werden musste, oder der hart umkämpfte Sieg, den die Ermisch-Elf mit nur noch acht Aktiven ins Ziel brachte. Der samstägliche Ausflug des VfB Fichte wäre wohl nur wegen des Staus auf der A2 in Erinnerung geblieben, hätte nicht Uli Stein sein Comeback gefeiert. Denn die spielerische Vorstellung beim mageren 1:1 werden alle Beteiligten schnell vergessen wollen.
Zufrieden sein durfte lediglich Stein. „Das war ein gelungener Einstand“, meinte der 49-jährige Routinier aufs gesamte Spiel gesehen. Denn der Beginn verlief für die Gäste alles andere als wunschgemäß. Kaum waren 13 Minuten gespielt, musste Stein schon hinter sich greifen. Nach einem Freistoß war der nicht gerade groß gewachsene Balek-Hateke Kuntz völlig frei zum Kopfball gekommen. „Da konnte Uli gar nichts machen“, war Mario Ermisch verärgert über seine Abwehr, zumal er die Zuordnung bei Standards kurz zuvor extra noch angesprochen hatte. „So etwas darf nicht passieren. Da stehen vier lange Kerls von uns, und der kommt dennoch an den Ball, sagte der VfB Fichte-Trainer.
Viel mehr, als den Ball noch einmal aus dem umliegenden Gebüsch zu holen, hatte Uli Stein bis zur Pause nicht zu tun. Das von den Gästen bestimmte Geschehen spielte sich überwiegend im Mittelfeld oder der gegnerischen Hälfte ab. Torszenen waren auf beiden Seiten Mangelware. Stein wars Recht. „Es dauerte einige Zeit, um mich wieder an die Größenverhältnisse zu gewöhnen. Das räumliche Denken braucht seine Zeit“, gab der Torwart zu, manchmal „nicht ganz sicher“ gewesen zu sein. In Durchgang zwei bewies der frühere Bundesliga-Keeper, dass er noch nichts verlernt hat.
Obwohl der VfB Fichte das Tempo und den Druck noch verstärkte, hatten die Gastgeber die besseren Chancen. In der 54. Minute parierte Stein einen Kopfball von Adam Maurer. Wenig später stoppte er vor den Augen von Wattenscheids Boss Klaus Steilmann und Cheftrainer Hannes Bongartz den Vorstoß von SG-Spielmacher Danny Thönes. Die Gäste kamen selten so gefährlich vors Tor. Zwar führten sie in Punkto Ballbesitz nach dem taktischen Wechsel – Christopher Gliniars nahm den Platz auf der linken Seite für den enttäuschenden Maik Götting ein – die Statistik an, doch erst der Schiedsrichter verhalf den Bielefeldern zum Ausgleich. Gliniars soll bei einem Freistoß gehalten worden sein, meinte der Unparteiische. Soner Dayangan fragte nicht lange nach und glich in der 61. Minute aus.
Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem wiederum Wattenscheid die besseren Chancen besaß. „Am Ende können wir noch froh sein, nicht verloren zu haben“, resümierte Mario Ermisch, nach einigen heiklen Situationen. Seine Mannschaft sei weit von der spielerischen Klasse der vergangenen Wochen entfernt gewesen, gab der Gäste-Coach zu: „Da muss man dann auch mal mit einem Punkt zufrieden sein.“ Waren sie auch, die Spieler und mitgereisten Angehörigen des VfB Fichte. Und alle freuen sich schon auf den kommenden Samstag. „Das Derby kann kommen“, blickt Marketing-Geschäftsführer Dirk Starke dem Duell gegen Arminias Amateure auf der Rußheide gespannt entgegen.