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Thema: Was macht Jean Marie Pfaff heute

  1. #1
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    Standard Was macht Jean Marie Pfaff heute

    Hallo Leute,
    hab heute in der Welt diesen Artikel über den Jean Marie Pfaff gelesen. Darin steht, dass er sich mittlerweile mit Auto Rennen durch das Leben schlägt.

    @Manfred - vielleicht kannst Du den noch etwas jüngeren Besuchern hier noch ein paar Fakten zu Jean Marie Pfaff erzählen.

    Simon


  2. #2
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    Standard Re: Was macht Jean Marie Pfaff heute

    Da muss man sich ja auch noch registrieren:
    "Um die Artikel der Tageszeitung DIE WELT kostenlos lesen zu können, müssen Sie sich registrieren. Registrierungsfrei sind die aktuellen Nachrichten aus der Online-Redaktion."
    :-P

  3. #3
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    Standard Re: Was macht Jean Marie Pfaff heute

    Jean-Marie Pfaff??? Wer istn das? Kenne ich nicht.... lol (aber seine Handschuhe waren immer geil) ;-))))))

  4. #4
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    Standard Re: Was macht Jean Marie Pfaff heute

    Naja, dann will ich mal net so sein: aber der Bertel oder der Undertaker oder der Gabor muß mir dann die Ausbesserung machen, ok?


    Achnee der Bertel soll shcreiben, schließlich spielte Pfaff jahrelang in München, auch wenn es bei den Roten war....



    Nachricht bearbeitet (01-14-04 20:24)

  5. #5
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    Standard Re: Was macht Jean Marie Pfaff heute


    ... was nichts zu sagen hat, da ich erst seit 2000 im schönen Bayernland bin, aber ich versuch's mal:

    Vor einem Monat ist er also 50 geworden, der gute Jean-Marie Pfaff, der aufgrund seines Namens die Lösung des Rätsels "Was ist das: vorne ein Mann, in der Mitte eine Frau und hinten eine Nähmaschine?" war, über das sich fast keiner kaputt gelacht hat. Aber für mich war er seit den Achtzigern ein echtes Idol.

    Bekannt wurde er durch die Europameisterschaft 1980 in Italien, in der er wirklich klasse gehalten hat - außer (zum Glück) im Finale. Das 1:1 von Hrubesch war ja noch ein Aufsetzer, wenngleich nicht ganz unhaltbar, aber der Kopfball nach einer Rummenigge-Ecke zwei Minuten vor Schluss auch vom Kopfballungeheuer - das war ganz klar sein Fehler. Wir waren Europameister und JMP hat sich einen Namen gemacht. Damals rankten sich noch Gerüchte um ihn, er stamme aus einer Zigeunerfamilie und hätte 12 Geschwister.

    1982 löste er mit seinem Wechsel vom SK Beveren das offensichtliche Torhüterproblem beim FCB. Manfred Müller war bereits Mitte 30 und nie so ein richtig Klassemann und Walter Junghans, der, früher als erwartet die Nachfolge von Sepp Maier (Autounfall - Karriereende) antreten sollte, hat die Erwartungen alles andere als erfüllt. Der Spaßvogl aus Belgien absolvierte in den sechs Jahren bei den Bayern über 150 BL-Spiele, wurde dreimal Deutscher Meister, zweimal DFB-Pokalsieger und scheiterte 1987 im Finale des "Europapokal der Landesmeister", Vorgänger der heutigen Championsleague, am FC Porto (ein damals bereits alternder algerischer Stürmer namens Madjer, der den Deutschen noch von der WM 82 in bester Erinnerung war, erzielte damals den Ausgleich per Hacke). An sein erstes Bundesligagegentor kann ich mich noch ganz genau erinnern: Spiel beim SV Werder, Einfurf von Reinders kurz vor der Halbzeit. Der Ball kommt weit in Richtung Tor. Jean-Marie, blondgelockter Belgier bei seiner Bundesligapremiere kommt raus, will mit einer Hand, den Ball wegklatschen. Sprungkraft zu schwach oder zu viele Spieler um ihn herum, wer weiß es - das Leder rutscht ihm über die Hand und geht ins Tor. Er hatte ihn als Letzter berührt und es steht 0:1 - das war auch der Endstand. Die Sonntagszeitungen waren voll davon, die Bayern schämten sich und dachten, sie hätten schon wieder ein Problem mit ihrer Nummer eins. Allerdings gab's ein 1986 die Revanche in Bremen, als am vorletzten Spieltag der SVW mit einem Sieg gegen die Bayern die Meisterschaft klarmachen konnte, Michael Kutzop aber 2 Minuten vor Schluss einen Elfer an den Außenpfosten setzte (Endstand 0:0) und die Münchener am letzten Spieltag die Schale holten.

    Seine Klasseleistugen waren legendär. Den Bayern rettete er einmal in der Verlängerung des Elfmeterschießens den Einzug in die nächste Europapokalrunde (Gegner weiß ich nicht mehr), indem er erst ein hielt und dann selber traf - der Ball landete genau im Winkel. Während seiner aktiven Zeit errang auch die belgische Nationalmannschaft ihre größten Triumphe, u.a. den vierten Platz bei der WM in Mexico, bei der, so glaube ich, JMP zum besten Keeper gewählt wurde.

    Er versuchte immer wieder mit neuen Ideen die Rolle des Torwarts weiter zu entwickeln. So ließ er sich z.B. eine Zeit lang ein Brustpolster in sein Trikot nähen, um den Aufprall von Bällen auf die Brust zu dämpfen. Seine Handschuhe (dunkelgelbe reusch mit einem schwarzen P darauf) waren legendär, ebenso seine Faxen, bei denen er mit Sepp Maier ein würdigen Partner hatte (beide haben gemeinsam ein Torhüterbuch geschrieben) und natürlich seine weiten Abschläge per Dropkick! Er war als Flieger und Showman bekannt, ohne allerdings den Erfolg aus den Augen zu verlieren. Ehrgeizig (er baute sich seinen Keller um, knallte abends per Dropkick die Bälle an die Wand um bei den zurückkommenden seine Reaktion zu verbessern) und immer etwas verrückt. Er verließ den FCB 1988 wieder in Richtung Belgien (?) und versuchte später noch mal sein Glück in der Türkei. Anfang der 90er hat er in der Modebranche mit einer eigenen Linie Fuß gefasst (weiß nicht, ob es die Firma noch gibt), seit 1 1/2 Jahren ist er eine Art Big-Brother-Star in Belgien und nimmt jetzt an der Dakar-Rally teil. Eventuelles Trainerengagement ist für die nahe Zukunft scheint dennoch nicht ausgeschlossen.

    Gruß aus München

  6. #6
    Nationale Klasse Avatar von zero
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    Standard Re: Was macht Jean Marie Pfaff heute

    an die brustpolster erinner ich mich noch. kenn die von ner menge fotos


  7. #7
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    Avatar von Undertaker
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    Standard Re: Was macht Jean Marie Pfaff heute

    Er war glaube ich auch der erste Torwart der einen Einwurf berühert hat und ins Tor gelenkt hat :-)))

    ¡¡ɹɥǝɯ ǝuıǝʞ ɥɔı ǝqɐɥ ʇzʇǝɾ 'ßoɹƃ nz ɹɐʍ ɹnʇɐuıs ǝuıǝɯ

  8. #8
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    Standard Re: Was macht Jean Marie Pfaff heute

    Also Bertel Respekt, ich hätte das nicht so genau hingekriegt und mit Zahlne habe ich es eh nie immer so... Echt Hammer.....ehrlich !!!!

    Nur so zur Erweiterung und kleine Anmerkungen:

    -Den Elfer den er versenkt hatte war gegen Saloniki. Danach entstand auch ein Artikel im Kicker oder Fußballmagazin, daß Torhüter zu unterbewertet werden und man nur ein Held ist wenn man Tor schießt... oder die Einsamkeit des Torwartes oder so ähnlich.... oder wie geliebt man als Torschütze ist...

    -Pfaff löste ja Müller ab, aber der junge Aumann saß immer verdammt dicht im Nacken. Es führte auch soweit, daß Latteck den jungen Aumann Pfaff vorzog. Pfaff - trotz daß er Nationalspieler war - war quasi weg vom Fenster, da Aumann stark hielt. Wie es das Schicksal aber so wollte und ein Zeichen wie schnell und grausam Profisport sein kann, verletzte sich Aumann in einem Bulispiel gegen Düsseldorf 1985 so schwer, daß laut Aumann in seinem Knie quasi "alles kaputt war, was kaputt sein konnte."

    -Pfaff kehrte ins Tor zurück, hatte seinen Anteil am Gewinn Meisterschaft, Pokal usw.... Die darauffolgende WM 1986 in Mexico lieferte er einen verbissenen Kampf um die Krone des besten Torwartes mit Toni Schumacher. Pfaff ging am Ende als Sieger hervor, wohl nicht zuletzt wegen der schlechten Leistung von Schumacher beim Finale gegen Argentinien. Zwei wenn nicht sogar drei Tore gingen zu Lasten Schumachers (das ist aber wieder anderes Kapitel).
    Toni Schumacher wurde zwar Spieler des Jahres, Welttorhüter wurde allerdings JMP. Soweit in Erinnerung (das müßte ich wirklich gucken) wurde er im Jahr darauf wieder Welttorhüter vor dem Russen Dassa(j)ev(v) und dem Italiener Walter Zenga.

    -1987 stand er wie richtig gesagt gegen Porto im Pokal der Meister (ChampionsLeague, was dat für komischer Name lol), das trotz 1:0 Führung mit 2:1 verlorenging. Held in dieser Runde wurde er aber im Halbfinale beim Rückspiel gegen Real Madrid, als Madrid und auch das gesamte Stadion (das HInspiel in München verlor Real mit 4:1) einen Angriffspakt auf JMP Torgestänge entfachte und dieser nur einen Treffer zuließ...

    -1988 wurde er unvorbereitet entlassen, der Trainer Heynckes bevorzugte Aumann. Mehr als diese Tatsache schmerzte, daß Pfaff unvorbereitet war und deshalb auch wenig Zeit hatte einen anderen Verein zu finden. Er galt zusammen mit Norbert Eder als die Sündenböcke für ein paar schlechte Spiele in der verkorksten Meisterschaft 1987/88 als Werder endlich mal an Bayern vorbeiziehen konnte. Bekannte Szene war ein Duell gegen Köln, als der dem blonden Kölner (Name fällt mir nicht ein Gießen oder so) in Müngersdorf hinterhältig auf die Ferse trat. JMPs verbitterte Aussage nach dem verlorenen Spiel angesprochen auf das Faul: "Der soll doch froh sein, daß er Profi sein darf". Eine einmlige Szene, wo Pfaff sich als Rüpel zeigte, hatte er vielleicht schon eine Vorahnung auf seine Entlassung und deshalb einmalig mal die Nerven verloren?

    -JMP kehrte in seine Heimat Beveren zurück. Laut seiner Aussage hatte er nach der Karriere die Pläne einen Film über sein Leben zu schreiben (mit der Betonung es solle kein Verrat an den Fußball wie das Buch "Anpfiff" sein sondern reine Biographie), dann wollte er auch die Firma reusch in Belgien weiterhin vertreten und wollte eine Torwartschule a la Frans Hoek aufmachen. Da man davon nichts - ich zumindest - gehört hat, wird wohl nichts drausgeworden sein.

    Dann noch paar kleine Anmerkungen so am Rande:

    -Mit Toni Schumacher hat er sich nie gut verstanden. Laut seiner Auffassung war Schumacher kein Sportsmann, weil er ihm einmal sogar verweigert hatte vor dem Spiel die Hand zu geben. Ob das von TS Absicht war oder ob er damals nur so konzentriert war, daß er um sich herum nichts wahrnahm sei mal dahingestellt. Jedenfalls konnten sie sich nie recht leiden.

    -JMP war Spaßvogel, netter Mensch immer für ein Autogramm und Lächeln bereit.... Intern bei der Mannschaft allerdings war er laut nicht offiziellen Angaben nicht sonderlich beliebt, galt als Sonderling und einer der immer im Mittelpunkt stehen wollte. Die Fans jedenfalls die ihn mochten, hatten ihn verehrt. Sein Eigentor gegen Rainders nahm er übrigens mit Humor: "Ist doch toll wenn diese Tor immer und überall gezeigt wird, dadurch kennt mich dann auch jeder und ich bin berühmt."

    -Achja und das wichtigste für die Handschuhträger (also nur gelb hatte er nicht getragen aber gelb war seine Lieblingsfarbe in Handschuhen. Trikots bevorzugte er blau und gelb... rot mochte er nicht, sagte das bringt Unglück): daß ihr heute Innennaht tragen könnt, ist auch ein bißchen sein Verdienst. Hat die in Zusammenarbeit mit reusch entwickelt...


    Ach - sorry das mußte noch sein - Bertel: hast gesehen mit welchen Handschuhen JMP in Rom im Finale 1980 stand??? Waren das nicht reine Wollhandschuhe mit ein bischen Tesafilm am Handgelenk befestigt? Toni Schumacher mit top weiß/blauen Gloves und JMP mit Wollhandschuhen, hats wohl keine richtigen TWHandschuhe in Belgien gegeben ;-)). Mal gucken ob ich noch auf die Schnelle ein Pic finde.....

  9. #9
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    Standard Re: Was macht Jean Marie Pfaff heute


    Mir fällt noch ein, dass unser Belgier auch beim wohl kuriosesten Eigentor der Bundesliga-Geschichte beteiligt war. 1985: Bayer 05 Uerdingen (heute KFC) gegen den FC Bayern. Zweikampf kurz vor der Mittellinie. Der Uerdinger Spieler zieht den Fuß zurück, Winkelhofer trifft den Ball mit voller Wucht. Da er mit dem Gesiht zum eigenen Tor stand, fliegt der Ball aus 35 Metern über den völlig überraschten JMP ins eigene Tor. 1:0, auch hier der Endstand.

    Das Tor wurde seinerzeit in der ARD-Sportschau zum Tor des Monats gewählt. Vor der Verleihung der MEdaille an den Torschützen hat die Vereinsführung der Bayern dem Spieler Winkelhofer nahegelegt, die annahme zu verweigern. Was daraus geworden ist, weiß ich nicht mehr.

    @Manfred
    Aumann rutschte in der gleichen Saison wie Pfaff in den Kader und war in der ersten Zeit klar die Nummer 2. Es stimmt aber, dass Pfaff am Ende von ihm verdrängt wurde, was ich persönlich nicht verstanden habe, zumal ich von Aumann noch nie vil gehalten habe. Und das mit den Wollhandschuhen - wenn's halt ein Zigeuner ist :-) Nein, war nur ein Stammtisch-Scherz. Ich suche auch noch mal nach BIldern.

    Gruß aus München

  10. #10
    Amateurtorwart
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    Standard Re: Was macht Jean Marie Pfaff heute

    Habe auch noch zwei Anmerkungen zu der Sache.
    Meines Wissens wurde Toni Schumacher vor JMP zum Besten TW bei der WM 1986 gewählt, trotz des Patzers im Endspiel.

    Raimond Aumann, den ich immer sehr geschätzt habe, hatte damals den guten Pfaff, den ich eigentlich noch mehr bewundert habe, 1986 verdrängt. Dann wurde zwischen den beiden ein Abkommen getroffen, daß der Aumann auf die Bank bis zum Ende der Saison geht um Pfaff seine WM-Teilnahme zu sichern und anschließend Pfaff den Verein verläßt. Die beiden konnten sich absolut nicht riechen. Es gipfelte darin, daß Pfaff dem Aumann im Training einen Faustschlag verpaßt hat. Seine Nerven lagen wohl schon etwas blank aufgrund des verlorenen Platzes zwischen den Pfosten.

    Es stimmt auch, daß Pfaff mehr oder weniger der Erfinder des Innennaht-Schnittes war.

    Das mit den Handschuhen im EM-Finale 1980 habe ich auch nie verstanden, daß der mit diesen Strickteilen im Tor stand......

    Aufgrund meiner damaligen Sympathie für JMP habe ich bis heute den Spitznamen "Jean-Marie" auch aufgrund der fast gleichen Initialen (JP) - interessiert euch natürlich nicht wirklich - sorry.

    Gruß

    Jochen

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