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Thema: Regelfragen

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  1. #1
    Welttorhüter
    Newcomerin des Jahres 2009
    Avatar von Believer
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    Zitat Zitat von Spideratze Beitrag anzeigen
    Was macht dich so sicher, dass ihr mit einem Einspruch erfolgreich gewesen wärt? Und wenn dies so erfolgversprechend war, wieso habt ihr das dann nicht gemacht?
    Also so einfach geht es wirklich nicht. Und das ist alles in allem auch gut so, auch wenn man mal so manch bittere Kröte schlucken muss. Tja, und die von dir beschriebene Situation ist doch nichts anderes als eine Tatsachenentscheidung.
    Wir haben damals von zwei ehemaligen Berliner Sportrichtern eine Einschätzung im Vorfeld eingeholt. Sie meinten, dass das, wenn richtig erläutert, eine klare Angelegenheit ist, die "in 6 von 8 Fällen zu einer Spielwiederholung" führt. Unser Vorteil war, dass der gegnerische Trainer und die gegnerische Torhüterin direkt nach dem Spiel zu Protokoll gegeben haben, dass der Verstoß sich so abgespielt hat.
    Und das ist nicht so ganz richtig, Spideratze, das ist es nämlich nicht Es ist eine Tatsachenentscheidung, wenn der Schiedsrichter nicht sieht, dass die Torhüterin außerhalb des Strafraums ist. Sieht er dies aber, trägt die Spielsituation auch danach so vor und bewertet dieses Vergehen (das mit einer roten Karte als Bestrafung um Regelwerk vermerkt ist) mit keiner Karte, dann ist dies keine Tatsachenentscheidung mehr. Beide Mannschaften wollten damit vor das Sportgericht, da es um ein Abstiegsduell ging und keiner von Beiden mit dem 1:1 zufrieden war. Außerdem spielte sich die Situation in der 5. Minute ab und wenn dann die einzige Torhüterin vom Feld fliegt, hat das gravierende Auswirkungen auf den Spielverlauf. Das alles sind Umstände, die eine Entscheidung zu unseren Ungusten beim Sportgericht unterstrichen hätten. Leider gab es in meinem alten Verein Dispute zwischen meinem Ex-Trainer und dem Vorstand (was letztendlich auch zum Weggang meiner ganzen Mannschaft führte), in denen der Vorstand ihm einfach "eins auswischen wollte", in dem er den Gang vor das Sportgericht nicht zu ließ. Allgemein waren die 1. Frauen in meinem alten Verein nichts wert. Deswegen kam es zu keinem Einspruch Sonst könnte ich dir natürlich das Ergebnis des ganzen sagen...
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
    06.11.09 † 10.11.09

  2. #2
    Internationale Klasse Avatar von Spideratze
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    Regel 5 im Regelwerk ist unmissverständlich: "Die Entscheidungen des Schiedsrichters zu spielrelevanten Tatsachen sind endgültig."
    Eine falsche Entscheidung, und sei sie noch so falsch, ist eben leider auch endgültig. Auch wenn der Schiedsrichter in der Bewertung des Strafmaßes einen Fehler begeht. Deine ehemaligen Sportrichter in allen Ehren, aber deren Einschätzung kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe den Fall da längst nicht so klar.
    Ich werf mal als Beispiel Diego in den Raum. Der hatte nun offensichtlich beim Rückspiel des UEFA Cup Halbfinales weder etwas gesagt, noch etwas gemacht, was eine gelbe Karte rechtfertigen konnte. Dennoch wurde er verwarnt, was, wohl alle wissen, tragische Konsequenzen für ihn und seinen Club hatte. Ein Einspruch wäre aber chancenlos gewesen.
    Es gibt nur zwei Männer denen ich vertraue. Der eine bin ich. Und der andere sind nicht Sie!

  3. #3
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    Beachten sollte man in dieser Diskussion aber auch, dass längst nicht alle Sportgerichte gleich geführt werden. Es kommt auch vor, dass Gerichte den gleichen Fall komplett verschieden bewerten.

    Kann man ein bisschen mit amerikanischen Gerichten vergleichen.

    LG
    Du warst so jung, du starbst so früh, wer dich gekannt, vergisst dich nie.



    † 28.08.09


    Ich danke dir für alles, Thomas. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.

  4. #4
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    Soweit ich weiß, ist ein Einspruch nur dann möglich bzw. mit Erfolgsaussichten versehen, wenn der Schiedsrichter bei der Bewertung einer bestimmten Situation eine "falsche Regel" zu Grunde legt bzw. eine entsprechend bestehende Regel falsch anwendet.

    Ein Beispiel für solch eine Situation ist zum Beispiel ein Einwurf, der direkt ins Tor geht und vom Schiedsrichter mit der Aussage "durch einen direkten Einwurf darf ein Tor erzielt werden" als Tor gewertet wird.
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  5. #5
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    Da kommen wir der Sache schon näher.

    LG
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    † 28.08.09


    Ich danke dir für alles, Thomas. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.

  6. #6
    Internationale Klasse Avatar von Spideratze
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    Und das ist eben das Problem daran. Das ganze ist nicht so einfach und eindeutig und vor allem nicht einheitlich, wie Kenji schon sagte. Und letztlich kann sich ein Schiedsrichter doch auch oft genug noch irgendwie herauswinden.

    @ Believer
    Ja, es ist mir auch bewusst, dass da zwischen den Beispielen schon ein gewisser Unterschied besteht. Du hast da nicht Unrecht, es ist eine Art Grauzone und vieles ist Auslegungssache. Wie auch auf dem Platz vieles Auslegungssaache ist. Aber Einsprüche sind generell ein schwieriges Unterfangen. Und es lohnt sich meistens einfach nicht. Ich sehe da solche optimistischen Prognosen wie von euren Ratgebern eher skeptisch.
    Geändert von Spideratze (18.06.2009 um 22:00 Uhr)
    Es gibt nur zwei Männer denen ich vertraue. Der eine bin ich. Und der andere sind nicht Sie!

  7. #7
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    Zitat Zitat von Spideratze Beitrag anzeigen
    Und das ist eben das Problem daran. Das ganze ist nicht so einfach und eindeutig und vor allem nicht einheitlich, wie Kenji schon sagte. Und letztlich kann sich ein Schiedsrichter doch auch oft genug noch irgendwie herauswinden.

    @ Believer
    Ja, es ist mir auch bewusst, dass da zwischen den Beispielen schon ein gewisser Unterschied besteht. Du hast da nicht Unrecht, es ist eine Art Grauzone und vieles ist Auslegungssache. Wie auch auf dem Platz vieles Auslegungssaache ist. Aber Einsprüche sind generell ein schwieriges Unterfangen. Und es lohnt sich meistens einfach nicht. Ich sehe da solche optimistischen Prognosen wie von euren Ratgebern eher skeptisch.
    Ja, das Problem besteht wirklich. An Transparenz und Eindeutigkeit fehlt es leider meistens.

    Ein propables Mittel sind diese Einsprüche natürlich nicht. Und ich will jetzt auch nicht sagen, dass das in Berlin häufig vorkommt. Aber ab und zu gibt es doch die Chance damit eine Entscheidung anzufechten. Skeptik ist hier natürlich nicht fehl am Platz. Dennoch muss man sich dann immer fragen: Wie stehen meine Chancen und wieviel bin ich bereit zu investieren um dieses Spiel noch einmal spielen zu dürfen. Für uns war dieses Spiel, wie auch für den Gegner, elementar, daher die Vorgehensweise.
    "Bangerang"

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  8. #8
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    Zitat Zitat von Spideratze Beitrag anzeigen
    Regel 5 im Regelwerk ist unmissverständlich: "Die Entscheidungen des Schiedsrichters zu spielrelevanten Tatsachen sind endgültig."
    Eine falsche Entscheidung, und sei sie noch so falsch, ist eben leider auch endgültig. Auch wenn der Schiedsrichter in der Bewertung des Strafmaßes einen Fehler begeht. Deine ehemaligen Sportrichter in allen Ehren, aber deren Einschätzung kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe den Fall da längst nicht so klar.
    Ich werf mal als Beispiel Diego in den Raum. Der hatte nun offensichtlich beim Rückspiel des UEFA Cup Halbfinales weder etwas gesagt, noch etwas gemacht, was eine gelbe Karte rechtfertigen konnte. Dennoch wurde er verwarnt, was, wohl alle wissen, tragische Konsequenzen für ihn und seinen Club hatte. Ein Einspruch wäre aber chancenlos gewesen.
    Richtig. Diese Regel sagt aber nichts über die Bewertung spielrelevanter Tatsachen aus. Dazu zählt auch, dass es hier um spielrelevante Tatsachen, also auch Tatsachenentscheidungen geht. Dieser Fall ist, da gebe ich dir vollkommen Recht, alles andere als klar, weil wir uns da wahrscheinlich in eine Grauzone begeben, die mal als weiß, mal als schwarz gedeutet wird.
    Das, von dir angeführte Beispiel, ist allerdings nicht deckungsgleich mit dem von mir vorgeschlagenen. Ich sehe da noch einen Unterschied, denn Diego wurde nach einer Rangelei verwarnt (ob diese nun wirklich stattfand ist fraglich, ich glaube es auch nicht, aber der Schiedsrichter sah dort einen Konflikt, der das SPiel aufheizen könnte und deshalb zeigte er Silva und Diego gelb). Das liegt im Ermessen des Schiedsrichters, während die Regel für die regelwidrige Torverhinderung klar ist, so hat mir mein Ex-Co-Trainer, auch Schiedsrichter, diesen Sachverhalt erklärt. Ich will ihm da aber keine Befangenheit unterstellen, da er meinen Ex-Trainer nicht hätte ins offene Messer laufen lassen mit einer Einschätzung zu unseren Gunsten, die so nicht stimmt.

    Zitat Zitat von Kenji 101 Beitrag anzeigen
    Beachten sollte man in dieser Diskussion aber auch, dass längst nicht alle Sportgerichte gleich geführt werden. Es kommt auch vor, dass Gerichte den gleichen Fall komplett verschieden bewerten.

    Kann man ein bisschen mit amerikanischen Gerichten vergleichen.

    LG
    Genau da liegt der Hase begraben. Bei uns in Berlin ist so etwas durch aus nicht ungewöhnlich.
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