Schnapper, mir ist sie noch nicht bekannt gewesen.
Nun, ich finde die Regelung nachvollziehbar und die Begründung auch. Ich weiß nicht, ob das jetzt an meiner Liga oder am Frauenfußball liegt, da ich wenige Männerhallenspiele gesehen habe, aber ich denke, dass es wenige Torhüter gibt, die sich aktiv in den Angriffprozess einschalten, in dem sie zu dribbeln anfangen. Allerdings wirft die neue Regelung zwei Probleme auf, die ich sehr gravierend finde:
1. Eckensituationen - nicht selten ist es so, dass der Torwart bei einer Ecke bis an die Mittellinie vorgezogen wird und so erstens als "kurze Variante" angespielt werden und den Ball auf das Tor bringen kann oder eben zur Absicherung als Anspielstation für Mitspieler unter Bedrängnis dient.
2. Rückpässe - Ich verstehe Abwehraktion nun als Aktion, die der Torwart zur Verteidigung seines Tores oder Torraumes ausführen muss. Diese Definition setzt in den meisten Fällen voraus, dass der Gegner im Ballbesitz sein muss, damit eine Abwehraktion durchgeführt werden kann (ausgenommen verunglückte Pressschläge, die direkt Gefahr erzeugen und ohne direkten Gegnerkontakt nun in meinen Strafraum eindringen). Wie sieht es nun mit dem ruhigen Spielaufbau aus? Ich verstehe die Regelung so, dass sich der Torwart für Rückpässe im Strafraum befinden muss, damit eben nicht jene Funktion eines fünften Mitspielers erfüllt wird. Es soll ja unterbunden werden, dass die Gegner in ihrer Hälfte "eingekesselt" werden und der Torwart an der Mittellinie als Ballverteiler fungiert. Theoretisch müsste deswegen jeder Rückpass im Strafraum angenommen und auch darin abgespielt werden. Das widerum wirft einige Fragen und Zweifel auf.
Für den "Torspieler", der für mich in der Halle eine sehr große Bedeutung hat, ist es definitiv ein Rückschritt, der mir sehr missfällt.