"Das ganze Stadion wird gegen uns sein. Ganz Deutschland wird gegen uns sein. Etwas Schöneres gibt es gar nicht."
Oliver Kahn
Also sie wurde getroffen... das ist das Problem bei der Sache.
Ich finde es wirklich interessant, dass so etwas wie gefährliches Spiel o.ä. noch existiert und nicht direkt zum herkömmlichen "Foul" wird. In der Bundesliga habe ich es beispielsweise noch nie erlebt, dass deswegen im Strafraum ein indirekter Freistoß statt Elfmeter gegeben wurde.
Wenn sie getroffen wurde muss es natürlich Elfmeter sein.
Naja ein herkömmliches Foul ist für mich mit dem Körperkontakt verbunden und bei gefährlichem Spiel muss das nicht sein, ist doch ganz logisch.
Und in der Bundesliga habe ich's schon ein paar mal gesehen, dass es beim gefährlichem Spiel im Strafraum indirekten Freistoß gibt.
Aber wegen einer Fehlentscheidung lässt es sich meistens sehr schlecht klagen, da man erstens die fehlentscheidung nie zu 100% beweisen kann (außer durch Videobeweis etc.).
Und zweitens der Schiedsrichter hat doch eingegriffen also gilt doch Tatsachenentscheidung?!
Das ist halt Ermessenssache des Schiris. Gefährliches Spiel (hoher Fuß, gestrecktes Bein je nach Situation Foul oder gefährliches Spiel etc.) wird mit einem indirekten Freistoß bestraft. Das Problem hierbei ist, dass man nicht sicher sagen kann, dass der Unterschied Foul/gefährliches Spiel am Kontakt der beiden Beteiligten festgemacht werden kann. Man denke an die klassische Situation für gefährliches Spiel. Spieler 1 geht mit dem Kopf hin, Spieler 2 mit dem Fuß auf Schulterhöhe. Unabhängig ob er ihn hier trifft (Vorsatz mal ausgeschlossen), gibt's i.d.R. indirekten Freistoß.
Die Situation ist halt für euch ungünstig gelaufen. Der Schiri entscheidet auf gefährliches Spiel, ihr wollt ein Foul und Strafstoß. Das ist aber eine Situation, die definitiv auf Tatsachenentscheidung hinausläuft und zu 100% nicht anfechtbar sein wird.
Ich muss hier den Schiedsrichter auch etwas in Schutz nehmen. Du schreibst im Spielbericht selbst, dass ihr klare Torchancen vergeben habt und einige Fehler gemacht habt, die zu Toren geführt haben. Ihr hattet es also auch nach der vermeintlichen Fehlentscheidung des Schiedsrichters selbst in der Hand das Spiel zu gewinnen oder zu drehen, habt das aber nicht geschafft.
Den Schiedsrichter, wie so oft, jetzt als (Mit-)Schuldigen hinzustellen ist leicht und eigentlich unfair, schließlich ist er auch nur ein Mensch und macht Fehler, die ihr aber genauso gemacht habt.
Ich erlebe das so oft. Das ist einfach nichts anderes als eine menschliche Schutzreaktion, um von den eigenen Fehlern (d.h. Schwächen) abzulenken und sein eigenes Gewissen zu beruhigen. Ich habe bisher noch kein Spiel erlebt, bei dem ich im Nachhinein, mit etwas Abstand und Ruhe, sagen kann, dass der Schiedsrichter das Spiel entschieden hat.
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