Hey Paulianer,
Du willst etwas erreichen und trainierst verbissen. Kann es sein, daß Du Dich zu sehr drauf verspannst oder versteifst?
Gott, es ist doch kein Abbruch, nichts passiert. Neue Herausforderung.
Auch ich bin mit einem 36 Jahren kein Abstoßtalent und wenn ich Pech habe, treff ich das Ding mit der Pike und dann geht er weg wie schwanger Wildsau... Daher ist im Spiel ein Spieler drann.
Also, theoretisch, ob Du schräg oder gerade anläufst dein Ding.
Ich für meinen Teil laufe lieber im leichten Winkel an, die Ergonomie der Bewegung ist so besser, weil unser Bein nicht gerade nach vorn schwingt, sondern unter anspannung einen leichten Drall an innen bekommt.
In der Folge ist es dann so, daß bei einem kräftigen Schuß unter Anspannung der Ball über den Spann zum Aussenrist rutschen könnte und damit man verzieht.
Wichtig ist, daß das Standbein nicht nur neben den Ball kommt, sondern leicht davor, also der Stemmschritt zum Schuß muß so ausgeführt werden, daß man etwas am Ball vorbei tritt.
Der Fuß wird angeklappt und schwingt in einer lockeren Bewegung knapp über den Boden an den Ball. Ich treffe unter und leicht aussen, heben den Ball so an und die Schwungbewegung treibt den Ball voraus.
Im Training klappt es schon ganz gut, im Spiel bin ich zu nervös (Ja, auch alte Böcke haben Macken!)
Wie übt man nun?
Lege denn Ball auf die Hälfte 5er und Torlinie und dann aus dem Stand ins Tor. Stelle die Ferse neben den Ball, dort wo der Ball den Boden berührt. Schwinge locker nach hinten und dann mit leichter Muskelanspannung das Bein zurück. Achte auf die optimale Haltung, leicht nach hinten gebeugt. Je näher der Ball unter der Latte ins Tornetz geht, desto besser.
Dann mit einem Schritt Anlauf. Übe den Stemmschritt mit der Ferse neben den Ball und das Schwingen des Schußbeines aus der Bewegung. Kommt mit dem Fuß locker unter den Ball und treibe diesen möglichst gerade weg. Übe, bis es mit einem Schritt sehr, sehr gut klappt und der Ball wirklich hoch weggeht.
Dann verlängere den Anlauf auf zwei Schritte, erst locker, dann der Stemmschritt neben den Ball und wieder das Schwingen. Der Spann treibt den Ball davon. Auch hier muß der Ball hoch weggehen, tut er es nicht, ist dein Standbein nicht weit genug vor dem Ball und der Oberkörper zu sehr nach vorn gekrümmt, vielleicht auch das schußbein zusätzlich im Winkel nicht in Ordnung....
Dann drei Schritte Anlauf, nicht schnell, locker und langsam. Wieder darauf achten: Stemmschritt und Schwingen und richtig treffen, Ball muß hoch weggehen.
Dann sind wir bei vier Schritten und dann bei fünf Schritten... Ab fünf Schritte steigern wir die Anlaufgeschwindigkeit, achten dabei aber erst einmal darauf, daß der Fuß mit dem Stemmschritt korrekt neben, leicht vor dem Ball zu stehen kommt, der Körper in leichter rücklage ist und das Schwingen locker aus der Bewegung kommt.... und nun sollte der Ball wirklich knapp unter die Latte gehen, triffst du aus 2,5 Meter die Latte, ist es perfekt.
Lege Dir eine Serie aus 10-20 Bällen in einer Linie in der mitte des Fünfers zur Torlinie auf, und dann übe. Erst ohne Anlauf, dann ein Schritt, dann zwei, dann drei, dann vier, und dann fünf. Die Latte ist Trefferfläche. Leicht drüber oder drunter, kein Thema ist in Ordnung.
Dann übe letztendlich so eine Reihe mit richtigem Anlauf und achte dabei auf dein Standbein und das Schwingen. Das Standbein ist essentiell.
Und nicht zu verbissen! Die Erfolge stellen sich nur mit genügen Geduld ein, sich selbst unter Druck setzen bringt gar nichts. Bleib locker, der Körper macht den Rest allein.... Ziel ist die Latte, Focus ist die richtig Position des Standbeins und das lockere Schwingen....
Locker bleiben... wenn es nicht geht, egal. Trainiere nicht mehr als 2-3 Reihen mit 10 Bällen, sonst ist zuviel Focus auf der Übung, und du verkrampfst, wenn es nicht funktioniert.
Funktioniert es nicht, abhaken, was anderes machen, vergessen. Nächster Termin, wieder nur 2-3 Reihen. Funktioniert nicht, abhaken, vergessen, und so weiter.
Beständigkeit ist hier wichtig, nichts erzwingen... Kommt schon.
Und du wirst sehen, nach einiger Zeit, wenn du es locker nimmst, nicht mehr wirklich drüber nachdenkst, geht so eine Reihe plötzlich 'flopp-gong', 'flopp-gong', 'flopp-gong', 'flopp-gong', 'flopp-gong'...
Und dann mußt Du dein erfreutes Herz wieder zügeln, denn Erfolg möchte bleiben und dann mißlingt es wieder, weil die Lockerheit fehlt und der Focus zu stark wird... Erst wenn es geht ohne das Kribbeln der Freude und ohne Aufregung weil es mal nicht ging, wird es besser...
Aber nichts zwingen oder erzwingen. Beständig üben!