Es geht wohl jedem von uns so, dass wir irgendwelche Rituale durchführen. Ich wollte auch nur was von Handtuch ins Tor o.ä. schreiben, doch dann merkte ich, dass meine gedankliche Spielvorbereitung bereits viel, viel früher anfängt. Vermutlich liegt hier ein Grund, warum ich in (Test-) Spielen in der Woche ab und an unkonzentrierter bin. Da sitzt man vorher stundenlang am Schreibtisch, ist im zeitlichen Stress, weil man ja in der Rege eine halbe Stunde früher los muss als sonst und der Berufsverkehr die Anreise erschwert. Früher wegzukommen, ist auch unmöglich, denn da muss die Tochter von der Tagesmutter abgeholt werden. Dann ist die Frau u.U. natürlich genau an diesen Tagen unvorhersehbar länger im Büro und und und...

Worauf ich hinauswill: mal abgesehen davon, dass ich die große Lust auf Fußball und den Wettkampf ausleben möchte, hilft mir diese Fokussierung und Ritualisierung, um mich innerlich perfekt vorzubereiten. Man sieht z.B. bei professionellen Tennis- oder Golfspielern, dass sie immer wieder kleinere und größere Rituale exerzieren. Fallen die weg, und da dürfte die Zeit, die in Anspruch genommen wird, egal sein, fallen wichtige Bausteine in der individuellen Vorbereitung weg. Ich denke, dass diesen Dingen immer auch Aberglaube innewohnt. Der allerdings etwas Gutes hat, solange er nicht zur Belastung wird ("Oh Gott, ich habe vergessen, xy zu machen..."). Als Teil des Ablaufes, um sich auf den Punkt zu konzentrieren, ist er sogar sehr hilfreich.