So locker wir alle drüber reden, sollten nicht vergessen, dass es trotzdem ganz schnell gehen kann. hier ein artikel, heute bei uns in der zeitung:
"Der plötzliche Tod ist oft kein Herzproblem
Würzburg: Der plötzliche Tod von Sportlern kommt leider nicht selten vor. Oft steckt ein durch Stöße oder Stürze mitverursachter Hirn-Infarkt dahinter, erläuterte US-Fachmann George P. Prigatano bei einer Experten-Tagung der Würzburger "Akademie bei König & Müller".
Ein Beispiel aus der Region war Markus Lützler. Dem Kicker des Würzburger FV platzte bei einem Fußballspiel ein Blutgefäß im Kopf, woran er fast verstorben wäre. "Kein Einzelfall", wie einer der weltweit anerkanntesten Neuropsychologen, George P. Prigatano, glaubt: "Es gibt eine hohe Dunkelziffer an plötzlich bei der Ausübung ihres Sports tot zusammengebrochenen Athleten, die keinen Herz-, sondern einen Hirn Infarkt erlitten haben." Hirn-Infarkte, die mit (unbeabsichtigten) Stößen der Gegenspieler in Richtung Kopf einhergehen.
Der Wissenschaftler aus Phoenix im US-Bundesstaat Arizona vertrat diese These bei einer fünftägigen "Sommerakademie". Zu dieser hatte die "Akademie bei König & Müller" der Würzburger Neuropsychologen Herbert König und Gerhard Müller 20 Experten aus Neuseeland, den USA, Großbritannien, Finnland, der Schweiz, Serbien und Deutschland geladen. Vor ihnen und im Gespräch mit dieser Zeitung sprach Prigatano auch über "Schädel-Hirn-Traumen im Sport".
"Ich würde meinen Töchtern niemals erlauben zu boxen"
US-Professor George P. Pritagono bei der Tagung in Würzburg
Der 60-Jährige unterschied dabei grundsätzlich zwischen zwei Arten von Hirnverletzungen - solchen, die zum akuten Kollaps führen können, sowie solchen, die unbehandelt gern Spätschäden nach sich ziehen. Vor allem Boxer und Eishockeyspieler, Skifahrer und Kopfballspezialisten, American Footballer und Reiter, aber auch Inline-Skater und Radfahrer sind davon betroffen: Erleiden sie durch Schläge, Rempler oder Stürze leichte Kopfverletzungen, werden die daraus resultierenden Anzeichen des öfteren unzureichend behandelt - Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindelzustände, Erbrechen oder Benommenheit auch noch Wochen nach dem Vorfall deuten auf solche Schädel-Hirn-Traumen hin. Es sei "ungeheuer wichtig", so Prigatano, Betroffene erst nach einer Woche der völligen Beschwerdefreiheit wieder aktiv werden zu lassen. Erleiden sie nämlich wiederholte Schädigungen des Gehirns, während die ersten Symptome nicht vollständig kuriert sind, potenziert sich die Gefahr von Folgeschäden.
Insofern besteht für Fachleute wie den renommierten US-Professor kein Zweifel, das die Parkinson'sche Krankheit eines Muhammad Ali in erster Linie auf seinen ehemaligen Sport zurückzuführen ist, abgesehen von einer womöglich vorhandenen "körperlichen Bereitschaft". Eine Studie mit 250 Profiboxern im Jahre 2000 ergab bei immerhin 20 Prozent von ihnen klinische Zeichen einer Beeinträchtigung. Klinische Zeichen mit der Alzheimer-Krankheit oder Parkinson als Folgen. "Das Boxen", sagt George Prigatano ohne Wenn und Aber, "ist mit Abstand das Schlimmste. Ich würde meinen beiden Töchtern niemals erlauben zu boxen."
Doch auch bei den Eishöckerern sind die Spätgefahren immens. Das weiß der Experte aus Phoenix nur zu genau: In seiner Heimat - wo die "Coyotes" zu Hause sind, einer der stärksten Vereine der US-Profiliga NHL - betreibt er an seinem eigenen "Barrow Neurological Institute" für die Coyotes und die gesamte NHL Analysen betroffener Akteure, mit denen er vor allem Reaktions- und Bewusstseins-Tests durchführt. Sein Fazit: "Viele Spieler, die auch nur ein kleines Trauma erlitten haben, sagen noch eine Woche später, dass sie mental nicht mehr die Selben wie vorher sind." Spieler, die während einer Saison zwei Traumen erleiden, lässt Prigatano zumindest in jener Saison gar nicht mehr aufs Eis. Und Spielern, die während ihrer Karriere gleich drei Gehirnerschütterungen hingenommen haben, rät er zum Karriere-Ende.
Der"sudden death", der plötzliche Tod eines Sportlers: Für Prigatano ist dies demzufolge oft kein Problem-Fall des Herzens, sondern des Hirns. "Ein Fußballer bekommt im Duell mal eben einen Schlag mit dem Ellenbogen aufs Kinn ab oder einen Stoß in den Nacken", sagt der Neuropsychologe: "Dadurch entstehen ganz kleine Blutungen, werden die Zellen im Gehirn indirekt gestört. Der Blutkreislauf gerät kurzzeitig durcheinander." Leichtes Kopfweh, etwas Schwindel? "Erkennt nun der Trainer von draußen die Sache nicht, bleibt der Kicker im Spiel und kriegt er ein paar Minuten später nochmal einen Schlag ab, kann dies das Ende für ihn bedeuten, seinen sofortigen Tod."
Weshalb das so ist, kann der US-Fachmann nicht exakt belegen, so weit ist die Forschung noch nicht. Doch dass dem so ist, ist er sich sicher."
will aber keinesfalls panik machen. morgen schmeiß ich mich wieder den stürmern entgegen. und bin dankbar dafür, es jeden sonntag machen zu können.
viel glück euch allen
scherbaum




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