Also bei Abseitssituationen, Fouls und dergleichen mehr stimme ich dir zu, da weiß man als Spieler selbst nicht so genau, was passiert. Und dann gibt es eben Streitigkeiten, weil jeder es ein bisschen anders sieht und keiner es ganz genau weiß. Natürlich spielt dann auch die subjektive Sichtweise eine Rolle.
Aber mal ehrlich: Der Ball geht neben das Tor und das nichtmal knapp. Wenn man schonmal Fussball gespielt hat, weiß man in solchen Szenen, was passiert ist. Wenn es knapp ist, gibt es Streit, (auf oder hinter der Linie, Abseits oder gleiche Höhe?) aber dieser Ball ist meilenweit weg von knapp. Jeder Stürmer weiß, wo sein Abschluss hingeht, wenn er den Ball nicht gerade an den Hinterkopf bekommt. Kießling sieht genau, dass der Ball neben das Tor geht und eben nicht rein, warum sollte er sich sonst (wenn es knapp ist) wegdrehen?
Hier zu behaupten, Kießling wüsste nicht was passiert ist, ist ganz einfach naiv. Er hat es gesehen, genauso wie die komplette Leverkusener Vordermannschaft. Wenn man es so sehen will, haben sie es clever gemacht und den Moment des kaputten Netzes ausgenutzt, aber dann ist es auch clever, einem Baby den Lolly zu stehlen. Für mich ist das Leverkusener Verhalten hier nicht okay, man denke an andere Spieler (Klose), die zugeben, dass Tore keine waren (wg. Handspiel o.ä.). Thomas Helmer hat es glaub ich auf den Punkt gebracht: "Leider hat Kießling den selben Fehler gemacht wie ich damals".