@TW-MiK: Grundsätzlich ist die Frage, die der Autor aufwirft korrekt. Jede SR-Fehlentscheidung beeinflusst ein Spiel, das kann man, wenn man will, auf falsch entschiedene Einwurfrichtungen runterbrechen. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen all den Aktionen, die der Autor aufzählt (nicht gegebene Tore, die tatsächlich Tore waren, Abseitsentscheidungen) und dem Tor von Leverkusen. Ersteres sind Fälle, wo vielleicht keiner so wirklich richtig sieht, was genau passiert ist. Beim Volland-Tor z.B. passiert das alles in Sekundenbruchteilen und nur die Zeitlupe kann auflösen, was passiert ist. Aber ob ein Ball ins Tor geht oder ins Außennetz muss man auch sehen, wenn der Ball tatsächlich im Netz zappelt.
Der krasseste Unterschied ist, dass das Team Bayer Leverkusen in dieser Szene eine Unsicherheit des SR ausgenutzt hat und damit m.E. einen Sportbetrug begangen hat. Ich mag diese Truppe und sehe sie gerne da oben und auch in der CL, aber das was da einige Spieler gebracht haben widerspricht allem, was ich über sportliche Fairness gelernt habe. Hier handelt es sich nicht nur um eine falsche Tatsachenentscheidung des SR, sondern eben auch um einen bewussten Betrug von Leverkusener Seite. Sicher kann es ein Spieler nicht genau gesehen haben, aber irgendwer von den 7 anwesenden Leverkusenern wird wohl gesehen haben, was wirklich passiert ist, wenn nicht sogar alle...

Zur Wahrscheinlichkeit eines Wiederholungsspiels: Die Hoffenheimer Position (habe ich gestern im Radio gehört) ist wohl angeblich ein Regelverstoß von Brych. Laut dem Bericht darf ein SR wohl nicht auf Tor entscheiden, wenn er sich nicht sicher ist. Nach eigenen Aussagen war Brych sich wirklich unsicher, demnach dürfte er das Tor nicht geben. Ich bin kein Regelexperte, zudem ist es vermutlich nicht so einfach zu belegen, aber das wäre eventuell ein Hebel, mit dem man die Sache gesichtswahrend über die Bühne bringen könnte, ohne die Tatsachenentscheidung anzugreifen.