Leider gerade erst am letzten Sonntag passiert:

1:0-Führung in einem Auswärtsspiel bei einem Abstiegskandidaten. Wir müssen gewinnen bei danach noch vier ausstehenden Spielen, denn es geht hinter einer Übermannschaft für vier Mannschaften um Platz zwei und die zumindest mögliche Relegation. Kurz vor Schluss bekommen wir drei extrem vermeidbare Freistöße aus dem Halbfeld, nachem wir schon in der ersten Halbzeit gegen einen komplett chancenlosen Gegner unser Torverhältnis hätten sanieren müssen. Der letzte Freistoß kommt von halblinks (von mir aus) aus etwa 28 oder 30 Metern und flog mit ordentlich Tempo durch Freund und Feind zentral in Richtung Tor. Er fiel wie ein Stein herunter und "titschte" mir, dem verdutzen Keeper, durch die Beine. Ich weiß zwar immer noch nicht, was da passiert ist, doch es dürfte einer der schlimmsten Fehler meiner Laufbahn gewesen sein.

Erschwerend kommt hinzu: ich sehe immer auf den Schri, ob es direkt oder indirekt ist. Dieses Mal habe ich es in der Hektik nicht gemacht - oder ich war auch wegen der Hitze und der 90-minütigen Arbeitslosigkeit einfach nicht im Spiel... Der Freistoß war indirekt und anstatt noch zu versuchen, die Beine irgendwie zusammen zu bekommen, hätte ich den Ball einfach durchlassen sollen. Ich habe so was schon gemacht, dafür bin ich abgezockt genug. Aber Sonntag... Klar, ich könnte jetzt der Mannschaft Vorwürfe machen, dass sie es schon früher hätten entscheiden müssen und Fehler im Torabschluss gemacht haben, die eine mindestens genau so große Katastrophe darstellen. Doch letztlich hing es an mir und ich habe es verbockt. Sch...ade. Immerhin haben auch alle anderen Mannschaften gepatzt... Auch so bliebt schlussendlich hängen, dann eine Riesenchance verpasst zu haben!

Wie sagte Pedro Geromel im Kicker über seinen Blackout in Bremen, als er den Ball auf der Linie mit der Hand spielte: „Der Ball kommt einfach. Ich kann es nicht erklären.“ Dem schließe ich mich an… Jetzt gilt es, dieses Erlebnis erfolgreich zu verarbeiten und bis Sonntag über das Training aus dem Kopf zu bekommen.