Wieder mal ne Frau, die sich zu Wort meldet...

Ich gebe Basco Recht, die meisten U20-Spiele waren wirklich nicht besonders gut - außerdem fand ich persönlich den Salto-Einwurf zwar nett anzuschauen, aber es passt nicht wirklich zum Fußball. Hat was von Akrobatenshow.

Dass eine Frau einen Mann, der in der gleichen Klasse spielt, eigentlich nicht schlagen kann, ist auch klar. Ich meine, was die Technik angeht, hat sie sehr wohl Chancen, aber was Schnelligkeit und Kraft angeht, sind uns die Herren einfach biologisch überlegen. Finde ich auch okay - es würde auch niemand Damen- und Herrentennis vergleichen, und trotzdem ist nicht der eine Sport uninteressanter als der andere. Bleiben wir beim Tennis. Die Williams-Schwestern spielen ebenfalls ein sehr schnelles, kraftvolles Tennis. Nicht zu vergleichen mit einem Roger Federer, aber ohne Zweifel schönes Tennis.

Beim Fußball ist es nichts anderes - ich würde eigentlich weder Frauenfußball noch Männerfußball dem anderen direkt vorziehen - aber einfach, weil ich sie nicht vergleichen will. Bei den Herren ist das Spiel deutlich schneller, bei den Frauen ist es mehr Taktik, das Spiel ist überlegter. Bei den Herren ist das Spiel eher kampfbetont, bei den Frauen eher technikbetont. Und ich muss sagen, alles hat seine Vorteile. Sicher, ab und zu ist es schon ganz schön, wenn mal jemand vom Platz fliegt, das heizt einfach die Stimmung so schön an - aber dieses "jedes-Mal-diskutieren", wenn der Schiri pfeift, regt im Männerfußball teilweise auch ziemlich auf. Das sieht man bei den Frauen kaum oder gar nicht.

Vonwegen "Fußball wie in den 60ern" - das liegt an euch, liebe Männer. Ihr wolltet uns bis 1970 (da hob nämlich der DFB das Verbot auf) nicht spielen lassen. Das heißt, seit damals sind 38 Jahre vergangen - gehe mal von den ersten organisierten Turnieren bei den Männern aus (sagen wir mal, wenn man die WM 1930 als Anhaltspunkt nimmt) und addiere 38 Jahre. Wo ist man dann, hm? Richtig, in den 60ern.

Ich habe auch bei den Jungs angefangen mit dem Fußball - und bei einer Sache muss ich den Misogynisten der Runde Recht geben - Frauen sind zickiger. Wenn es einem Mädel nur um den Sport geht, kann sie das gleich vergessen. Dieses Gemauschel, das "sich für andere Einsetzen" bis zum Erbrechen, das ist wirklich typisch für Frauen. Allerdings auch nicht alle, also bitte lasst die Verallgemeinerungen.

Mein Torwarttraining mache ich auch mit den Jungs in meinem Alter - es macht einen besser, wirklich. Je besser die Konkurrenz, desto besser wird man selber, das ist ein alter Hut. Und mit den Jungs kann ich gut mithalten, abgesehen davon, dass ich deutlich mehr trinken muss. Dafür bin ich auch noch nie zusammengeklappt, wie einer aus meiner Gruppe... Großer Unterschied im Übrigen zwischen männlichen und wieblichen Torhütern: Frauen suchen gerne die "Sicherheit" und fangen die Bälle lieber, das Abklatschen findet man meines Erachtens nicht ganz oft wie bei den Jungs...

Was Kraft und Kondition angeht, so wird eine Frau selten mal auf dem Stand eines Mannes sein. Aber gerade im Tor ist Ausdauer schonmal ein Punkt, der (zumindest im klassischen Sinne des "Dauerlaufs") wegfällt und wenn man(n) sich denkt: "Aber die sind doch viel zu klein" - dann berücksichtigt, dass Sprungkraft etwas ist, das frau sehr gut trainieren kann.

Und abschließen möchte ich - in Anbetracht der Länge des Beitrags - mit folgendem Spruch: Ein Mann, ein Wort - eine Frau, ein Wörterbuch.