Zitat Zitat von La_Chat Beitrag anzeigen
Hallo Believer,

da muß ich dir nach langjähriger Erfahrung auf so ziemlich allen Platzbelägen wiedersprechen. Die Bälle auf Kunstrasenplätzen werden keineswegs schneller. Das ist schon allein physikalisch nicht möglich.

Der Unterschied zwischen Kunstrasen und Naturrasen/Asche ist die Tatsache, daß der Platz absolut eben ist. Hier verspringt kein Ball, es gibt keine Löcher und Unebenheiten welche den Ball ablenken, oder bremsen könnten. Hier liegt auch klar einer der Vorteile des KR. Hinzu kommt, das hierdurch verminderte Verletzungsrisiko (Im Rasen/Loch hängenbleiben ist hier nicht).
Es ist auch ein Ammenmärchen, daß nasse Bälle schneller werden. Auch dies ist physikalisch nicht möglich (wie bereits in einem anderen Thread diskutiert). Was sich bei Regen verändert ist die Flugbahn und das Rollverhalten des Ball, da dieser auf nassem Rasen/KR mehr gleitet und "rutscht" als rollt. Hierdurch wird er oftmals schwerer abzuschätzen. Die Unterschiede dieses Verhaltens auf nassem Rasen und nassem KR sind aber marginal. Auf einem guten Rasen, geht eine nasse Murmel auch ab wie ein Zäpfchen und wird durch die natürlichen Unebenheiten noch unberechenbarer als auf einem KR.
Chapeau, La_Chat. Das wusste ich wirklich nicht. Den Eindruck hat man doch immer, dass der Ball schneller wird, sobald er den Boden berührt. Sicherlich liegt das an der schwerer zu berechnenden Flugbahn und dem Verhalten des Balles (Rollen, Rutschen).
So ist es also, ob nun physikalisch möglich oder nicht, im Endeffekt egal, denn der Eindruck des Torwarts bleibt, dass der Ball schneller wird und basierend auf dieser Einschätzung muss er dann seine Aktion einleiten.

Eine vierte Version würde ich noch hinzufügen: Das "Mittelding". Sagen wir mal "gewollt, aber nicht gekonnt" dazu. Das ist ein Rasen, der von weitem wie ein Kunstrasen neuerer Generation aussieht, aber weder mit weichem, rundem Granulat, noch an der Oberfläche mit Sand gestreut ist, sondern viel mehr mit harten Granulat, das meist schwarz oder dunkelgrün und eckig ist und aussieht, wie Kies. Und so fühlt es sich auch an... Dazu kommt die unerwünschte Angewohnheit dieses Belags, dass alles (Handschuhe, Ball) innerhalb kürzester Zeit die Farbe des Granulats annehmen, die meist schwer wieder runterzukriegen ist. Der Ball, mit dem regulär auf diesem Belag gespielt wird, besitzt dann meist schon dicke Schichten von abgefärbten Granulat, dass man ihn nur noch als runden Ball ohne irgendwelche genaueren Angaben identifizieren kann.