Hier ein Beitrag über Kahns Spiel gegen Köln.
Ich finde dem ist nichts mehr hinzu zu fügen und fasst alles sehr gut zusammen. Auch wenn jetzt wohl einige auf dem "fiesen" rumhacken werden, Tatsache ist, dass der Ball wirklich aufspringt, jedoch gibt er den Fehler klar zu, was andere Leute hier im Forum ja nicht unbedingt sehen wollen. Aber lest erstmal selber:
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Der Jubel war groß bei den rund 500 Bayern-Fans am Sonntagmittag auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße, als Oliver Kahn das Profihaus verließ und sich die Zeit nahm, um Autogramme zu schreiben. Keine 24 Stunden zuvor wollte der Kapitän des Rekordmeisters lieber alleine sein, als er kurz vor dem Schlusspfiff der Partie gegen den 1. FC Köln (2:2) die Münchner Allianz Arena verließ.
Es war kein zufrieden stellender Tag für den 36 Jahre alten Schlussmann, der in der Halbzeit wegen einer Rippenprellung ausgewechselt werden musste. Schmerzhafter als die Verletzung dürfte aber das „haltbare Tor“ (Uli Hoeneß) gewesen sein, das Kahn in der 36. Minute hinnehmen musste. Albert Streit hatte aus gut 25 Metern abgezogen, der Ball schlug unmittelbar neben Kahn im Tor ein.
Ein fieser Ball
„Klar sieht man da als Torhüter schlecht aus“, sagte Kahn und sprach von einem „fiesen Ball.“ Bei Ansicht der Fernsehbilder wird auch klar, was Kahn meinte: Wenige Meter vor dem Tor veränderte der Ball seine Richtung, sprang zudem tückisch auf. Die Verletzung, die er sich bei einer vorangegangenen Aktion mit dem Kölner Lukas Podolski zugezogen hatte, wollte er dabei nicht als Ausrede gelten lassen. „Das hat mit der Geschichte nichts zu tun.“
So entbrannte nach der Partie gegen die „Geißböcke“ vor allem die Diskussion, ob Kahn, der sich die Verletzung ursprünglich vor zehn Tagen im Länderspiel gegen die USA zugezogen hatte, überhaupt hätte spielen sollen. Bereits vergangene Woche im Spiel beim MSV Duisburg hatte er nach 12 Minuten seinen Platz für Michael Rensing räumen müssen.
Hoeneß lobt Kahns Einstellung
„Man kann nicht erwarten, dass Oliver Kahn verzichtet. Es spricht für ihn, dass er sich immer wieder stellt und nicht bei der kleinsten Kleinigkeit kneift und draußen bleibt“, lobte Manager Uli Hoeneß Kahns Einstellung. Er könne verstehen, dass Kahn „nicht zurück stecken will“, so Hoeneß weiter, „auf der anderen Seite wäre es vielleicht klüger gewesen, überhaupt nicht zu spielen.“
Auch Trainer Felix Magath ist „froh, dass ich so einen Spieler habe, der spielen will, auch wenn er ein Problemchen hat.“ Nachdem Kahn unter der Woche normal hatte trainieren können „wollte er unbedingt spielen“, sagte Magath. Im Nachhinein habe sich Kahn damit aber „keinen Gefallen“ getan. „Vielleicht ist es in so einer Situation besser zu sagen: ich passe.“
Mangel an Entscheidungen
Das sah auch der Nationaltorhüter so. „Vielleicht setzte ich mich einfach zu sehr unter Druck, vielleicht muss ich noch mehr auf meinen Körper hören und wirklich nur dann spielen, wenn ich tausendprozentig fit bin“, meinte Kahn. „Klar will man immer spielen und zeigen, dass man gut drauf ist. Das sollte man aber dann machen, wenn man völlig problemlos ist und nichts mit ins Spiel reinschleppen.“
Hoeneß sieht den von Kahn selbst auferlegten Druck auch in der noch ungeklärten Torwartfrage in der Nationalmannschaft. „Das, was wir jetzt erleben müssen, ist die Konsequenz aus diesem Mangel an Entscheidungen“, sagte Hoeneß. „Ich hätte diese Entscheidung, egal wie sie ausfällt, schon längst getroffen, dann hätte ich Ruhe gehabt.“ Kahn hätte „mit Sicherheit nicht gespielt, wenn die Entscheidung klar gewesen wäre.“
Nicht alles in Frage stellen
Für Kahn selbst gibt es in dieser Sache „keine Diskussion: Ich bin die Nummer eins. Das wurde mir gesagt, und davon gehe ich aus“, sagte er am Sonntag nach dem Training. Und: „Ich werde jetzt nicht alles in Frage stellen und lasse mir die sehr starke Saison nicht kaputt reden.“ Schon am nächsten Wochenende im Spitzenspiel bei Werder Bremen hat Kahn die Gelegenheit, alle Kritiker verstummen zu lassen.
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Greets,
Wreaker