Stehe kurz vor einer 2. Operation an der Schulter. Wollte nach der postoperativen Reha suchen, da wurde mir das hier vorgeschlagen also hol ich das Thema mal wieder hoch und erkläre mal mein "Problem". Mit anderen Torhütern darüber zu reden ist immer ganz gut.

Mittlerweile ist mir die Schulter das 5. mal ausgekugelt. Nach dem 1. mal war es so, dass wir es konservativ behandelt haben, sie war schon ziemlich schlimm draussen. Gelenk lag bei den Rippen, alles drumherum hat ziemlich was abbekommen. Aber der Arzt meinte nach dem ersten Mal muss man noch nicht unbedingt operieren. Ging dann auch knapp 15 Monate gut, bis sie mir erneut ausgekugelt ist. Es war eine OP erforderlich ... bin dafür extra in die VfB Reha Klinik, dem Winghofer Medicum gefahren, wo mich der Herr Frölich, seines Zeichens Mannschaftsarzt bei der TSG aus Hoffenheim, operiert hat. Hat da irgendwelche Fäden um meine Schulterpfanne gezogen um das ganze einzuengen. Es begann eine anstrengende Reha, vor allem die Zeit in der Schlinge geht mir auf den Sack und da grauts mir jetzt schon wieder vor. Nun war es so, dass knapp 3 Monate nach der OP die neue Saison begann. Sprich die Vorbereitung ... leider muss ich eingestehen, dass ich neben der Physiotherapie nicht viel gemacht habe. Etwas was ich mir die letzten Wochen ziemlich vorgeworfen habe, auch wenn sich herausgestellt hat, dass es nicht daran lag aber das erklär ich gleich. Ich habe also "auskuriert" und auf den Moment gewartet an dem mir der erste Hausarzt gesagt hat ich darf so langsam wieder in die Hütte. 3 Monate nach der OP ... natürlich gleich wieder Vollgas. Keine halben Sachen.

Am Anfang fühlte ich mich gut, ich hatte das Gefühl die Schulter will auskugeln, kann aber nicht. Wie sich herausstellte ist das aber nicht unbedingt ein gutes Zeichen, sondern einfach ein Beweis für eine immernoch erhalten Instabilität. Ich habe die Schulter bei starker Belastung immer gespürt. Es ging so weit, dass ich Bälle nur ganz selten mit meinem linken gehalten habe und so gut wie immer beide Arme für Bälle auf diese Seite genommen habe. Habe ich den Ball nur mit dem Arm gehalten, zog es gleich in meine Schulter. Naja, sie ist mir dann wieder ausgekugelt. Und wieder, und wieder. Beim letzten Mal kugelte sie sich aus, als ich einen Abwurf machte. Deutliches Zeichen, so geht es nicht weiter.

Wieder zum Arzt und wie sich herausgestellt hat, hat meine Schulter an 2 Stellen Brüche und fehlende Knochenstücke. An der Pfanne und am Gelenk. Immer wenn die beiden Stellen aufeinander treffen und Drück ausgeübt wird, fliegt die Schulter. Die Frage die im Raum steht ist, ob es schon vor meiner ersten OP so war, denn dann war diese ziemlich sinnlos. Die Methode die damals angewendet wurde, hilft nämlich nicht wenn diese Bruchstellen vorhanden sind. Nun stehe ich also erneut vor einer OP. In dieser wird mir vorm Schulterfortzsatz ein wenig Knochen abgesägt und an das Schultergelenk geschraubt. Sogenannte "Latarjet" OP. Ich habe ziemlichen Bammel vor dem ganzen. Habe ziemliche Angst vor allem was danach passiert ... und vor allem will ich wieder ins Tor, weiß aber nicht wie schlau das ist. Ich habe dieses mal 6 Monate striktes Verbot ... was zeitlich besser passt da ich die Saison dann einfach abhake. Mittendrin einzusteigen nach so langer Pause würde kein Sinn machen, also lasse ich die Saison ausklingen. Auch wenn wir gerade auf Meisterkurs sind und ich nur 7 Spiele machen konnte.

Aber die Frage ist halt ... nochmal ins Tor und wann? Ich war immer auch ein anständiger Feldspieler, hab einen Torriecher und könnte mir vorstellen wieder aufs Feld zu gehen. Aber die Gier nach dem Platz zwischen den Pfosten ist halt riesig. Kugelt sie mir aber nochmal aus nach der OP, könnte meine Schulter komplett hinüber sein und durch künstliches ersetzt werden. Genauso hat mir die Verletzung jedes mal den Boden unter den Füßen weggerissen. Beruflich und privat folgte darauf immer eine unfassbar schwierige Zeit und auch jetzt fällt mir schon wieder die Decke auf den Kopf bei lauter Zwangsurlaub.

Was würdet ihr machen? Dieses mal werde ich auf jeden Fall Stammgast im Fitnessstudio sein um mir den Vorwurf nicht mehr zu machen. Habe dann knapp eine komplette Saison nicht gespielt und weiß nicht wie ich im Sommer denke.
Ich erkläre das, weil ich vielleicht deutlich machen will, dass jeder Ehrgeiz schnell wieder zu spielen bei einer solchen Verletzung falsch ist. Vor allem im Amateurbereich, wo Berufe daran hängen. Wenn ihr sowas habt, macht penibelst Pause und überhastet nicht.

Ich frage jetzt aber mal in die Runde, ob schon jemand diese "Latarjet" OP hatte und wie sein postoperativer Verlauf war? Ich will mich einfach informieren um mich bestmöglich vorzubereiten, um dann eine optimale Reha zu haben. Um zumindest schonmal ganz schnell wieder voll Alltagstauglich zu sein.