Mir ging es mir auch nicht darum Flanken mit Paraden zu vergleichen. Ich habe oben extra in meinem ersten Beitrag geschrieben, daß ich meinen Thread verallgemeinerr und nicht speziell die Szene in der 88. Minute beim Pokalfight meinte. Aber leider lesen hier viele nicht alle meine Sätze durch, meinen nur weil ich eine andere Philosophie des Torwartspieles bevorzuge als Kahn hält, ich ihn gleich für einen schlechten Torwart halte. Gut, daß ist dann eure Meinung, sei es drum, damit kann ich mittlerweile sehr gut leben.
Aber wenn wir ins Detail gehen dann müssen wir jede Torsituation analysieren, denn für mich bleibt Fakt: die Parade auf der Linie ist das letzte Mittel ein Tor zu verhindern, also müssen wir untersuchen wo im Vorfeld der Fehler gemacht wurde daß der Torschuß überhaupt erst zustande gekommen ist, damit es beim nächstenmal nicht wieder passiert. So denke ich als Torwart, der versucht (mir gelingt es sicher nicht schon aufgrund meiner geringen Körpergröße also bin auch ich mehr gezwungen nur auf der Linie zu reagieren), alles zu unternehmen (Verteidiger anschreien, weit vor der Linie zu stehen, sich trauen bei Flanken rauszugehen...) damit erst garnicht ein Torschuss zustande kommt.

Das was ich jetzt mache ist ein großer Fehler von mir diesen Vergleich jetzt einfliessen zu lassen, weil ich vermute, daß ihn ein Großteil hier nicht verstehen wird. Aber ich mache es, auch auf die Gefahr hin total missverstanden zu werden, aber egal: das Tor von München. Ich sage jetzt vorab schon hier klipp und klar KEIN Fehler von Nikolov, bei der Distanz klar unhaltbar. Trotzdem, war ja die Reaktion auf der Linie in dem Moment, das letzte Mittel was Nikolov übrig blieb und 99% seiner Kollegen in der Bundesliga würden es wohl nicht anders machen. Absolut kein Vorwurf an Nikolov, schließlich waren noch zwei Verteidiger bei Pizarro. Wäre er allerdings ein Torwart dessen Stärken in der Strafraumbeherrschung wären, wäre er rausgegangen und hätte sich - trotz Anwesenheit Verteidiger/Stürmer - die Kugel gerallt. Immer vorausgesetzt er hätte den Ball auch festgehalten, hätte er im vornherein schon einen Torschuß der zum sicheren Tor führen "mußte" verhindert.
Das werden wohl jetzt nur wenige verstehen, ist aber meine bevorzugte Art und Weise wie man das Tor sauberhält. Ob es dann doch nicht piepegal sein sollte ob man nun eher der Linienkeeper oder der Strafraumkeeper ist, ist wieder ein anderes Blatt Papier. Ich persönlich finde, Torwartparaden auf der Linie sind das leichtere aber auch das allerletzte Mittel Gegentore zu vermeiden.

Auch ging es mir jetzt auch nicht darum die Position des Torwartes in Frage zu stellen oder jetzt ein Spiel ohne Torwart zu fordern :-P. Mir ging es oben beim Beobachter nur darum, daß er eine Aussage dessen Richtigkeit unrüttelbar ist (wenn schon aufs Tor geschossen wird wurden vorher schon Fehler gemacht) und es als als albern darstellte. Allerdings ist das dann seine persönliche Meinung, und wenn schon ist es nicht albern sondern grotesk für das Fußballspiel an sich. Denn wenn die Aussage schon so albern ist, warum predigt denn jeder Trainer vor dem Spiel auf die Spieler ein sich zu konzentrieren und möglichst wenige Fehler zu machen? Warum sprechen die Bayern davon, daß sie international nicht weiterkommen, weil in der Championsleague Fehler eiskalter ausgenutzt werden als in der Bundesliga? Also sind die meisten Aussagen der Trainer und Funktionäre albern??
Dass es für Menschen unmöglich ist keine Fehler zu machen und daß der Fußball seine Spannung und Spielsinn von Fehlern bezieht ist dann wieder ein komplett anderes Thema. Nichtsdestotrotz ist es dann doch richtig, daß derjenige in der Regel mehr Erfolg hat, der die wenigsten Fehler macht. Muß zwar nicht, ist aber am wahrscheinlichsten.
Damit lasse ich es auch auf sich beruhen. Tschö