Hannes, natürlich kennen wir beide die Ursache, haben auch lange genug darüber gesprochen und es gemeinsam 'heraus gearbeitet'... ist ja auch kein Vorwurf.
Es ist nur so, daß dies einfach Reichweite kostet. Ändert nix daran, daß Du ein sehr guter Goalie bist. Zeigt wieder, daß nicht das technische Maxium der Schlüssel ist, sondern die individuelle Kompensation dieser Dinge.

Zum Gegentor: Tja, da kann man nix machen... der war ja mal so allein... da ist keiner deiner Defensivspieler auch nur in der Nähe.
Was Du besser machen könntest, wobei es das Tor höchst wahrscheinlich nicht verhindert hätte:

  • Noch etwas agressiver 'draufschieben'
  • Zum Stehen kommen!!!


Hannes, Du verschiebst Dich gut und auch sehr schnell. Aber hauptsächlich seitlich.
In der Situation, wo der Stürmer so allein ist, ist der Punkt "optimale Position und Distanz" extrem wichtig. Die Torverkleinerung kann nicht funktionieren, wenn Du hauptsächlich seitlich verschiebst, anstelle noch mehr auf den Stürmer... hier hilft nur das erkennen der Situation und dann das etwas aggressivere drauf schieben auf den Stürmer - um die Torverkleinerung wenn möglich zu maximieren.
Es ist kein Vorwurf, um Gottes Willen, es ist nur etwas, was man so sieht und wo ich denke - Die Bude fällt höchstwahrscheinlich eh... daher kann man dann ruhig ein wenig höheres Risiko gehen.
Punkt zwei ist mir direkt aufgefallen. Der Gegenspieler nimmt das Ding voll und Du bist noch am Nachstellen. Bis Du zum Stehen gekommen bist, ist das Ding schon drinne.
Punkt eins "optimale Position und Distanz" war schon schwer zu erreichen und kaum möglich, doch Punkt zwei "rechtzeitig fertig" war mal überhaupt nicht deins.
Auch hier wieder: Kein Vorwurf, ich bezweifle, daß Du dann was hättest machen können, aber: Das Prinzip ist essentiell, um überhaupt einen Versuch, ja eine Chance haben zu können. Aus der Bewegung, im Video von links nach rechts, eine Abwehr zu starten geht zumeist nur in die Bewegungsrichtung. Newtons Gesetze gelten nur auch mal für Torleute. Also nagelt er die Pille nach rechts von Dir, hast Du eine gute Chance, weil deine ganze Bewegungsenergie in die Abwehrbewegung umgesetzt werden kann. Da er nach links schießt, hast Du überhaupt keine Chance.
Komme daher zum Stehen! Vielleicht stehst Du nicht optimal in der Mitte des Schusswinkels, aber nur in einer Abwehrstellung - stehend - hast Du überhaupt eine Chance, nach beiden Richtungen zu agieren.
Dies gelingt Dir hier, schon aufgrund der kurzen Zeit - gar nicht.

Wie gesagt, es ist kein Vorwurf, es soll nur aufzeigen, was im Nachgang besprochen wird, zwischen Trainer und Torhüter. Letztendlich, es macht das Tor nicht ungeschehen, den Fehler der Defensive auch nicht - aber man bemüht sich immer, den Torwart noch einen Ticken und noch eine Ecke schärfer und besser zu machen. Auch wenn er dann das Tor vielleicht auch nicht verhindern kann, will man dessen Ausgangsposition und Chance so hoch wie möglich schrauben. Einfach, damit man sieht und sicher ist, daß er alles versucht hat.
Sieht man bei Dir auch, aber kleines Nachschärfen hilft später - und im Training, daß Du hier vielleicht noch ein wenig 'schärfer' wirst, und die Waffe ist oft umso besser, je schärfer die Klinge ist.
Spiele im Training doch mal genau diese Dinge durch... starte vom kurzen Pfosten und lasse in der Mitte den Abschluss kommen... Sprich, wo sollte ich zum Starten stehen, muss ich wirklich den kurzen Pfosten anfassen können? Oder kann ich das Risiko eingehen und schon ein Stück mich nach Innen und vor das Tor zu verschieben. Wo ist es sicher? Nicht für irgendein Prinzip, sicher für Dich und deine Fähigkeiten. Denke daran, dieses Risiko ist deine Entscheidung...
Dann verschiebe Dich, so schnell Du kannst mit dem Ball. Wie weit kannst Du auf den Stürmer schieben, wann musst Du zum Stehen gekommen sein? Wie kann ich die Laufwege optimieren, um eine bessere Position zu erlangen und wie weit kann ich das Treiben?
Wie oft laufe ich noch und hole den Ball in die lange, wie oft wird gegen die Laufrichtung abgeschlossen? Welche Entscheidung ist die richtige?

Darum geht es in diesen Situationen - und auch im Training.