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Thema: Bilder und Videos von euch in Aktion

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard

    Zitat Zitat von HannSchuach Beitrag anzeigen
    Verdammt schwierige Sache. Der Stürmer ist klar im Vorteil in solchen Situationen
    Verdammt schwierig - JA
    Stürmer im Vorteil - NEIN

    Schau Hannes, Fussball ist eim Teamsport. Wir betrachten hier oft den Torwart sehr isoliert.
    Im Profibereich verlieren Mannschaften nicht, weil diese schlecht ausgebildet sind, sondern weil individuelle Fehler diese Kette zerstören - und der Gegner diese Schwachstellen auch schamlos ausnutzt.

    Gerade die Situation die im Video zu sehen ist, ist doch inzwischen 'Standard' Fussball geworden. Der aussen, egal ob Stürmer, Mittelfeldspieler oder sogar äusserer Spieler der Viererkette, bricht durch, legt den Ball an der Grundlinie nach innen. Dann kommt auch wieder Standard:
    Entweder er zieht wie Robben auf, zieht nach innen und sucht den Abschluss, oder es kommt von aussen eine Hereingabe.
    Letzteres passiert sehr oft, als Flanke oder aber eben als Druckpass in das defensive Zentrum.
    Das kannst Du nur im Verbund verteidigen.

    • Das Durchbrechen aussen verhindern
    • Den Abschluss blockieren
    • Die Hereingabe abwehren
    • Das Zentrum blockieren


    Dies sind die Stufen der Verteidigung. Dabei gilt, daß der Durchbruch aussen zu blockieren ist, vor allem anderen.
    Bricht der Aussen trotzdem durch, gilt es, dessen Weg nach innen zu verhindern und einen Abschluss zu unterbinden. Dies ist auch entscheidend, um eine Hereingabe, also die Flanke oder Druckpass ins das Zentrum zu unterbinden.
    Erst ganz zum Schluss gilt es dann, den Spieler im Zentrum zu stören und dessen Abschlussmöglichkeit zu unterbinden, oder dessen Abschluss zu blocken...
    Und der Torwart?

    nun im Rahmen seiner Reichweite kann er Pass in die Tiefe auf die Aussen erlaufen und klären - sehr risikoreich, sehr offensiv, aber es ist schon vorgekommen, gerade, wenn die eigene Kette sehr weit vorgerückt war und dann der Pass kam...

    Wir als Torleute blenden im Training gern den Gegenspieler komplett aus, somit können wir den Pass aussen selten angreifen, da wir aus der Grundposition im Tor starten. die Hereingabe erfolgt ohne Druck und das meist dann auch mit dem Auge nur auf den Mitspieler. Macht der Torwart kurz auf, ist es hier ein leichtes, nach innen zu ziehen und den direkten Abschluss zu wagen, ebenso auch der Weg nach innen meist offen, so daß der Druck auf das kurze Eck so groß wird, daß es der Torwart kaum vertreten kann, hier auch nur ein Stück zu öffnen.
    Damit ist der Druck auf die kurze Ecke hoch und der Druckpass oder eine scharfe hohe Hereingabe verschafft dem Zentrum optimale Abschlussmöglichkeiten.
    In der Situation spielt man strategisch und taktisch als Torwart auf verlorenem Boden - und egal welche Form der Defensive, Du hast kaum eine Chance.

    Was also tun? Zunächst einmal muss man klare Positionen machen, wenn / dann Dinge festlegen. Sprich der Aussen darf nicht unendlich Druck auf die kurze machen, er muss seine Entscheidung auch so rasch es geht treffen.
    Der Zentrale darf nicht zu früh starten, er muss auch eher die Situation dann erkennen, wenn der Aussen kaum eine Chance mehr hat und erst dann erfolgt sein Lauf im hohen Tempo - auch der Abschliuss darf höchstens zwei Kontakte haben - Annahme/Abschluss... und nicht ein unendliches vorlegen.
    Plötzlich wird das im Training schon schwerer... wenn man nun noch Gegenspieler verteilt, also dem zentralen einen Verfolger gibt, der mit rund 8-10 Meter Abstand hinter dem zentralen zeitgleich mit diesem startet, wird es schon wieder haarig, sicher aus der zentralen zum Abschluss zu kommen, denn wenn der Defensive erst einmal drann ist, kann ich es fast vergessen. Wenn ich zusätzlich noch einen Verteidiger aus der zentralen Startposition auf den Aussen laufen lasse, kann dieser auch nicht unendlich Druck auf den kurzen machen, sondern muss rasch entscheiden, ob er den Abschluss sucht oder die Hereingabe versucht. Er wird dabei durch den Defensiven Spieler auch in der Entscheidung, ob Flanke oder Druckpass beeinflusst.
    Und schon habe ich ein 2 gegen 2 Spiel, indem der Torwart optimal eine Sache simuliert bekommt - diese ist völlig spielnah.
    Ich kann jetzt mit Airbodes auch noch zusätzliche Hindernisse positionieren, die einen direkten Abschluss erschweren, dem Torwart Sichthindernisse geben, oder im Zentrum schlicht auch einfach doof im Wege stehen, so daß zentrale und direkte Wege erschwert oder blockiert werden. Damit wird es noch realistischer - und der gesamte Verbund lernt, diese Positionen zu spielen - insbesondere aber, Entscheidungen zu treffen.

    Und darum, Hannes, darum geht es! Entscheidungen treffen.

    du verteidigst das Ding nicht im Alleingang.
    Du kannst gern die Übung mal machen:

    TwT steht aussen, könnte auf kurz abschließen, oder aber er spielt einen Ball hoch/flach auf einen zentralen... der Zentrale kann auch erst einmal ein Airbody sein.
    Die Entscheidung ist, bleibe ich stehen oder hauch ich mich in den Ball. Rückprallwände helfen hier auch, ggf. lang ein Ablenken in Richtung Tor, und somit dem Torwart auch hinten 'Druck' zu machen.
    Mit einem Mitspieler in der zentralen kann ich dann die Entscheidung finden, wie weit ich kurz ggf. aufmache oder wie ich die Hereingabe verteidige: Greife ich den Pass an mit einem Ballangriff, oder schiebe ich nur auf den Zentralen drauf und blocke dessen Abschluss...

    Diese Entscheidungen sind verdammt wichtig, denn wir lernen aus Fehlern. Eine solche Übung muss also zwischen 75% und 80% Fehlerquote produzieren, also von 10 Bällen sollten mindestens 7 im Tor einschlagen, damit die Entscheidungsfindung auch Lernerfolge bringt.
    Das ist verdammt frustrierend, aber nur damit lernst Du, wie und wann Du was und welche Defensive anwendest... Du lernst vor allem deine Reichweiten und Möglichkeiten im Spitzen - ja Gratbereich kennen und diese nachzuschärfen.

    Das musst Du immer und immer wieder machen.

    Gleichwohl muss die Defensive, also der Verbund schärfer werden. Eure Defensive muss hier in der Zusammenarbeit besser werden. Allein geht es nicht, sondern auch hier müßt Ihr im Spiel vier gegen vier wie oben diese Situationen am Fließband generieren.
    aufgabe für die Offensive ist, mindestes bei jedem zweiten Anlauf einen Abschluss, oder Torerfolg zu erzwingen. Und die Defensive?
    Klar, Kommunikation, Laufwege, alles muss geschärft werden und durch Fehler so optimiert werden, daß eben die Quote der Offensive mehr und mehr gegen Null geht...
    Im Rahmen seiner Reichweite kann der flache Druckpasse versuchen abzufangen oder eine Flanke von aussen abzufangen, zumindest diese durch Fausten aus dem Gefahrenbereich schlagen. Er kann auch durch das Stellungsspiel einen Abschluss vereiteln.
    Im Zentrum kann er ebenfalls versuchen, den Abschluss abwehren.

    Doch letztendlich funktioniert es nur, dann gut, wenn eben jeder seinen Job macht. Dann die sind Gassen und Abschlussmöglichkeiten so klein, daß beim guten Stellungsspiel der torwart als letzte Instanz eine gute Chance hat, den Einschlag zu verhindern.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Verdammt schwierig - JA
    Stürmer im Vorteil - NEIN
    Ich meinte, genau in dieser Situation. Da ist er doch klar im Vorteil, so wie ich und meine Defensive im Verbund gestanden sind.

    Danke für die Übungsanleitung Steffen. Werde mal mit meinem TWT reden, ob wir das einbauen könnten.
    Hätte heute TWT aber nach 7 Tagen Kunstrasen am Stück und 3 Spielen sagt mein Körper mal "mach ne Pause" und das mache ich. Übermorgen Samstag steht das nächste Testspiel an.

    So wie du beschrieben hast, ist es leider fast unmöglich, mit dem Nationalteam das zu trainieren. Wir kommen so wie letztes Jahr 2 mal in ein kurzes Trainingslager zusammen. Haben gegen Deutschland, Italien und gestern gegen Griechenland gespielt. Leider nicht so viele Trainings, dass genau so etwas speziell trainiert werden kann bzw. das Automatismen und spezielles Stellungsspiel im Miteinander trainert werden können.
    Jeder spielt in einem anderen Verein. Da ist die Abstimmung schwierig genug, wenn man als Nationalmannschaft wieder zusammen kommt und fast keine Trainings hat. Siehe diese Woche: Montag 1,5 h Training, Dienstag 1h Training und gestern Spiel.

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