Ach, so wild ist das nicht! Klar, ich freue mich wie ein König auf unseren neuen Kunstrasenplatz und dass wir durch passende Auf- und Absteiger gerade mal noch 5 oder 6 Auswärtsspiele auf Asche haben werden. Es gibt immer ein paar cm. die man auf einem weicheren Boden noch rausholt. Von den Prellungen etc. mal ganz zu schweigen. Unsere Waschmaschine hat auch schon die ein oder andere Reparatur nötig gehabt, obwohl ich die Sachen nach Training oder Spielen bei Regen oder auch auf richtig staubigen Böden in der Dusche "vorwasche". Der Materialverschließ ist enorm. Allein, was an Handschuhen kaputt geht, wenn man mit matsch- und wassertriefenden Dingern noch schön in die Asche greifen oder ebenso matschtriefende Bälle halten muss... Das geht ja vor allem auch an Hosen und Overalls nicht schadlos vorbei. Selbst Kevlar erweist sich dabei oft als zu schwach. Mal abgesehen davon, dass dieses Wetter auf Asche schlichtweg ekelhaft ist! Richtig schön ist das Matrial gefordert, wenn sich eine kleine gefrorene Ascheschicht bildet. Und Asche gefriert verdammt schnell!
Aber: ein guter Ascheplatz (frisch abgezogen und gut gewässert) ist besser als mancher Rasenplatz, bei dem z.B. der Fünfer eine komplette Wüstenlandschaft ist oder wo schön die Steinchen in der Erde sitzen. Auch fußballerisch ist so ein Ascheplatz eine schöne Sache. Nicht das Spielen selbst, versteht sich, sondern die harte Schule, dort Bälle zu kontrollieren, zu stoppen und zu schießen. Ich bin immer wieder überrascht, dass ich auf Kunstrasen und Rasen so genial unter den Ball komme und rund 20 bis 25 Meter weitere Abstöße hinbekomme. Und ich komme mir dann so vor, als hätten sich meine fußballerischen Fähigkeiten um einen Quantensprung verbessert.
Ohne eine ordentliche TW-Technik ist Asche natürlich kaum so zu bespielen, dass man das Optimum rausholt. Torhüter, die da Defizite haben, sind entweder ständig verletzt oder gleichen diese Defizite durch Bewegungen aus, die regelrecht kontraproduktiv sind. Ja, da war die "Asche-Schule" schon von Vorteil.
Trotzdem: es kann so unglaublich heiß sein unter all den Schichten und es ist selbstredend auch nicht leistungsfördernd, wenn man folgende Kleidung/Protektion trägt: Schienbeinschoner, zwei Paar Stutzen (eins unter der Hose, eines drüber, Knieschoner aus Neopren, Neopren-Unterziehhose mit Polsterung von Derbystar, Adidas-TW-Unterziehshirt (im Normalfall noch ein atmungsaktives T-Shirt drunter oder bei Kälte ein Teil von Under Armour) und zu guter Letzt noch die Handschuhe... Herrlich, wenn bei 30 Grad die Kopfhaut anfängt zu kribbeln, weil der Körper keine andere Stelle findet, wo er die Hitze rauslassen kann
stetti hat dennoch Recht:
Ich bekomme meine Kohle (s. Thread: wie werdet Ihr ausgestattet) als Pauschalbetrag zu Verfügung gestellt, aber der deckt die Kosten nicht zu 100 % ab. Aber was sagt das schon? Gar nichts! Jeder von uns würde auch auf Asche spielen, wenn man es nicht anders gewohnt ist oder die Alternative fehlt. Um es deshalb zu lassen, sind wir alle viel zu bekloppt!