HSV
Doll verbannt Lauth und Wächter aus dem Kader
Vor dem Spiel in Dortmund greift der HSV-Trainer gegen die beiden aufbegehrenden Profis durch. Gründe wollte Doll offiziell nicht nennen.
Thomas Doll hat genug. Das Theater um den Vertrag von Thimothee Atouba, zuvor schon die öffentliche Forderung Nigel de Jongs nach seiner Lieblingsposition - das war das eine. Aber die Kritik von Torwart Stefan Wächter und Stürmer Benjamin Lauth über ihre häufige Nichtberücksichtigung war für den HSV-Trainer dann doch zu viel. Ohne Umschweife sagte Doll gestern vor dem Abschlusstraining: "Stefan Wächter und Benjamin Lauth sind nicht im Kader für das Spiel bei Borussia Dortmund, dafür kommen Wolfgang Hesl und Benny Feilhaber mit."
Gründe wollte Doll offiziell nicht nennen. "Im Moment zählt für mich nur Dortmund", sagte der Trainer. Es ist aber eindeutig, dass Wächter aus disziplinarischen Gründen nicht dabei ist, bei Lauth kam akute Formschwäche dazu. Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer bestätigt: "Die Mannschaft hat im Trainingslager einen Kodex festgelegt. Auch wir im Verein haben eine Vorstellung von einem Kodex. Jeder hat gewisse Grenzen, in denen er sich bewegt. Für den einen oder anderen, der es noch nicht begriffen hat, müssen wir das wohl wiederholen."
Und während sich die 18 Spieler, die heute im Signal Iduna Park dabei sind (15.30 Uhr, live auf Arena), in Trainingsklamotten auf den Weg in den Westen Deutschlands machten, gingen Wächter und Lauth in Zivil nach Hause. Stefan Wächter hatte sich nach dem Platzverweis seines Konkurrenten Sascha Kirschstein gegen Arsenal London verwundert darüber gezeigt, dass es nicht zum Torwartwechsel kommt. Und Benjamin Lauth beklagte allgemein fehlendes Vertrauen des Trainers und besonders seine Verbannung gegen Arsenal auf die Tribüne.
Offenbar duldet Thomas Doll in der aktuellen, sportlich prekären Lage keine Profis mehr, deren Charakter er in Zweifel zieht. Dietmar Beiersdorfer ist regelrecht enttäuscht: "In Situationen, in denen es knirscht, zeigt sich eben, wie sich Einzelne verhalten. Im vergangenen Jahr hatten wir eine Zuckersaison - da findet ein Unzufriedener in der Öffentlichkeit kein Gehör. Wenn sich nun jemand auf diese Weise Gehör verschafft, ist das nicht nur unschön, sondern bedenklich."
Stefan Wächter findet nicht einmal Berücksichtigung für die Regionalliga-Mannschaft, die heute zeitgleich auf den SV Wilhelmshaven trifft. Sollte übrigens speziell die Verbannung von Stefan Wächter länger anhalten, dann könnte Ersatzmann Wolfgang Hesl sogar zu einem Champions-League-Einsatz kommen. Für die Partie am 26. September bei ZSKA Moskau ist Sascha Kirschstein nach seiner umstrittenen Roten Karte gegen den FC Arsenal gesperrt. Trotz der 1:2-Niederlage am Mittwoch in der Champions League sieht sich der HSV auf einem guten Weg. "Wir müssen das Positive mitnehmen", fordert Thomas Doll immer wieder. "Wenn wir mit derselben Einstellung in die nächsten Partien gehen, werden sich die Erfolge einstellen."
[quelle: Die Welt]
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