Ich denke nicht, dass der DFB ihn nur kontaktiert aufgrund des Vorfalls. Es ist ja nun nicht so, dass er nie im erweiterten Kreis der Nationalmannschaft war. Die Einladung war wohl auch schon vor dem Tod seine Tochter geplant. Ansonsten wäre es ziemlich daneben...
Meiner Meinung nach ist es außerdem jedem selbst überlassen wie und wie lange man trauert oder einem anderen Tagesablauf nachgeht als gewohnt. Robert Enke hat schon immer gezeigt wie stark er ist und wie er mit Schicksalsschlägen umgeht. Ich erinnere mich da an das DFB-Pokal-Spiel in Cottbus, kurz nachdem seine Tochter einen Herzstillstand hatte. Seine Frau riet ihm damals dazu trotzdem zu spielen und er hielt im Elfmeterschießen den entscheidenden Elfmeter. Robert Enke ist außerdem ein sehr pflichtbewusster Mensch, der - obwohl es niemand zur Zeit von ihm erwartet - sich voll in den Dienst der Mannschaft und des Vereins stellt. Fußball gehört zu seinem Leben und hilft ihm dabei auf andere Gedanken zu kommen. Das war schon früher so und das ist auch jetzt so. Bezüglich deiner Forderungen sich mehr um seine Frau zu kümmern (einen Sohn hat er übrigens nicht, Lara war sein einziges Kind), kann ich nur sagen, dass er nicht den ganzen Tag trainiert. Gestern stand er 50 Minuten auf dem Platz, ist dann wieder nach Hause gefahren. Ich denke außerdem nicht, dass er trainieren würde, wenn seine Frau ihm davon abraten würde oder sie so labil ist, dass sie nicht alleine bleiben kann.
Ich finde es wichtig, dass man zu einem geregelten Tagesablauf zurückfindet, am besten so schnell wie möglich.