
Mit 4:3 (0:2) hat der 1. FC Kaiserslautern in einem turbulenten Spiel das Derby in der 2. Bundesliga gegen die TuS Koblenz gewonnen. Vor einer beeindruckenden Kulisse von 40.028 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion brachte ein Eigentor von Kenan Sahin (48.) den FCK nach einem 0:2-Pausen-Rückstand durch Treffer von Goran Sukalo (38.) und Rüdiger Ziehl (45.) wieder ins Spiel. Steffen Bohl (52. und 61.) und Noureddine Daham sorgten dann mit ihren Toren für eine sichere Führung der „Roten Teufel“, ehe Anel Dzaka noch einmal verkürzte (84.).
Spielbericht
Bei idealen Bedingungen begann der FCK druckvoll und hatte durch Josh Simpson, der nach einem Schuss von Tamás Hajnal aus zehn Metern zum Abschluss kam, die erste hochkarätige Möglichkeit (3.). Auf dem neu verlegten Rasen im Fritz-Walter-Stadion sah Trainer Wolfgang Wolf seine Mannschaft weiter im Vorwärtsgang. Nach einer Ecke von Hajnal gab es die nächste gute Chance für den FCK. Azar Karadas sprang höher als die komplette Koblenzer Hintermannschaft, scheiterte mit seinem Kopfball aber am glänzend reagierenden Schlussmann der Gäste, Michael Gurski (7.).
Die TuS Koblenz, bei der mit Rüdiger Ziehl ein ehemaliger FCK-Spieler in der Anfangsformation stand, hatte weiter Mühe in das Spiel zu finden, da der FCK durch gute Raumaufteilung kein Konter-Spiel zuließ. Stattdessen spielten die „Roten Teufel“ schnell in die Spitze. So auch in der 21. Spielminute, als Aki Riihilahti mit einem klasse Pass die Gäste-Abwehr aushebelte und Noureddine Daham mit einem Flachschuss aus halblinker Position nur knapp das Tor verfehlte. Acht Minuten später war es erneut eine Ecke von Hajnal, die für Gefahr im Koblenzer Strafraum sorgte. Der aufgerückte Innenverteidiger Moussa Ouattara erreichte die Eingabe des Ungarn mit dem Kopf, zielte aber knapp am Tor von Michael Gurski vorbei (29.)
Nach einer Unachtsamkeit von Ouattara hätte Kenan Sahin, der als einzige Spitze im Sturm der Koblenzer agierte, fast den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Er scheiterte aber am herauseilenden FCK-Keeper Jürgen Macho (34.). Was Sahin kurz zuvor verpasst hatte, gelang wenig später Goran Sukalo. Nach einem weit geschlagenen Freistoß in den Strafraum konnte kein FCK-Spieler den Ball abwehren und so tauchte der Koblenzer Mittelfeld-Spieler frei vor dem Tor von Macho auf und verlängerte den Ball zum 1:0 für die Gäste ins Tor (38.).
Die „Roten Teufel“ taten sich nach dem überraschenden Rückstand schwer, wieder ins Spiel zu finden. Kurz vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer aus Siegmertshausen wurde dies bitter bestraft. Wieder eine Standardsituation, diesmal eine Ecke von rechts, nutzten die Koblenzer zum Ausbau ihrer Führung. Nachdem Jürgen Macho vergeblich versucht hatte die Eingabe zu entschärfen, fiel der Ball ausgerechnet Rüdiger Ziehl vor die Füße, der sich die Chance zur 2:0 Halbzeit-Führung für die Gäste nicht nehmen ließ (45.).
Die zweite Spielhälfte begann furios. Wieder ein Eckball, diesmal für den FCK, führte zum Torerfolg. Kenan Sahin brachte die „Roten Teufel“ mit einem Kopfball ins eigene Tor wieder zurück ins Spiel (48.). Beflügelt von dem Anschluss-Treffer drängte der FCK nun auf den Ausgleich, der in der 52. Minute auch gelang. Steffen Bohl, der kurz zuvor für den verletzt ausgeschiedenen Aki Riihilahti ins Spiel gekommen war, traf - wieder nach einem Eckball - per Kopf zum 2:2-Ausgleich.
Jetzt wollte die Mannschaft von Wolfgang Wolf noch mehr und verstärkte die Offensiv-Bemühungen. Sebastian Reinerts Flanke von der rechten Seite fand erneut Steffen Bohl, der die 3:2-Führung markierte (61.). Nun waren die „Roten Teufel“ nicht mehr zu halten. Nachdem Daham nach Zuspiel von Hajnal kurz zuvor mit einem Heber an Michael Gurski gescheitert war, nutzte er in der 64. Spielminute die Chance zum 4:2 aus halbrechter Position.
Kurz vor Ende der Begegnung machten es die Koblenzer durch einen Freistoß von Joshua Grenier, den Anel Dzaka ins FCK-Tor abfälschte (84.), noch einmal spannend. Nach einem unglaublichen Spiel konnten die „Roten Teufel“ beim Schlusspfiff aber als verdiente Sieger vom Platz gehen.
Statistik
1. FC Kaiserslautern – TuS Koblenz 4:3 (0:2)
FCK: Macho – Müller, Beda, Ouattara, Bellinghausen – Reinert, Riihilahti (52. Bohl), Simpson – Hajnal (86. Lexa) – Daham (76. Halfar), Karadas
TuS Koblenz: Gurski – Evers (25. Forkel), Grenier, Tiéku, Wiblishauser – Ziehl, Sukalo (72. Langen) – Nessos, Dzaka, Keita (72. Olumide) – Sahin
Tore: 0:1 Sukalo (38.), 0:2 Ziehl (45.), 1:2 Sahin (48., Eigentor), 2:2 Bohl (52.), 3:2 Bohl (61.), 4:2 Daham (64.), 4:3 Dzaka (84.)
Schiedsrichter: Dr. Fleischer (Siegmertshausen)
Zuschauer: 40.028
Gelbe Karten: Reinert - Nessos, Gurski
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