Ich habe gestern auf Sport1 die Zusammenfassung vom Spiel gesehen.
Dabei muss ich sagen, dass ich bei keinem Gegentor einen eklatanten Fehler erkennen konnte. Mit dem Zwischenschritt habt ihr recht bei dem Fallrückziehen – da hätte er dann bessere Chancen gehabt, den Ball zu erwischen.
Aber mal ehrlich:
Ich finde es gut, dass man Leistung „zerpflückt“ und am Besten in Zeitlupe sich Schrittfolge, Ausgangsposition, etc. ansieht und dann analysiert, was man besser hätte machen können. Das ist gut und man kann daraus auch lernen, da Profis nicht frei von Fehlern sind.
Mir geht das aber a bissal zu weit, mit den Analysen immer gleich von Fehlern zu sprechen. Ihr wisst doch selber gut genug, wie schwer es ist, sich in Spielsituationen immer 100% korrekt zu verhalten. Da fehlt einmal die Auftaktbewegung, dann der Stand beim Schuss, usw., weil gerade der Ball schnell die Spielseite gewechselt hat oder was auch immer.
Natürlich reden wir hier von Profis, die das besser verinnerlicht haben sollten. Aber auch diese sind nicht vor allem gefeit, sprich haben auch in der Hektik den Zwischenschritt nicht gemacht, weil sie im ersten Moment gedacht hatten, den Ball so zu erwischen oder sonst keine andere Chance gesehen haben, den Ball zu erreichen. Das geht für mich fast in die Richtung, päpstlicher zu sein wie der Papst.
Es ist auch kein Geheimnis, dass ich eher pro Hildebrand bin, aber bei anderen Torhütern ist das Thema das Gleiche.
Ich vergleiche es ein bisschen wie die Schiedsrichterbewertungen. Da wird auch oftmals 3x eine Zeitlupe in zwei Einstellungen verglichen, ob der Oberkörper jetzt im Abseits war oder ob die Handbewegung jetzt natürlich oder unnatürlich zum Ball gegangen ist.
Da finde ich es auch mehr als ungerecht, dass dann von spielentscheidenden Fehlern geredet wird, was dann in Bruchteilen einer Sekunde gesehen und unter Einfluss der Dynamik der Situation sofort bewertet werden muss.