hildebrand ist offensichtlich wieder aufgetaucht und spielt seine situation herunter:
Text von timo-hildebrand.de
Sendepause beendet Asche aufs Haupt, Büßergewand übergestreift, ganz, ganz unschuldiger Blick – und auf die Knie mit dem Sünder: möchte mich hiermit bei euch entschuldigen, dass ich an dieser Stelle so lange nix mehr von mir habe hören lassen. Aber es war schon allerhand los in letzter Zeit, die Tage und Wochen sind dermaßen turbomäßig verflogen, es gab so viel zu tun und zu erledigen, dass ich erst jetzt die Zeit finde mich in Ruhe hinzusetzen und hier in die Tasten zu hauen.
Also, wie fange ich an?
Ja, meine neue Bude ist nun eingerichtet, ich wohne nicht mehr im Hotel, sondern habe ein neues, gemütliches Zuhause. Mitten in Valencia, zwölfter Stock, herrlich große Terrasse mit Blick über die Stadt, aufs Meer, auf den Hafen. Es geht mir gut, ich fühle mich prima, habe bereits erste Freundschaften mit spanischen Familien geknüpft, die sich nicht nur rührend um mich kümmern, sondern vom ersten Tag an auch an ihrem Alltag teilhaben lassen. So kommt es, dass mir meine neue Heimat mit jedem Tag nicht mehr Spanisch vorkommt, sondern immer vertrauter. Es sind zwar erst ein paar Wochen dass ich in Valencia bin, doch schon jetzt bewege ich mich in dieser Stadt so, als gäbe es mich hier schon viel, viel länger.
Bin gelandet, mir geht’s prima.
Und sportlich? Wir sind etwas holprig in die Saison gestartet. Erst eine Heimpleite im Derby gegen Villareal, jetzt ein mühevoller 2:1-Sieg in Almeria – es läuft noch nicht so richtig rund, das Team ist noch in der Findungsphase, die Form noch nicht wirklich optimal. Dass ich selber in diesen ersten beiden Punktspielen nicht zum Einsatz gekommen bin, sorgt zwar in Deutschland für Schlagzeilen („Vom Meister-Torwart zum Bankdrücker“ oder so ähnlich), macht mir jedoch keine Kopfschmerzen. Ich trainiere gut, komme mit den Kollegen super klar, ich lerne jeden Tag dazu, mache neue Erfahrungen die mich spürbar weiterbringen. Am Tag X werde ich bereit sein, mein Ding durchziehen und beweisen, dass man sich auf mich verlassen kann.
Also, keine Sorge Leute – dem Timo hat es nicht die Sprache verschlagen, alles ist im grünen Bereich.
Der Alltag? Ich musste mich im Tagesablauf schon umgewöhnen. Aufstehen spätestens um 7 Uhr, denn morgens um 9 Uhr wird trainiert. Dann ist meist Pause, je nach Spielplan ist dann am Abend gegen 19 Uhr das zweite Training angesetzt. Was bedeutet: Bis man zum Essen kommt, ist es fast immer nach 22 Uhr, dementsprechend wird man zwangsläufig zum Nachtmensch und zugleich Frühaufsteher. Zu Beginn war das für mich schon gewöhnungsbedürftig, mittlerweile jedoch habe ich diesen Rhythmus im Griff und genieße auch die Vorzüge einer Siesta. Auf Schwäbisch: Mittagsschläfle.
So, das soll’s für heute gewesen sein, melde mich demnächst wieder bei euch,
alles Gute, bis dann, euer
Timo




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