Ein Bericht aus Hildbrands Homepage zum Spiel gegen Atletico
Beim 0:1 gegen Atletico Madrid ist mir ein folgenschwerer Patzer passiert. Das ärgert mich nicht nur sehr, sondern verlangt auch eine Erklärung nach dem Wie und dem Warum.
Was für ein Spiel! Da setzt uns Atletico zu Beginn gehörig unter Druck, wir haben enorme Schwierigkeiten, können uns kaum befreien, müssen einige brenzlige Situationen lösen. Und ich pariere in dieser Phase zwei schwierige Bälle, kann damit die Mannschaft auf Kurs halten, fühle mich prima, selbstbewusst. So nach dem Motto: heute ist dein Tag Timo. Heute pflückst du alles runter und raus.
Dann eine hohe Flanke in den Strafraum. Nicht scharf, nicht schnell, eher solch ein verunglückter Segler, der lang in der Luft ist. Ich denke: Raus aus dem Tor, den holst du dir!
Häufig sind es gerade diese hohen Gurkenbälle, diese scheinbar leichte Beute, die dann Probleme machen. So wie jetzt: Ich will zum Ball, komme nicht in die optimale Position, werde geblockt, mache eine äußerst unglückliche Figur. Der Ball jedenfalls landet nicht als Beute bei mir, sondern platscht zu Boden und dann als Geschenk beim gegnerischen Stürmer. Der braucht nur noch einzuschieben – es steht 1:0 für Madrid.
Nach dem Abpfiff ist es dann Gewissheit: Eine einzige falsche Entscheidung hat dazu geführt, dass ein Torwartfehler uns das Spiel verloren hat. Es war mein Fehler – und ich ärgere mich schon sehr darüber. Denn ohne diese eine Situation wäre es eine richtig gute Partie gewesen. Jedenfalls haben wir nach der Pause den Spieß herumgedreht, waren erst ebenbürtig, dann in der Endhase klar überlegen. Latte, Pfosten, etliche gute Torchancen – aber der Ausgleich wollte einfach nicht fallen. Und deshalb diese 0:1-Niederlage. Meiner Ansicht nach unverdient, auch ungerecht, auf alle Fälle aber war diese Niederlage absolut vermeidbar.
An dieser Stelle ist Selbstkritik angesagt. Ich habe mich wahrscheinlich nach den zuvor guten Aktionen zu selbstsicher gefühlt, war zu danach risikofreudig – was dann zu einer falschen Entscheidung geführt hat. Mist! Aber daraus lernt man.
Quelle : www.Timo-Hildebrand.de