Zitat Zitat von übergreifer Beitrag anzeigen
Es wird oft von einem modernem Torwart erzählt, der weit vor dem Kasten zu stehen hat. Nur ist das nur eine Seite der Medaille. Ich stand schon öftes schulmäßig an vernünftiger Position und der Gegner schoß reihenweise aus 35-40 Metern aufs Tor. Nach dem drittem Schuss musste ich schon ein paar Meter zurückgehen, damit es nicht klingelt. Es bringt dir nichts über eine adäquate Position zu diskutieren, denn diese kann und muss auch variieren. Was aber viele Trainer nicht kapieren: Dein Stellungsspiel hängt auch von deiner Abwehr ab. Wird im Mittelfeld nicht genug gepresst, und stehen viele Gegner frei herum, die Zeit haben zu erkennen wo du stehst, und die auch schlau genug sind aufs Tor zu schießen, dann wirst du automatisch entweder wie ein "altbackener" Linienkeeper agieren müssen, oder halt den Ball aus dem Netz holen. Es ist enorm wichtig wie effizient der Druck auf den Ball ausgeübt wird. Nur lehren viele Trainer in unseren Ligen etwas was 4-4-2 oder 4-2-3-1 sein möchte, es aber nicht ist. Man kann in der defensiven Bewegung auch mal am 11-er und mal am 5-er stehen. Es ist wichtig dass der Rest der Mannschaft mitspielt. Ich kann dir sicherlich für jede Position und Entfernung ungefähr sagen wo du zu stehen hast, aber wenn du alleine das Stellungsspiel beherrschst hilft dir das nicht weiter, solange die Abstände deiner Mitspieler auf den Ball und Gegner nicht passen. Fussball ist ein Mannschaftssport, und der Torwart ist nicht ein Anhängsel der Truppe, sondern ein wichtiges Rädchen in der Maschinerie. Solange aber viele Trainer zu blöd sind und defensive Arbeit taktisch nur mit Feldspielern abzusprechen, und nicht eine Symbiose der Feldspieler und ihres Keepers fördern, dann wird es nur Probleme geben.
Das habe ich in einem Thread geschrieben. Es ging um Thema "Wie weit vor dem Tor stehen". Es ist exakt für diesen Treffer gut übertragbar. Was die Schalker da machen, kann man wirklich mit den Murks vergleichen, den wir in untere Ligen tagtäglich beobachten. Die Abwehhreihe muss sich langsam zurück ziehen, wenn der Ball verloren wird. Es gibt auch kein Pressing im Mittelfeld. Sofern der Ball vorne irgendwo verloren wurde, dann existierte auch kein adäquates Gegenpressing. Die Ausgangssituation ist für mich interessanter zu beobachten als der Gegentreffer. Ich würde gerne wissen wie es dazu kam. Somit liegt der Kern des Problems exakt darin:

Zitat Zitat von Torbinho Beitrag anzeigen
Ein weiterer Punkt ist ein taktischer Punkt für die gesamte Mannschaft... Ich finde, die 4er-Kette von Schalke müsste hier schon weiter zurückgerückt sein. Der Torwart sollte ja, wie alle anderen Ketten, einen gewissen Abstand zu der Kette vor ihm halten. Das kann der Torwart steuern, indem er offener steht, aber in diesem Fall sollte die 4er-Kette tiefer stehen und somit schon ein wenig Raum zumachen, weil man sonst dem Torwart einen riesigen Raum zuschiebt, in dem er lange oder durchgesteckte Bälle erlaufen muss... In meinen Augen liegt Hildebrands zu offene Position also auch daran, dass er den Abstand zur (ebenfalls zu offenen) 4erKette nicht zu groß werden lassen wollte.
Was Torbinho hier zurecht bemängelt. Hildebrand muss die Lücke schließen, und kann nicht irgendwo am 11-er stehen. Weil sich die Kette nicht zurückgezogen hat. Und weil im Mittelfeld nicht auf Abwehrarbeit umgeschaltet wurde, kann der Schütze seelenruhig zielen und schießen. Es ist ein taktischer Fehler der gesamten Mannschaft. Und der Dumme ist halt der Torwart. Und es ist auch jede Menge Pech dabei. Den Ball mit diesem Winkel, und diesem Speed trifft der Typ auch nicht allzu oft.