Das ist eines der großen Probleme des "mitspielenden Torwarts" - er kann und darf sich keine Fehlpässe erlauben.
Hier geht Zeit verloren, weil Hildebrand Anspielstationen sucht, die sich nicht anbieten. Kein Angebot, kein Anspiel. Im Feld werden oft Bälle "blind" gespielt, sprich ich spiele den Mitspieler nicht direkt an, sondern dessen Laufweg, ich schlage den Pass also in den Raum.
Das ist bei einem Torwart nur bei längeren Bällen möglich, denn der Mitspieler muss es erkennen, ggf. sogar anzeigen - und dann auch starten, damit er den langen Ball erlaufen kann.
Doch hier ist nicht mal dafür eine Option gegeben, die ganze Schalker Mannschaft sortiert sich noch und so wie es aussieht, wartet diese schlicht was passiert. Eto'o erkennt die Situation, und pfeilschnell macht er Druck. Damit passiert etwas, was jeder von uns kennt - Ballverlust in der eigenen Vorwärtsbewegung und damit die optimale Konterchance.
Hier frage ich mich: Wenn Hildebrand den Ball schon bekommt, weil vorwärts nichts geht und der Druck durch das Pressing schon hoch ist... warum befreit sich da niemand von der Mannschaft und macht eben das Angebot?
So begeht Hildebrand den totalen Fehler - und macht das Spiel langsam. Es kommt zum Erliegen, dann bemerkt er Eto'o... der kam ja nun nicht gleich wie ein wütender Stier angerannt, sondern lief eher teilnahmslos auf Hildebrand zu... der MUSS Eto'o gesehen haben, doch anstelle den Ball dann eben lang wegzublasen, oder Hacke'Spitze123 auf die Tribüne zu rohren, legt Hildebrand sich denn Ball nochmals vor... und Eto'o ist nahe genug, macht seinen Antritt... und Hildebrand? Er bemerkt den Antritt, nimmt Anlauf... und schießt Eto'o an, von wo der Ball kurios ins eigene Tor abgefälscht wird.
Das Problem ist also, daß seitens Schalke man einfach zu oft sich im Vorwärtsspiel versteckt und dann irgendwie alles einschläft. Da mache ich Hildebrand den gleichen Vorwurf. Er hatte die Möglichkeit und die Zeit genug, denn Ball entsprechend zu schlagen - da eben kein Angebot besteht.
Den größten Vorwurf aber muss man Hildebrand machen, daß er Eto'o gesehen haben muss, sich aber trotzdem den Ball noch ein Stück vorlegt, in der Hoffnung, daß ein Angebot besteht - und dann einfach sich selbst das Zeitfenster für Anlauf und Flugball zumacht.
Das kann und darf einem Torwart nicht passieren.
Mitspielender Torwart hin oder her... oft muss man einfach sagen, daß der Torwart schneller sich vom Ball lösen muss. Ist kein Angebot da, das Pressing schon hoch, dann geht es lang, ins Aus oder von mir aus auch Picke irgendwohin Richtung Tribüne... Wurscht.
Und das ding, nun, ich kreide es Hildebrand zu 98% an, denn das kann, ja das muss er einfach anders lösen