Ich habe einen sehr guten Artikel über Robert Enke gefunden. Er stammt aus dem Jahre 2004 und ist sehr interessant. Es handelt sich dabei um eine Art Biografie zu seiner Zeit vor dem Wechsel zu Teneriffa. Autor des Artikels ist Ronald Reng, mein Lieblings-Schreiberling, wenn es um Sport geht.
Interessant ist einer der Sätze im letzten Absatz: [...] Vermutlich wird er nicht mehr Nationaltorwart werden, vielleicht wird er nie mehr bei so einem großem Verein wie Barca spielen. Aber er ist erst 26, noch immer ein außergewöhnlicher Torwart. Wenn er in ein, zwei Jahren wieder irgendwo in einer guten Ersten Liga spielt, wird er zufrieden sein mit seiner Karriere, [...].
Doch lest selbst:
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Enkes Reflexe
Der Torhüter Robert Enke war einmal die Hoffnung der deutschen Nationalmannschaft. Heute spielt er in der zweiten spanischen Liga. Was ist passiert?
Von Ronald Reng
Morgens kauft er sich am Kiosk vor seiner Wohnung zwei Sportzeitungen. Er sieht das Foto gleich, es ist auf der Titelseite der einen Zeitung, rechts im Eck, er fragt sich, warum sie ausgerechnet dieses genommen haben, das Bild ist ein halbes Jahr alt. Er erkennt sich darauf kaum wieder.
Das Foto zeigt ihn im weißen Hemd, zwei Knöpfe offen, es muss ein heißer Tag gewesen sein, natürlich: Istanbul im August. Er ist gerade als Neuzugang beim türkischen Spitzenklub Fenerbahçe Istanbul vorgestellt worden, die eine Hand hat er an der Vereinsfahne, mit der anderen spreizt er den Daumen der Kamera entgegen zum Zeichen, Klasse, dass ich hier bin, stark, dass ich für Fenerbahçe spielen werde. Und sein Gesicht sagt alles andere. Die Wangen rot, der Mund offen, die Augen gehetzt. Wie auf der Flucht. »Schau dir das Bild an«, sagt Robert Enke. »Da bin ich doch nicht ich selbst.«
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Quelle: Zeit




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