Ich kann deinen Beitrag bis zu dieser Stelle verstehen, aber da drängt sich mir die Frage auf, ob du nun immernoch im Zusammenhang mit einer Depression von Schwäche sprichst?
Profifußballer sollen also herausragende, starke Persönlichkeiten sein, die sich gegen dieses Geschäft schützen können? Tut mir leid, das sehe ich teilweise nicht so.
Viele Persönlichkeiten im Profifußball sind stark und das macht sie zu so manch bizarrer Identifikationsfigur. Ist es die Frage: Entweder du nutzt das Geschäft für dich oder zu zerbrichst daran?
Gerade diese Menschlichkeit hat Enke doch ausgezeichnet. Sie wird immer seltener. Das Bild vom hoch professionellen Sportler, der Leistung statt Wortschwalle sprechen lässt, verschwindet doch immer mehr in der Versenkung. Auch, wenn der Mensch Enke oft in den Hintergrund gerückt wurde, war er präsent und wurde für seine Reaktionen und Aktionen geschätzt - auch außerhalb des Fußballfeldes.
Robert Enke war nicht schwach. Er war ein Mensch und hat dies nach außen gekehrt. Wenn man nun im Fußballgeschäft Mensch ist und dafür am Ende verurteilt wird, dann muss ich erneut trauern, denn das geht nun gar nicht.
Vergiss auch nicht, was Paulianer gesagt hat: Der Fußball hat ihn so lange am Leben gehalten. Er war nicht "zu schwach" für dieses Geschäft. Er litt unter Depressionen.