Hallo zusammen erstmal, hier mein erster Post und meine bescheidene Meinung zum derzeitigen Thema Tim Wiese:

Tim Wiese hat nach wie vor einen gültigen (Arbeits-)Vertrag mit Hoffenheim. In diesem, zeitlich begrenzten, Vertrag haben beide Seiten gewisse Rechte und Pflichten festgelegt und mit Unterschrift anerkannt.

Egal was Tim Wiese in den letzten Jahren bei Hoffenheim für "kurzfristige Aussetzer" gehabt hat oder auch nicht (das weiß niemand von uns, denn es war niemand dabei), sie reichen offenbar nicht aus, um für Hoffenheim arbeitsrechtlich dagegen vorzugehen und den Vertrag aufzulösen, womit sich bestimmt diverse Rechtsgelehrte bei Hoffenheim befasst haben. Somit hat er nach wie vor die Pflicht, die im Vertrag besiegelten Leistungen zu erbringen (was er ja auch tut und mit seinen Angeboten in Richtung der Verantwortlichen auch verbal bekräftigt). Er hat JEDE Anordnung seines Vertragspartners, egal wie demütigend, herabwürdigend oder diskriminierend, hingenommen und nach den vorgegebenen Regeln mitgemacht.

Somit hat er auch das Recht, die Pflichten des Vertragpartners einzufordern (in erster Linie regelmäßige Gehaltszahlungen über den kompletten Vertragszeitraum).
Wenn Hoffenheim so viel daran liegen sollte den Vertrag aufzulösen und Tim Wiese los zu werden, dann hätten die Verantwortlichen bestimmt zu Anfang eine für beide Seiten mehr als annehmbare Regelung in Form einer Abfindung gefunden. Warum das nicht geschehen ist, kann man nur spekulieren, eventuell wollte da jemand seine (nicht vorhandenen) Muskeln spielen lassen und hat sich damit ein Eigentor geschossen.

Tim Wiese ist mit Sicherheit nicht mehr auf dem Zenit seiner Leistungsfähigkeit, wobei ich ihm hier nicht die Befähigung absprechen will in der 1. Bundesliga als Nummer 1 zwischen den Pfosten zu stehen. Aber er ist mit Sicherheit in einem Alter, in dem es Wichtigeres gibt als die großen Erfolge im Fußball und den tosenden Applaus der Massen. Und damit hat er vollkommen Recht. Er hat für seine Verhältnisse alles im Fußball erreicht, was er erreichen kann. Er hat über Jahre hinweg konstant als Nummer 1 in der Bundesliga gespielt, er hat CL-League gespielt, er hat den DFB Pokal gewonnen, er stand im Finale vom UEFA-Pokal, er war Mitglied der Nationalmanschaft. Das ist mehr als 90% aller hoffnungsvollen Talente erwarten dürfen.

Für ihn gilt es jetzt, in den nächsten Jahren eine Grundlage für eine gesicherte Existenz (Erhaltung des derzeitigen Lebensstandards) für sich und seine Familie für die Zeit nach dem Profifußball zu schaffen und dabei auch noch genau auf diese Rücksicht zu nehmen, was menschlich zu 100% nachzuvollziehbar ist. Was er mit der Erfüllung seines Vertrages auch macht.

Hut ab dafür, viele charakterschwache Menschen wären unter dem, ich nenns jetzt mal unprofessionellen (menschenverachtenden?) Umgang, abgesprungen, hätten aufgegeben und sich (ungerechtfertigt) mit großen finanziellen Einbußen einen anderen Arbeitgeber gesucht, nur um sein eigenes Ego mit der Bestätigung in der Öffentlichkeit zu sättigen. Das tut er nicht, sondern steht in erster Linie zu seiner Verantwortung seiner Familie gegenüber und zu seiner Unterschrift als Profisportler.

Wer immer noch an die Mär des Profifußballers glaubt, der Fußball nur des Fußball willens und des sportlichen Erfolges wegen spielt, der tut mir einfach nur leid.