Natürlich hat sich die Position des Torhüters wohl am stärksten in den letzten Jahrzehnten verändert, aber deine Rundumschlagpauschalisierung strotzt nur von sachlicher Inkompetenz. Nur, weil sämtliche selbst ernannten Fußballfachleute den mitspielenden Torwart fordern, muss das nicht in jedes Mannschaftskonzept passen. Es gibt Systeme und Taktiken, Formationen und Spielaufbauabläufe, in denen deine Verallgemeinerung sicherlich nicht zutrifft. Warum sollte eine Mannschaft denn mit einem mitspielenden Torwart erfolgreicher spielen? Genauso ist die Behauptung blödsinnig, dass ein Torhüter der alten Schule dem Gegenteil überlegen ist. Die Mannschaft, der Rahmen, ist entscheidend. Und wenn diese eben mit einer dieser zwei Spieltypen erfolgreicher spielt, dann sollte man es dabei belassen. Es gibt ja so ein englisches Sprichwort, das besagt, dass man ein erfolgreiches Team nicht austauschen sollte. Vielleicht kennst du das ja. Dazu habe ich auch ein passendes Beispiel:
Stelle dir doch einmal eine alte, schäbige und verruchte Eckkneipe vor, in der sich seit Ewigkeiten nichts mehr baulich getan hat. Sie besitzt eben deshalb eine besondere Ausstrahlung, sie zieht gerade wegen ihres Charakter und ihres Aussehens die Besuchermaßen an. Das Geschäft könnte nicht besser laufen. Die Kneipe hat sogar noch einen alten Röhrenfernseher, dessen Antenne man jedes Mal wieder mühselig ausrichten muss, um zumindest ein akzeptables Bild erreichen zu können. Das wird dem Besitzer dann irgendwann zu anstrengend und er tauscht diesen alten Fernseher gegen einen 40-Zoll Flachbildschirm der neuesten Generation aus. Ein Jahr später meldet er Insolvenz an.
Verstehst du? Deine Aussage ist weder falsch, noch ist sie richtig, aber alles unbedacht über das Knie zu brechen, ist erst recht nicht richtig. Die Betrachtung des Einzelfalles sollte dann doch im Vordergrund stehen... .
Denke doch einmal darüber nach.
Liebe Grüße