Sowohl Stanislawski als auch Babbel haben in mehreren Interviews bemängelt, dass bei Hoffenheim zwar gute Kicker, aber keine starken Persönlichkeiten unter Vertrag stehen, sprich, Spieler, die mit breiter Brust vorangehen, an denen man sich orientieren kann und die nicht gefühlt beim ersten Windhauch umfallen, wie das dem Gefühl nach bei Leistungsträgern wie Beck, Rudy oder (wie man gehofft hatte) Babel der Fall ist. Und auch Starke macht auf mich zumindest nicht den Eindruck des "Fels in der Brandung". Stattdessen stellte er sich in einer für den Verein sehr schwierigen Situation dahin und gibt ein Interview, in dem er sagt "Was hier im Verein los ist, können Sie von außen sich gar nicht vorstellen, aber es ist der Wahnsinn", was alles andere als hilfreich ist. Da ist meines Erachtens nach Wiese schon ein ganz anderes Kaliber.
Daher könnte ich, zugegeben auch erst nach langem Nachdenken, aus Hoffenheimer Sicht das schon verstehen. Aus Wieses Sicht eher weniger, weil ich seine Ambitionen eigentlich wie offensichtlich die Mehrheit hier ein paar Stufen höher angesetzt hätte. Aber man guckt den Leuten ja immer nur vor den Kopf, und nicht rein. Vielleicht ist ihm auch das Familienleben und ein Verbleib in Deutschland für die Kinder wichtiger als eine mögliche internationale Karriere bei Mailand oder wo auch immer. Und so ein Auslandswechsel als deutscher Keeper ist auch kein Selbstläufer, wie die Herren Hildebrand, Enke, oder auch Lehmann in Mailand gezeigt haben.