Ich weiß es nicht... Die Tatsache "Millionär und nicht darauf angewiesen" dürfte ja auf Wiese zutreffen.
Es ist ja eine moralische Frage: Was tue ich für das Geld, das mir monatlich überwiesen wird? Immerhin definiert man sich ja größtenteils im Leben auch über das, was man in seinem Beruf tut (hoffentlich nicht nur, aber um das auszublenden verbringt man zu viel Zeit damit). Über was definiert sich Wiese? Reicht es ihm wirklich schon, dass er in einem Alter, wo er eigentlich noch lange Spitzensport machen kann, ein bisschen unter ferner liefen trainiert?
Ich weiß ehrlich nicht, ob ich damit glücklich werden könnte. Stell dir vor, dein Arbeitgeber macht dir den Vorschlag, für die letzten Jahre deines Arbeitslebens weiterhin zu bezahlen, du müsstest dich aber täglich in ein Kämmerchen einschließen und was auch immer tun. Das ist sicherlich eine geile Bezahlung gemessen am Aufwand, aber ich hätte da ziemlich bald keinen Bock mehr drauf und würde entweder meinen kompletten Tag selbst gestalten wollen (und eben auf das Geld verzichten = in Rente gehen) oder eben eine neue Stelle suchen.

Ich werfe Wiese es nicht vor, dass er andere moralische Ansätze verfolgt als ich. Ich wundere mich nur, dass dieses "Aussitzen" eigentlich nur bei ohnehin "auffälligen" Charakteren zu sehen ist.