
Zitat von
Torbinho
@nik: Du hast Recht, was die Fehlerhäufigkeit angeht ist Weidenfeller sehr konstant und hält diese Quote auf niedrigem Niveau, dazu kommen einige echt saubere Paraden. Aber für mich ist das, anders als Lehmann es sieht, nicht DAS Kriterium, das die Leistungsfähigkeit und die aktuelle Leistung eines Keepers darstellt. Klar, in Medien und der Öffentlichkeit ist das noch so, aber ich sehe diesen Standpunkt etwa 5-10 Jahre hinter dem modernen Torwartbild hinterherhinken. Klar, keine Fehler machen ist prinzipiell erstmal gut, aber wenn ich bei Bällen, die ich erreichen kann nie das Risiko eingehe um keinen Fehler zu machen geht die Entwicklung in die falsche Richtung. Gerade diese Ansicht hat uns eine Generation von Keepern beschert, die eine sehr schwache Strafraumbeherrschung hat (zu der ich mich auch zähle), weil ihnen immer eingebläut wurde, dass man, wenn man rausgeht, den Ball haben muss. Das verunsichert viele Keeper, sodass diese zu oft im Kasten bleiben.
Das ist nur ein Beispiel für Situationen, in denen man sich Gegentore unnötig fangen kann, ohne dabei extrem schlecht auszusehen.
Für mich wäre Weidenfeller vor 5 Jahren in der heutigen Form ein ganz klarer Fall für die Nationalelf gewesen, heute ist das Anforderungsprofil ein anderes, vom Torwart wird mehr erwartet, als schön zu fliegen und keine Fehler zu machen. Und für mich ist das der richtige Weg.
Dazu kommt, was du auch schon nennst. Weidenfellers Umgang mit seinen Kollegen ist nicht hinnehmbar. Wie er die Nominierung von Zieler kommentiert ist ein Zeichen dafür, wie er mit Rückschlägen umgeht. Was wäre z.B. wenn er bei einer EM/WM nominiert wäre, sich im Training besser als die Konkurrenz sieht, dann aber das Nachsehen hat? Einen Streit kann man sich bei solchen Turnieren nicht leisten, das ist wohl ein weiterer Punkt, warum er keine Rolle spielt.