Ach herrlich, die letzten beiden Beiträge von Anadur hätten auch von mir sein können, schön das zu sehen. Ich werde mich (Ooh welche Überraschung) auf Anadurs Seite schlagen, und widerspreche dir. Seine Argumentation ist nicht schwach, ganz und gar nicht, warum sollte sie das sein, sie ist einfach nur anders als deine, bzw. setzt andere Prioritäten als deine. Seine (und auch meine) ist auf die Gegenwart gerichtet, Erfolg und zwar möglichst bald. Für Anadur (ich hoffe ich verstehe dich richtig) steht über allem der (zeitnahe) Erfolg in Form von Titeln, diesem Ziel hat sich das Team und dessen Zusammenstellung unterzuordnen, egal ob der Trainer persönliche Favoriten hat. Es spielen die, die zu diesem Zeitpunkt am besten sind, kein irgendwann oder bald oder vielleicht mal, keine Talente, denen noch die Sicherheit und Stabilität, kein Erfahrungsammeln durchs Zuschauen, sondern die punktuell Besten von Position 1-23. Und um endlich mal wieder einen Titel zu bekommen, muss man alle Eventualitäten bei der Kaderzusammenstellung berücksichtigen. Das heißt man versucht, so gut wie möglich auf (fast) jedes Szenarion vorbereitet zu sein, beispielsweise auch auf den Ausfall der Nr.1 und Nr.2. Wenn man einen Titel will, so richtig, von ganzem Herzen, dann überlässt man nichts, gar nichts dem Zufall, und besonders verschenkt man keine Prozente, schon gar nicht leichtfertig. Auf die Erfolgsdebatte der N11 gehe ich nicht ein, denn das ist ein Fass ohne Boden. Nur soviel, ich stimme dir völlig zu Anadur, man müsste sich dringend beim DFB überlegen, wie man Erfolg definiert, reine Talentförderung darf es nicht sein. Wir haben eine Mannschaft (ca. seit 2010/11), die Titel gewinnen kann und auch möchte. Man muss sich also fragen, warum gewinnt diese Mannschaft keine Titel? Wir sind bei den letzten Turnieren natürlich nicht titelfrei wegen der Nr.3 im Tor geblieben, ABER was wenn es diesmal so käme. Was wenn genau dieses Szenario, Verletzung und Sperre wegen roter Karte, eintritt. Und dann spielt im Finale ter Stegen oder Zieler und die vergeigen es, was dann? Wieder ein Titel futsch, aber man hat die Jungen herangeführt. War man dann nicht vielleicht zu überheblich die letzten Prozente zu Hause zu lassen, zu selbstsicher ein solches Szenario nicht vorauszusehen, oder war man zu leichtgläubig. Bringt leider nichts, wenn die Jungs erst in 3- 4 Jahren Weltklasse sind, aber zu dem Zeitpunkt, an dem es drauf ankommt, wo man sie brauchen würden, noch Unsicherheitsfaktoren sind. Letztlich ist die Frage, wie man Erfolg haben möchte. Möchte man mit dem löwschen Konzept Erfolg haben, was es nun mal begrüßt gewisse Prozente dem Konzept zu opfern (Kießling, Weide) oder steht der Erfolg über allem und es spielen die derzeit Besten. Denn wenn wir ehrlich sind, sind nunmal, unabhängig von jeder Reihenfolge, Neuer, Weidenfeller und Adler die drei besten Keeper in Deutschland, das ist der Status quo.