Was mir bei dem Artikel nicht ganz klar wird: Was ist mit "Timing beim Herauslaufen" gemeint? Hier widerspricht sich der Autor teilweise, weil er einerseits von Winkelverkürzen und 1gg1-Duellen schreibt, andererseits von Antizipation und Abfangen langer Pässe. Sind m.E. zwei völlig verschiedene Dinge, in denen Weidenfeller unterschiedlich gut ist.

Wenn wir wirklich über das 1gg1 reden, ist Weidenfeller da wirklich absolut stark. Er schafft es oft, in den Augen von Laien "angeschossen" zu werden. Das ist aber m.E. kein Zufall, sondern beruht eben genau darauf, dass er bei langen Pässen, wo er nicht vorm Gegenspieler am Ball sein kann, ein gutes Timing und gutes Auge für die ideale Position hat, um eben die Wahrscheinlichkeit des "angeschossen werdens" zu maximieren.
Wirkliches "Abfangen" langer Pässe, also vor dem Gegner am Ball zu sein, gehört aber leider nicht zu seinen Stärken. Hier fehlt genau das, wofür er im Artikel z.T. gelobt wird. Deshalb musste er z.B. in Neapel frühzeitig duschen gehen und hat auch in der Liga schon den ein oder anderen unnötigen Treffer kassiert, oft, weil er gerne mal zu tief steht und dadurch Reichweite verschenkt.

Bis auf diese schwammige Definition (ich denke mal, der Autor meint ersteres, sonst ist es ein sachlicher Fehler) aber eine gute Analyse.