Also Belege sind sicherlich schonmal Aussagen von Trainern der höchsten Spielklassen zu den Anforderungen an einen Torwart. Nicht nur im deutschen Raum, auch im Ausland, wo sich z.B. Spieler bei Barcelona positiv über ter Stegens Qualitäten in der Richtung äußern. Allerdings verfolge ich die Presse in Spanien, England etc. nicht wirklich, sodass ich da keine Meinung zu abgeben kann...
Ich höre aber auch von Trainern in der Kreisliga immer häufiger von dieser Anforderung. U.a. deshalb habe ich im letzten Jahr bei meinem Ex-Verein den Stammplatz verloren. Und das sind sicher keine Trainer, die einfach nachplappern, was sie Sonntags morgens im Doppelpass aufgreifen...
Und dass trotzdem 75% des Torwarttrainings auf die Zielverteidigung abzielen, widerspricht dem Ganzen doch nicht... Sicherlich muss man tolle Flugbälle, zielgenaue Kurzpässe und saubere Ballannahmen nicht bis zum Erbrechen trainieren, wie es bei Verteidigungstechniken der Fall ist.

Kann sein, dass Weidenfeller kein schlechter Fussballer ist. Aber der mitspielende TW fängt im Kopf an, wo er sich überlegt, ob er Bälle rausbolzen soll oder irgendwie zum freien Mitspieler bringen kann. Und Weidenfeller tendiert im Zweifel halt eher zu Ersterem...

Mal ein Gedankenspiel für dich zum Einfluss des mitspielenden TW auf Punktgewinne: Man kann es sicherlich nicht an Assists etc. festmachen, aber sieh dir doch mal ein typisches Bayern-Spiel an (mit so 60-70% Ballbesitz), nehme jeden Ballkontakt von Manuel Neuer (Abstöße, Rückpässe,...) und stelle dir vor, er würde jeden dieser Bälle lang schlagen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, in Ballbesitz zu bleiben? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Mann den Ball so annehmen kann, dass er mit dem Ballbesitz was anfangen kann? Und wie würde es die (für Bayern so wichtigen) Ballbesitzanteile verschieben, wenn jeder kurz rausgespielte Ball oder passgenaue Flugball durch lange Dinger mit vllt. 50% Anspielquote ersetzt würde?