Man muss als Schalker natürlich aufpassen, derzeit nicht den Eindruck eines beleidigten Wadenbeißers zu hinterlassen. Doch ich möchte gerne mal etwas grundsätzlich zu Weidenfellers Außendarstellung sagen. Denn die ist gelinde gesagt provokativ und im Umgang unter Sportlern im wahrsten Sinne asozial. Wenn man die Meinungen über ihn aus dem Dortmunder Umfeld etc. hört, dann ist er anscheinend auch sonst kein Kind von Traurigkeit. Ich weiß, was Emotionen aus einem Spieler in 90 Minuten machen können. Als Torwart weiß ich auch, wie extrem sich das Adrenalin auswirken kann. Doch so ein Verhalten ist mir fremd und ich empfinde es als widerwärtig! Es geht hier auch nicht darum, ob auch andere Spieler so sind. Das hier muss einfach mal raus, weil mir am Freitag bei Ansicht des Spiels der Kragen geplatzt ist.
Ich habe keine Ahnung, ob die Provokation gegenüber Sahin von Podolski ausging oder ob sich vorher 90 Minuten lang eine extrem explosive Geschichte zwischen den beiden aufgebaut hat oder ob nicht sogar Sahin lange voher im Spiel den Grundstein für Podolskis Ausbruch gelegt hat. In jedem Fall ist die mediale Dastellung lächerlich, wenn man weiß, dass solche Ausbrüche durchaus lange vorher im Spiel ihre Ursachen finden. Doch wie sich Weidenfeller im Anschluss an das Dortmunder Tor gegenüber Podolski verhält, wie er sich aufbaut und wie man auf Fotos geradezu eine hassverzerrte Fratze sehen kann, passt zu 100 % in das Bild eines der größten agentes provocateures der ganzen Liga. Sein Kommentar dazu: Er wollte Sahin schützen und Podolski habe ja das ganze Spiel über provoziert. Ja, auch das passt zu ihm, denn alles, was mit dem BvB zu tun hat, ist automatisch dazu geeignet, einen Heiligenschein verliehen zu bekommen. Provokationen gehen immer vom Gegner aus, am liebsten natürlich von Schalke und den anderen emotional belasteten Gegnern (so auch der FC), weil das so gut passt. Die Aktion damals mit Asamoh kann ich ebenfalls nicht bewerten, denn ich war nicht dabei. Doch es war schon sehr seltsam, wie die Verhandlung etc. ablief. Um das zu schlucken, was als öffentlichkeitswirksames und offenkundig vergleichendes Urteil herauskam, bin ich zu sehr Jurist und PR-Profi. Nach dem vorletzten Spiel gegen Schalke und der konzertierten Verleumdungsaktion (durch WDR-Bilder nachgewiesenermaßen vorsätzlich falsche Aussagen) der Pinocchio-Boygroup um Schmelzer, Großkreutz und Sahin sah sich Herr Weidenfeller erneut genötigt, den Schalker an sich als Provokateur hinzustellen. Sahins "Harmlosigkeit" auf dem Platz und im Umgang mit Kollegen hat sich damals bereits nachhaltig erwiesen. Da darf man Weidenfeller als Leumund schon sehr ernst nehmen (beißenden Sarkasmus bitte mitlesen).
Wes Geistes Kind dieser Herr Weidenfeller ist, hat er nun schon seit Jahren gezeigt. Und ausgerechnet den als "Zeugen" zu befragen, was sich zwischen Sahin und Podolski abgespielt hat, ist ja geradezu den Bock zum Gärtner zu machen. Der Fragensteller hätte eigentlich das Interview dahin lenken müssen, warum Weidenfeller gleich auch noch Podolski derart anblafft, wenn er doch nur deeskalieren und Sahin schützen will?
Um das klarzustellen: Auch wenn ich Weidenfeller hinsichtlich seines Charakters nicht wohl gesonnen bin, halte ich ihn für einen sehr guten Torhüter. Doch dass so einer in einer Mannschaft als Führungsspieler und "Vorbild" dient, die noch extrem stark beeinflusst werden kann, ist schon fast beängstigend.