@nik1904
Du hast durchaus recht mit deinen Ausführungen. Problematisch ist es allerdings, unfaires Spiel zu sanktionieren. Wenn sich ein Spieler nach einem Foul übertrieben auf dem Boden rumwälzt, woran willst du erkennen, dass es übertrieben war? Vielleicht hat er auch tatsächlich Schmerzen. In solchen Fällen kannst du nicht mit Gewissheit sagen, ob nun unfair gespielt wurde. Außerdem hast du das Problem, wer das sanktionieren soll. Der Schiedsrichter auf dem Platz hat keine Zeitlupen und kann nur aufgrund des Geschreis auf dem Platz vermuten, welche Schmerzen der Spieler hat. Sobald der Spieler geschickt schauspielert, kannst du so etwas einfach nicht erkennen. Nachträgliche Sanktionen aufgrund von Videobildern halte ich aber ebenso nicht für sinnvoll, da man zwar die Zeitlupen hat, aber nur mit Hilfe von Videoaufnahmen ist solch ein unfaires Spiel nicht vollständig aufzuklären. Schmerzempfinden ist letztlich auch eine subjektive Sache.
Ich bestreite nicht, dass man durch gegebenes Videomaterial viele Unsportlichkeiten auch entsprechend sanktionieren kann, allerdings wäre dies aber in solchen Fällen, wie ich gerade geschildert habe, schwer möglich.
Zudem wäre da noch das Problem des Maßstabes. Ab welchem "Grad" einer Unsportlichkeit greife ich zu Sanktionen? Darüber haben sich schon einige Leute Gedanken gemacht, wie im jetzigen Regelwerk zu lesen ist. Ob das aktuelle Regelwerk jedoch ausreichend ist, mag jeder sehen wie er will.
Ich sehe mich eher in einer liberalen Position, dass die Emotionen der Sportler auch ausgelebt werden dürfen. Daher begrüße ich z.B. auch die Art und Weise von Howard Webb, ein Spiel zu leiten. Dies wirkt sich auch auf die Spieler aus, die dadurch eher weniger dazu neigen, unsportliches Verhalten an den Tag zu legen. Dadurch zeigt sich doch, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, unfairem Spiel entgegenzuwirken. Vielmehr muss am Ursprung gearbeitet werden als daran, die Sanktionsmöglichkeiten auszuweiten.





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